Abschwächung 2016

Gartner sagt steigende IT-Ausgaben voraus

05.04.2013 von Andreas Schaffry
Die weltweiten ITK-Ausgaben sollen 2013 um mehr als vier Prozent steigen. Wachstumstreiber sind Smartphones und Enterprise Software.
Obwohl die Weltwirtschaft schwächelt, steigen laut Gartner die weltweiten Investitionen für ITK-Leistungen auch in diesem Jahr an.
Foto: Gartner

Unternehmen und Verbraucher werden in diesem Jahr IT-Produkte und -Services im Wert von rund 3,78 Billionen US-Dollar (Vorjahr: 3,62 Billionen Dollar) anschaffen. Damit steigen die weltweiten ITK-Ausgaben sollen 2013 um 4,1 Prozent, und das obwohl die Finanzlage in den USA angespannt ist und die Krise in der Eurozone andauert. Das geht aus einer aktuellen Prognose des US-Marktforschungsinstituts Gartner hervor. Die Voraussagen beziehen sich auf die Umsätze mit Endgeräten wie PCs, Smartphones, Tablet-PCs und Drucker, mit Serverhardware und Storage-Lösungen in Rechenzentren, Unternehmens-Software sowie IT-Services und Telekommunikationsdiensten.

Smartphone-Verkäufe legen drastisch zu

Den größten Umsatzzuwachs erwarten die Analysten im Bereich der Devices. Hier sollen die Ausgaben um 7,9 Prozent steigen - von 665 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf 718 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Ursprünglich hatten die Marktforscher für den Endgeräte-Bereich ein Wachstumsplus von 6,3 Prozent vorhergesagt. Das hohe Umsatzplus resultiert laut Gartner primär aus der starken Nachfrage nach hochpreisigen Smartphones, während zugleich die Umsätze mit Desktop-PCs stagnieren und bei Druckern leicht zurückgehen sollen.

Bei den Ausgaben für Server und Storage-Systeme in Rechenzentren wird ein Ausgabenplus von 3,7 Prozent auf 149 Milliarden Dollar (2012: 141 Milliarden Dollar) erwartet. In diesem Bereich hat Gartner die ursprüngliche Wachstumsprognose um 0,7 Prozent nach unten revidiert. Der Rückgang sei in erster Linie auf Sparmaßnahmen für externe Storage-Lösungen in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) zurückzuführen.

Hohe Investitionen in Datenbanken, SCM-Software und Co.

Dagegen soll das Umsatzvolumen im Markt für Unternehmens-Software um 6,4 Prozent auf 297 Milliarden Dollar steigen, von 279 Milliarden Dollar im Jahr 2012. Die Analysten erwarten, dass insbesondere Investitionen in Datenbankmanagementsysteme (DBMS), Werkzeuge zur Datenintegration und Lösungen für das Supply Chain Management (SCM) das Wachstum in diesem Bereich antreiben.

Der Marktvolumen für IT-Services soll von 878 Milliarden Dollar im Jahr 2012 um 4,5 Prozent auf 918 Milliarden Dollar anwachsen. Dieser Wert entspricht weitgehend der Gartner-Prognose aus dem letzten Quartal. Da Kunden Investitionen hinauszögern, steige hier der Kostendruck in reifen IT-Outsourcing-Segmenten. Auch würden Budgets weniger für neue Projekte als für Beratung und Implementierung ausgegeben.

Ausgaben für TK-Dienste steigen kaum

2014 und 2015 werden die weltweiten ITK-Ausgaben noch um vier Prozent und mehr steigen. Ab 2016 soll sich das Wachstum abschwächen.
Foto: Gartner

Bei den Telekommunikations-Diensten, sie bilden den größten Ausgabenblock, sollen die Umsätze in diesem Jahr lediglich um zwei Prozent auf 1,69 Billionen Dollar steigen (2012: 1,65 Billionen Dollar). In diesem Bereich erwartet Gartner auch in den nächsten Jahren nur geringe Investitionen, wobei die Zunahme mobiler Datendienste den Rückgang klassischer Sprachdienste kompensiert.

"Unternehmen und Konsumenten kaufen weiterhin einen Mix aus IT-Produkten und -Services. Innerhalb dieser Gemengelage wird es in den nächsten drei bis fünf Jahren klare Gewinner und Verlierer geben", sagt Gartner-Analyst John Lovelock. Es werde mehr Geld in Smartphones als in Desktop-PCs sowie in Storage-Systeme statt in Server investiert. Und beim Bezug von Software soll der klassische Lizenzkauf durch das Software-as-a-Service-(SaaS)-Modell aus der Cloud abgelöst werden. Ebenso würden bisher feste Sprach- und Datenverbindungen nach und nach durch mobile ersetzt.

Auch für 2014 rechnen die Marktforscher bei den ITK-Ausgaben mit einem Wachstum von vier Prozent. Das Marktvolumen soll in diesem Jahr knapp unter 3,92 Billionen Dollar liegen. Bis 2017 wird sich das Wachstum auf 3,5 Prozent abschwächen.