IT-Einsteiger und Jobwechsler verdienen weniger

Gehälter in der DV-Branche stabilisieren sich

01.12.2004 von Michael Kallus
Nach zwei Jahren der Stagnation scheint sich der IT-Arbeitsmarkt zu erholen. Die Gehälter ziehen leicht an - aber nur für hochqualifizierte und langjährige Mitarbeiter. Das sind Ergebnisse einer Vergütungsstudie der Unternehmensberatung Kienbaum.

Fachkräfte in der DV-Branche erhalten in diesem Jahr durchschnittlich 2,6 Prozent mehr, Führungskräfte rund 2,9 Prozent. Eine Führungskraft verdient im Durchschnitt 93.000 Euro im Jahr, eine Fachkraft 57.000 Euro, so die Studie.

Bei Fachkräften spielen Erfahrung sowie Unternehmenszugehörigkeit und Position eine wesentliche Rolle. Das Gehalt eines Netzwerk-Administrators kann von 44.000 Euro bei Einsteigern bis zu 63.000 Euro bei längerer Zugehörigkeit variieren.

Eine qualifizierte Ausbildung ist immer mehr Voraussetzung, um einen anspruchsvollen und damit auch höher dotierten Arbeitsplatz zu sichern oder zu erlangen. So verdient eine Führungskraft mit Promotion laut Kienbaum im Durchschnitt 8.000 Euro mehr pro Jahr als der Kollege mit Hochschulabschluss. Insgesamt sind Fach- und Führungskräften in der DV-Branche sehr gut ausgebildet, 70 Prozent haben einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.

Die Konsolidierung der IT-Branche scheint ihren Boden erreicht zu haben, so ein Analyst von Kienbaum. "Es bildet sich ein heterogener Stellenmarkt heraus. So ist das Fahrwasser für Quereinsteiger rauer geworden, hingegen sind Hochqualifizierte immer noch gefragt." Das spiegelt sich auch in der Vergütung wider. Einzelne Positionen könnten auch 2004 größere Zuwächse verzeichnen. "Neueinsteiger und Jobwechsler hingegen erhalten geringere Gehälter als im Jahr zuvor."

Gehälter variieren stark

Entscheidend für die Gehälter von Führungskräften sind laut Kienbaum die Unternehmensgröße, die Struktur der Hierarchieebenen sowie der Grad der Verantwortung. So verdient eine Leiter Vertrieb zwischen 82.000 und 116.000 Euro.

Der Trend zur variablen Vergütung hält auch in der DV-Branche an. 76 Prozent der Führungskräfte beziehen einen erfolgsabhängigen Gehaltsteil; bei Fachkräften sind es 57 Prozent. Durchschnittlich erreicht der variable Anteil bei Führungskräften knapp 16 Prozent, bei Fachkräften neun Prozent der Jahresbezüge.

Die Höhe schwankt allerdings zwischen den Positionen erheblich und liegt zwischen fünf und 25 Prozent. Bezugsgröße für die variable Vergütung ist bei 77 Prozent der Führungskräfte und 65 Prozent der Fachkräfte, ob sie individuelle Ziele erreicht haben.

An der Vergütungsstudie "Führungs- und Fachkräfte in der DV-Branche 2004/2005" haben sich 132 Unternehmen beteiligt, die fast 2.300 Positionen in der DV-Branche meldeten.

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