Quadrant Communications-Outsourcing

Gartner bewertet 19 Anbieter

02.04.2012 von Andreas Schaffry
T-Systems ist "Herausforderer". Gartner hat im Magic Quadrant die Anbieter in Marktführer, Herausforderer, Visionäre und Nischen-Player eingeordnet.

Immer mehr Unternehmen lagern Betrieb, Management und Support ihrer Business-Communications-Systeme an einen Outsourcing-Partner aus. Der US-Marktforscher Gartner schätzt, dass bis zum Jahr 2015 weltweit die Umsätze für Communications Outsourcing und Professional Services (COPS) jährlich durchschnittlich um 5,5 Prozent zulegen.

Magischer Quadrant: Platz für 19 Anbieter

Im magischen Quadranten verteilt Gartner 19 Anbieter von Communications Outsourcing und IT-Services.
Foto: Gartner

Die Gartner-Analysten haben den Anbieter-Markt untersucht und präsentieren die Ergebnisse im "Magic Quadrant for Communications Outsourcing and Professional Services". Insgesamt haben 19 COPS-Anbieter die Aufnahme in den "magischen Quadranten" geschafft. Sie sind in Marktführer, Herausforderer, Visionäre und Nischenanbieter aufgeteilt.

Die Marktführer: Die Anbieter im Leader-Quadranten zeichnen sich als Technologie-Enabler und die schnelle Markteinführung neuer preislich attraktiver IT-Service-Produkte mit einem hohen Service-Level aus. Ebenso haben sie eine klare Vorstellung von der Marktentwicklung. In der Ecke der Marktführer finden sich Dimension Data, Orange Business Services, IBM Global Technology Services, British Telecom Global Services, Hewlett Packard und CSC.

In diesem Quadranten beeindruckte die Gartner-Analysten vor allem die Firma Dimension Data. Sie sei der "Benchmark" für andere COPS-Anbieter was die geografische Verteilung der installierten Basis angeht. Damit kann das Unternehmen bereits standardmäßig eine Vielzahl kundenspezifischer Anforderungen bei den IT-Services für Communications-Lösungen abdecken. Ebenso wird großer Wert auf hochqualifiziertes Personal und die die Weiterentwicklung vorhandener "Skills" gelegt.

Die Herausforderer: In dieser Ecke des Quadranten tummeln sich Anbieter, die ihre Stärken in der Planung und Realisierung von COPS-Projekten haben, denen es aber an Visionen gebricht. Sie setzen neue Technologien oder Service-Angebote erst ein, wenn Wettbewerber diese schon im Markt etabliert haben. Zu diesen Firmen zählen Atos, Getronics Workspace Alliance und T-Systems.

T-Systems bleibt Herausforderer

T-Systems hat es zum Herausforderer gebracht, weil sich das Unternehmen im letzten Jahr sehr stark auf COPS-Deals fokussiert habe, obwohl es in den Geschäftsbereichen Managed Services und Outsourcing mehr Geld verdient. Zwar strebt T-Systems Standalone-Angebote für das Communications-Outsourcing an, bevorzugt jedoch derzeit die Auslagerung von Communications-Lösungen im Rahmen umfassender IT-Outsourcing-Deals.

Visionen reichen nicht aus

Die Visionäre: Diese Firmen haben tolle Pläne in Bezug auf neue IT-Services für COPS, doch es hapert bei der Umsetzung. Die Gründe dafür liegen in endlosen internen Restrukturierungsprogrammen, einem schwachen Management und fehlenden Marktstrategien. In diesen Quadranten ordnen die Gartner-Analysten Accenture, AT&T, Avaya Client Services, Cisco, Verizon und Vodafone Global Enterprise ein.

Wer in der Nische sitzt

Innovationen und das Erfüllen von Kundenanforderungen mit exzellenten Communications-basierten IT-Services sind zwei wichtige Kriterien für die Aufnahme in den Gartner-Quadranten.
Foto: Helder Almeida/Fotolia.de

Die Nischenanbieter: Dazu zählen Cable&Wireless Worldwide, NextiraOne, Siemens Enterprise Communications und Telefonica. Wer in diesem Teil des Quadranten landet, fokussiert sich auf bestimmte Segmente, etwa im Hinblick auf die Kundengröße und die Branche und hat nur selektive Angebote für das Management von Netzwerktechnologien im Angebot. Auch fehlt es an globaler Marktpräsenz.

Herausgefallen aus dem aktuellen COPS-Quadranten, den Gartner jährlich veröffentlicht, sind die Anbieter NEC und Getronics, neu aufgenommen wurden Getronics Workspace Alliance, Nextiraone, Telefonica und Vodafone Global Enterprise. Nicht aufgenommen haben die Marktforscher außerdem Offshore-Anbieter wie Wipro, HCL Technologies, Infosys und Cognizant, weil diese die dafür erforderlichen Kriterien nicht erfüllt haben

Die Einordnung der COPS-Anbieter erfolgt zum einen nach der Qualität und Effizienz ihrer Prozesse, Methoden sowie Vorgehensweisen und Verfahren (Best Practices).

Einheitliche Bewertungskriterien für COPS

Zum anderen spielt auch deren Fähigkeit im Hinblick auf die Umsetzung technologischer Innovationen, die Erfüllung von Kundenanforderungen und die klare Sicht auf aktuelle und künftige Marktanforderungen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt müssen die Anbieter in der Lage sein, Marktpotenziale zu erkennen und auszuschöpfen.

Um alle 19 untersuchten COPS-Anbieter einheitlich vergleichen und bewerten zu können, musste der geschäftliche Fokus auf Communications-basierten IT-Services liegen. Diese umfassen das IT-Management sowohl als Onsite- wie auch Remote-Service, die Wartung von Hardware und Software, Anwendungsentwicklung und Integration von der Stange oder nach Kundenanforderung, Prozess-Management und IT-Consulting-Leistungen. Hinzu kommen noch Services für das Hosting oder den Cloud-Betrieb von Communications-Lösungen wie Unified Communications as a Service.