Beliebte Stichworte führen zu obskuren Webseiten

Gefährliche Suchmaschinen

19.05.2006 von Andreas Schaffry
Wer im Internet sucht, dem folgen die Verursacher von Spam und Adware auf dem Fuß. So auch bei den Suchmaschinen. Das zeigt jetzt eine Analyse von fünf führenden Suchmaschinen durch den Security-Anbieter Mc Afee. Erhöhte Risiken registrierte die Untersuchung vor allem bei den von Jugendlichen und neuen Usern häufig verwendeten Schlüsselwörtern. Ebenso gefährlich sind gesponserte Ergebnis-Links.

Suchmaschinen spielen heute eine entscheidende Rolle bei der Nutzung des Internet. Die negativen Folgen: Auch wirtschaftlich motivierte Verursacher von Spam, Adware und anderen Online-Problemen folgen den Suchenden direkt zu den Ergebnislisten der Suchmaschinen.

Da diese die bösartigen Seiten nicht aus ihren Ergebnislisten filtern, wird aufgrund der Browsing-Trends geschätzt, dass die US-amerikanischen Internetbenutzer derzeit jeden Monat 285 Millionen gefährliche Sites aufgrund von Suchabfragen anklicken.

Im Rahmen der zwischen Januar und April 2006 stattfindenden Analyse wurden mit Google, Yahoo, MSN, AOL sowie Ask die fünf wichtigsten Suchmaschinen auf ihre Gefährdungspotenziale hin untersucht. Alle gängigen Suchmaschinen listeten risikobehaftete Sites in ihren Ergebnissen bei der Suche nach häufig verwendeten Stichwörtern auf. Den niedrigsten prozentualen Wert an gefährlichen Seiten ermittelte der Sicherheitsanbieter für MSN (3,6 Prozent), den höchsten für Ask (6,1 Prozent). Google lag mit 5,1 Prozent dazwischen.

Vorsicht vor freien Bildschirmschonern

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass ein breites Spektrum von Stichwörtern zu risikobehafteten Ergebnissen führt - dazu zählen Wörter, Wendungen und Kategorien, die vor allem jüngere Benutzer gern verwenden. Wurde beispielsweise nach kostenlosen Screensavern und Spielen, digitaler Musik, gängigen Software-Titeln oder Sängern sowie der Tauschbörse Kazaa gesucht, stieg die Quote von gefährlichen Sites in den Ergebnislisten auf bis zu 72 Prozent.

Laut Analyse ist der Suchbegriff "free screensavers" am gefährlichsten. Durchschnittlich verweisen 57 Prozent der Ergebnisse auf gefährliche Seiten. Allerdings ist hier eine breite Streuung bei den einzelnen Suchmaschinen feststellbar. Bei Yahoo betrug der Anteil gefährlicher Seiten mehr als 72 Prozent, bei AOL knapp 38 Prozent.

Sponsored Links sind riskant

Zudem zeigt die Studie, dass "gesponserte" Ergebnisse - für die Werbetreibende bezahlen - gefährlicher sind als nicht gesponserte Resultate. Im Durchschnitt sind 8,5 Prozent der gesponserten Links risikobehaftet, bei nicht-gesponserten Links sind es nur 3,1 Prozent.

Um die Vergleichbarkeit der Analyse-Ergebnisse zu gewährleisten, wurden knapp 1.400 gängige Suchbegriffe aus den Suchlisten von Google Zeitgeist, Yahoo, AOL, Lycos Wordtracker und anderen Quellen untersucht. Zur Auswertung herangezogen wurden die ersten fünf Ergebnisseiten.