Gute Marktaussichten für Web Application Firewalls

Firmen wollen sichere Web-Anwendungen

03.05.2006 von Tanja Wolff
Die meisten Internet-Anwendungen weisen gravierende Schwachstellen auf. Aus diesem Grund sollten Firmen ihre Web-Applikationen mit so genannten Webshields besser schützen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan.

Firmen setzen auf zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen, um ihre Netzwerke vor Angriffen und anderen Gefahren zu schützen. Dabei fehlt es bei den traditionellen Sicherheitssystemen häufig an einem ausreichenden Schutz für Web-Anwendungen. Weil Hacker gerne solche Achillesfersen ausnutzen, sollten die Applikationen durch eine entsprechende Web Application Firewall (WAF) geschützt werden.

Die Technologie ermöglicht einen stärkeren internen Datenschutz und gewährleistet als einzig verfügbare Methode die Sicherheit von Internet-Anwendungen. Bisher setzen die meisten Unternehmen zum Schutz ihrer Netzwerke das Open-System-Interconnection-Reference (OSI) –Modell ein. Es deckt sieben verschiedene Ebenen ab, wobei die siebte sichere Datenübertragung, E-Mail-Verkehr und Remote-Log-In ermöglicht.

"Die traditionelle Netzwerksicherung schützt allein die unteren Stufen des OSI-Modells und ist daher für den Schutz kommerzieller Internet-Anwendungen unbrauchbar", sagt Jose Lopez, Analyst bei Frost & Sullivan.

Mit Sicherheit nicht umsonst

Laut der Untersuchung ist der Einsatz von Web Application Firewalls nicht gerade günstig. Große Unternehmen können sich solche Investitionen zwar leisten, gleichzeitig wissen sie aber auch, dass es sich lohnt in den Schutz ihrer Applikationen und der darin enthaltenen Informationen zu investieren. Viele mittelständische Firmen scheuen dagegen die hohen Kosten.

Um die Sicherheitsanwendungen bei einem breiten Publikum zu etablieren, bieten europäische Lieferanten von WAF-Sicherheitssystemen vermehrt kostengünstigere Produkte an. Indem sie die hohen Betriebskosten zu Beginn senken, können sich auch kleinere Firmen die Lösung leisten.

Der Markt für Sicherheitslösungen wächst auch durch die vermehrten gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz, so die Analyse. Unternehmen sind unter anderem dazu verpflichtet, ihre Datenbanken vor unbefugten Zugriffen zu schützen. So legen das kalifornische Gesetz SB 1386 und Japans Gesetz zum Schutz persönlicher Informationen fest, dass Firmen ihre Kunden informieren müssen, falls die Datenbanken durch Dritte gefährdet werden. Durch die Tatsache, dass Sicherheitslücken offen gelegt werden müssen, wird die Nachfrage nach Systemen wie WAF weiter angekurbelt.