Umsätze und Services

Gartner: Smart Machines sind 2021 Mainstream

13.01.2017 von Christiane Pütter
Der Markt für Technologien wie Cognitive Computing, Artificial Intelligence, Intelligent Automation sowie Machine und Deep Learning wird in fünf Jahren auf 30 Milliarden Dollar steigen.
  • Anwender brauchen Support in den Feldern Consulting und System-Integration, Next-Generation Services und Managed Services
  • 2016 verdienten Anbieter von Consulting und Implementierung smarter Maschinen weltweit 451 Millionen US-Dollar, 2021 werden es knapp 30 Milliarden sein

Auf knapp 30 Milliarden US-Dollar beziffert der US-Marktforscher Gartner den globalen Markt für Consulting und Implementierung rund um Smarte Maschinen im Jahr 2021. Zum Vergleich: 2016 waren es etwa 451 Millionen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich Smarte Maschinen in wenigen Jahren zum Mainstream entwickeln. Etwa 30 Prozent der großen Unternehmen werden solche Technologien 2021 einsetzen.

Der US-Marktforscher Gartner sagt dem globalen Markt für Services rund um Smart Maschines ein starkes Wachstum voraus.
Foto: Gartner

Als "smarte Maschinen" definiert Gartner in dem Report "Smart Machines: Consulting and System Integration Services Market Forecast and Opportunities" Technologien wie Cognitive Computing, Artificial Intelligence, intelligente Automation, Machine Learning und Deep Learning. Susan Tan, Research Vice President bei Gartner, sagt: "Smarte Maschinen verändern die Arbeit und die Wertschöpfung. Sie lassen sich in einer breiten Reihe von Anwendungen in allen Branchen einsetzen - von der Entwicklung dynamischer Preismodelle und der Betrugserkennung, bis zu Verbrechensprävention und Robotertechnik."

Drei große Themenfelder rund um Smart Machines

Diese Möglichkeiten zu nutzen, schaffen Unternehmen aus Sicht von Gartner nicht allein. Entscheider werden Service-Provider suchen, die sie nicht nur bei der Bewertung, Auswahl und Implementierung unterstützen, sondern auch beim Change-Management.

Gartner identifiziert drei Themenfelder rund um Smart Machine Technologies.
Foto: Gartner

Gartner sieht drei große Themenfelder rund um Smart Machines:

1. Consulting und System-Integration

Anwender benötigen in folgenden vier Punkten Unterstützung: beim Entwickeln einer Business-Strategie, beim Erstellen eines Proof of Concept, in Fragen von Design und Konfiguration, bei Implementierung und Integration sowie Wartung/Pflege

2. Next-Generation Services

Entscheider suchen Rat bei branchenspezifisichen Lösungen für Business Process as a Service, bei horizontalen Utility Services und beim Aufbau ihres Ecosystems.

3. Managed Services

Unternehmen brauchen Support durch Dienstleister bei ihrer Plattform, bei Managed Services rund um Kunden-Lösungen, beim Anwendungs-Management und beim Betrieb der Infrastruktur

Beim Einsatz von Smart Maschines traut Gartner Unternehmen aus Nordamerika und Europa eine Vorreiterrolle zu. Japan und der Raum Asia/Pazifik werden folgen. IT-Chefs werden alle heute denkbaren Arten von Daten managen müssen, also strukturierte und unstrukturierte, Text-, Audio, Bild-, und Video-Daten sowie andere, die das Internet of Things (IoT) generiert.

Freeform Dynamics "Intelligent Systems in Action"
Künstliche Intelligenz
Die Studie "Intelligent systems in action" des Marktforschers Freeform Dynamics entstand in Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller Ipswitch und basiert auf Angaben von 521 IT-Führungskräften.
Entscheiderposition
Insgesamt 38 Prozent der Befragten erklären, Initiativen rund um intelligente Systeme gingen grundsätzlich von der IT-Abteilung aus.
Einsatz im Betrieb
Bisher bezieht sich der Einsatz vor allem auf Vernetzung. Dabei stehen digitale Kundensysteme im Vordergrund.
Nutzung
Insgesamt 34 Prozent der Unternehmen sichern Dokumente automatisiert und 32 Prozent arbeiten mit regelbasierender Prozessautomatisierung.
Ängste der ITler
Knapp jeder Zweite fürchtet die Herrschaft der Maschinen, also einen Verlust von Kontrolle über die Systeme. Es könne der Zeitpunkt kommen, an dem niemand mehr die Logik der Systeme versteht. Mancher traut künstlicher Intelligenz „schelmische“ oder auch „schlitzohrige“ Absichten zu, die ins komplette Chaos führen könnten.
Zukunftsszenarien
Die Mehrheit der Befragten glaubt, dass etwa das vollständig selbstfahrende Auto noch bis zu zehn Jahren braucht, um sich durchzusetzen. Dass ein Computerwesen wie HAL 9000 aus dem Film "2001 A Space Odyssey" in zehn Jahren Normalität sein wird, halten die meisten Befragten allerdings nicht für realistisch.

Von Smart Machines wird erwartet, dass sie in all diesen Informationen Muster erkennen. Sie müssen Hypothesen ableiten und Wahrscheinlichkeitsaussagen unterbreiten können.

Cross-funktionale Teams im Center of excellence

Anbietern wie Anwendern rät Gartner, für diese Aufgabe cross-funktionale Teams zu bilden. Diese verantworten als "Center of excellence" das Sourcing. Außerdem priorisieren sie die Lösungen, die das Unternehmen braucht, und entwickeln Go-to-Market-Strategien.

Stichwort Sourcing: Die Analysten erwarten, dass Dienstleister und Anwender beim Thema smart Machines nah zusammenrücken. Dienstleister werden mit tiefen Kenntnissen punkten müssen, um sich an die Spitze des Wettbewerbs zu setzen. Erfolgreiche Provider agieren damit als Trainer für ihre Kundenunternehmen.