Stepstone-Gehaltsranking 2022

Hier wird am meisten verdient

15.02.2022 von Hans Königes
Eine aktuelle Gehaltsumfrage von Stepstone gibt Aufschluss darüber, in welchen Berufsgruppen, Branchen und Unternehmen das höchste Gehalt winkt.
Die Vergütungsexperten von Stepstone sind zuversichtlich und kalkulieren mit einem Gehaltsplus von drei bis fast fünf Prozent.
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Die Ergebnisse einer aktuellen Stepstone-Studie mit mehr als 5.000 Teilnehmer zeigen zum einen: Gehalt ist in Deutschland immer noch ein Tabuthema, zum anderen wie groß die Verdienstschere sein kann - abhängig von Beruf, Firmengröße, Branche, Ausbildung, Region. Dies wird durch eine umfangreiche Vergütungsumfrage bestätigt.

Gehalts-Ranking 2022: Hier winkt das höchste Gehalt

Berufe: Ärzte verdienen am meisten

Ärzte sind mit Abstand die Spitzenverdiener und bekommen mit 78.300 Euro etwa 78 Prozent mehr als der Durchschnitt. Im weiteren Ranking der Berufsgruppen folgen Ingenieure (59.300 Euro), IT-Berufe (57.000 Euro) und Unternehmensberater (56.400 Euro).

Branchen: Tech und Finance weit vorn

Besonders viel verdienen Beschäftigte in der Halbleiterindustrie (63.000 Euro) sowie der Biotechnologie (61.500 Euro). Ebenfalls in den Top Five vertreten ist die Pharmabranche (56.200 Euro). Auch die Schlüsselindustrien zahlen gut: Bei Banken (58.300 Euro) und in der Automobilindustrie (55.900 Euro) liegen die Mediangehälter rund 30 Prozent über dem Durchschnitt.

Firmen: Konzerne besonders lukrativ

Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt. Während kleine Arbeitgeber mit bis zu 50 Beschäftigten ein Bruttomediangehalt von 37.400 Euro zahlen, verdienen Mitarbeiter bei großen Unternehmen (mehr als 5.000 Beschäftigte) mit 59.300 Euro fast 60 Prozent mehr.

Standort: Regionale Unterschiede

Die Höhe des Gehalts hängt auch vom Standort ab. In Hessen liegt das Durchschnittsmediangehalt mit 47.840 Euro deutschlandweit am höchsten. Auf Platz zwei folgt Baden-Württemberg mit 47.800 Euro, knapp vor Bayern (46.800 Euro). Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern (33.600 Euro), Brandenburg (34.300 Euro) und Sachsen-Anhalt (35.400 Euro). Das Ranking der Großstädte dominiert Frankfurt am Main mit 54.100 Euro. Es folgen München (53.900 Euro) und Stuttgart (53.600 Euro).

Personalverantwortung: Deutliches Gehaltsplus

Mitarbeiter mit Führungsverantwortung werden mit einem spürbar höheren Bruttomediangehalt (86.300 Euro) belohnt. Das ist fast doppelt so viel wie Beschäftigte ohne Personalverantwortung verdienen.

Ausbildung: Akademischer Abschluss lohnt sich

Akademiker verdienen 59.700 Euro und damit 48 Prozent mehr als ihre Kollegen ohne Studienabschluss (40.600 Euro). Mit zunehmender Berufserfahrung wachsen auch die Gehaltsaussichten: Während Berufseinsteiger im Median 33.800 Euro verdienen, steigt das Gehalt nach mehr als elf Jahren im Job auf 52.000 Euro.

Prognose: 2022 könnte Jahr der Gehaltssteigerungen werden

In den zehn Jahren vor Corona (2010 bis 2019) sind die Gehälter in Deutschland um durchschnittlich 2,4 Prozent gestiegen. Der aktuelle Jobboom ermöglicht künftig stark ansteigende Löhne. In diesem Jahr wird nicht nur der Mindestlohn voraussichtlich um insgesamt knapp neun Prozent angehoben, auch die zunehmende Arbeiterlosigkeit treibt die Gehälter weiter in die Höhe.

"Das Gehalt wird in Zukunft noch stärker zum strategischen Hebel im Kampf um die besten Mitarbeiter", ist Stepstone Vergütungsexperte Korbinian Nagel überzeugt. Er geht davon aus, dass die Gehälter in diesem Jahr um drei bis 4,7 Prozent steigen werden.

Weitere Informationen und der vollständige Gehaltsreport 2022 finden Sie hier zum Download.

Zur Studie: Datenbasis und Methodik

Für den Stepstone Gehaltsreport 2022 wurden mehr als 600.000 Vergütungsdaten ausgewertet. Davon stammen 64 Prozent von Männern und 36 Prozent von Frauen. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt 13 Prozent. Sämtliche Daten wurden in den vergangenen zwölf Monaten erhoben und von unseren Vergütungsberater geprüft.

Alle Gehaltsdaten sind in Euro angegeben. Sämtliche Gehaltszahlen beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen, Prämien etc. Die Datenbasis stammt von den Portalen Stepstone und Gehalt.de. Auf den Überblicksseiten ist das Mediangehalt angegeben. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt. Stepstone und gehalt.de werden künftig ihre Gehaltsanalysen unter der Marke Stepstone zusammenführen.

Wie zufrieden sind Arbeitnehmer in Deutschland mit ihrem Gehalt? Wie oft fragen sie nach mehr Gehalt? Und wie transparent gehen sie mit dem Thema Gehalt um? Stepstone hat im Januar 2022 zu diesen und weiteren Themen rund 5.100 Beschäftigte in Deutschland befragt. Darunter waren auch rund 1.100 Führungskräfte.