Citrix-Studie

Flexibles Arbeiten: Ernüchternde Realität

28.06.2012 von Werner Kurzlechner
Noch wird in KMUs vor allem telefonisch kommuniziert. Eine Perspektive für Collaboration-Technologien wie Konferenzen via Smartphone gibt es dennoch.
Nur ein Fünftel nutzt derzeit Web- und Onlinekonferenzen. Und das auch nur via PC oder Laptop, nicht mit Hilfe von Smartphone oder Tablet.
Foto: Citrix

Wir leben im vielbeschworenen digitalen Zeitalter, in dem dank Smartphones und Tablets alles immer und überall geht. Der liebste Kommunikationskanal der Mitarbeiter in kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) bleibt hierzulande allerdings: das Telefon in seiner klassischen und mobilen Form. Das ist das Ergebnis einer Studie der Marktforscher von Ipsos im Auftrag von Citrix. Befragt wurden mehr als 1000 Angestellte.

85 Prozent der Befragten gaben an, auf dem klassischen Telefonweg zu kommunizieren. 64 Prozent schreiben und lesen E-Mails, 31 Prozent nutzen den elektronischen Postweg auch via Smartphone. 29 Prozent tauschen sich durch SMS-Kurznachrichten aus, nur ein Fünftel nutzt Online- oder Videokonferenzen am PC oder am Laptop.

An dieser Stelle lohnt es, kurz innezuhalten. Citrix bezahlt die Studie selbstverständlich aus ureigenem Interesse am Thema. Vor allem besteht Eigeninteresse am Absatz von cloud-basierten Collaboration-Technologien, die ständige Vernetzung und effektiven Austausch über mobile Endgeräte ermöglichen. Auch Videokonferenzen sind mobil in HD-Qualität möglich. Vor diesem Hintergrund ist das zentrale Studienergebnis schlichtweg eines: ernüchternd.

Hoffnung der Anbeiter

Die Wirklichkeit in den KMUs ist für die Segnungen des digitalen Zeitalters offenbar noch nicht bereit – bis jetzt nicht jedenfalls. Denn Anbieter wie Citrix schöpfen immerhin Hoffnung aus den weiteren Resultaten der Studie, die in die Zukunft weisen. Diese legen nämlich nahe, dass Bedarf nach Collaboration der modernen Generation besteht.

Ein großer Teil der Befragten deutet an, mobile Arbeitsweisen als Fortschritt zu empfinden. Nur 37 Prozent gaben an, von einem anderen Ort als ihrem Büro aus arbeiten zu können. Jedoch glauben 62 Prozent der Befragten, dass sie die Arbeit, die sie an ihrem Computer im Büro erledigen, auch an anderen Orten ausführen könnten.

Erwartungen an flexible Arbeitszeitmodelle

Die Befragten sehen die größten Vorteile eines mobilen und flexiblen Arbeitszeitmodells darin, keinen ganzen Urlaubstag für persönliche Termine nehmen zu müssen. 48 Prozent stimmten dieser Aussage zu. 41 Prozent meinen, mobil effektiver arbeiten zu können. Jeweils rund 35 Prozent rechnen damit, konzentrierter arbeiten und permanent produktiv sein zu können.

Eine Einsparung von Reisekosten durch mobile Collaboration-Tools erscheint ebenfalls realistisch. Die Hälfte der befragten Mitarbeiter reist für berufliche Zwecke. Davonlegen 77 Prozent bis zu 300 Kilometer pro Monat zurück, 23 Prozent sogar mehr als diese Distanz. Nur ein Viertel der Befragten meint, tatsächlich bei allen Meetings anwesend sein zu müssen. Diese Sichtweise ist vor allem auf der Management-Ebene ausgeprägt.

Zwei Drittel der Befragten halten auch die Balance zwischen Privat- und Berufsleben für ausbaufähig. 47 Prozent denken, es würde ihre Work-Life-Balance verbessern, wenn sie öfter von zu Hause aus arbeiten könnten. 78 Prozent sehen hier insbesondere für berufstätige Mütter Vorteile. Zwei Drittel glauben aber auch, dass das einen positiven Einfluss auf die Paarbeziehung hätte.

Cloud-basierte Zusammenarbeit

Erfreulich für Citrix stellt sich letztlich die Perspektive dar, die die Umfrage aufzeigt. Zwei Fünftel der Befragten rechnen damit, dass in fünf Jahren cloud-basierte Zusammenarbeit in Form von Online- und Videokonferenzen via Smartphone oder Tablet das wichtigste Kommunikations-Tool für mobile Arbeit sein wird.

„Diese Aussagen bekräftigen die Ergebnisse unserer Umfrage im vergangenen Jahr“, kommentiert Robert Gratzl, Managing Director VP & GM EMEA Citrix Online Services. „Dort gaben 35 Prozent der deutschen Unternehmen an, unter mehr Druck zu stehen, mobile und flexible Arbeitspraktiken einzuführen und auszubauen als noch vor fünf Jahren.“