Schlimmster Einbruch für Server-Hersteller

IBM, HP und Dell verlieren mehr als 20 Prozent

08.06.2009 von Christiane Pütter
Der weltweite Servermarkt brach im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zu 2008 um 24 Prozent ein. Das berichtet der Marktforscher Gartner.
Der weltweite Servermarkt im ersten Quartal 2009 laut Gartner.

Da staunen selbst die Analysten. Gartner Research Vice President Jeffrey Hewitt sagt mit Blick auf den weltweiten Servermarkt: "Die Stärke des Rückgangs auf weltweiter Ebene war überraschend." In Zahlen heißt das: Umsatz und Auslieferungen sanken im ersten Quartal dieses Jahres um 24 Prozent. Vergleichsbasis ist das erste Quartal 2008.

Laut Gartner ist das der schlimmste Einbruch, den die Sparte Server bisher verzeichnete. Alle fünf großen Anbieter mussten zweistellige Einbußen hinnehmen.

Die Analysten haben sich die Zahlen der einzelnen Hersteller näher angesehen. Marktführer IBM hat in den ersten drei Monaten 2009 demnach fast 3,12 Milliarden US-Dollar umgesetzt. In der Vorjahresperiode waren es noch 3,91 Milliarden. Prozentual gesehen ist das ein Einbruch von 20 Prozent.

Noch schlechter ging es dem zweitplatzierten Hewlett-Packard (HP). Das Unternehmen muss einen Rückgang um 26 Prozent wegstecken. Erlöste HP im ersten Quartal 2008 noch fast 3,94 Milliarden Dollar mit Servern, waren es in diesem Jahr nur noch 2,92 Milliarden.

Der europäische Servermarkt (EMEA) im ersten Quartal 2009 laut Gartner.

Dell auf Platz drei setzte im ersten Quartal 2009 knapp 1,24 Milliarden Dollar um. Im Vorjahreszeitraum kam der Konzern noch auf 1,64 Milliarden. Damit beläuft sich der Rückgang auf fast 25 Prozent.

Die Ränge vier und fünf belegen Sun Microsystems und Fujitsu/Fujitsu Siemens. Dabei ist Sun aus der Liste der Milliarden-Umsätze gerutscht, Fujitsu war schon im Vorjahr nicht in dieser Liga zu finden. Konkret: Sun erwirtschaftete im ersten Vierteljahr 2008 noch rund 1,32 Milliarden Dollar mit Servern. 2009 waren es knapp 976 Millionen. In relativen Zahlen entspricht das einem Minus von 26 Prozent.

Da nimmt sich das prozentuale Minus von Fujitsu/Fujitsu Siemens mit 18 Prozent fast moderat aus. Der Konzern verbuchte im ersten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von knapp 599 Millionen Dollar, im Vorjahr erzielte er 732 Millionen.

Mit Servern ist dieses Jahr nicht viel Markt zu machen

Die übrigen Server-Hersteller setzten zusammen eine Summe von rund 1,31 Milliarden Dollar um (Vorjahr: 1,82 Milliarden). Das entspricht im Vergleich erstes Quartal 08/erstes Quartal 09 einem Einbruch von 28 Prozent.

Gartner-Analyst Hewitt erwartet nicht, dass sich der Markt in diesem Jahr noch erholt. Das gilt für alle Regionen der Welt.

Stichwort Regionen: In EMEA (Europa/Nahost/Afrika) liegen die Machtverhältnisse anders als weltweit. Global gesehen zeigen sich die Marktanteile wie folgt: IBM hält 30,7 Prozent, HP 28,8 und Dell 12,2. Sun Microsystems erreicht 9,6 Prozent und Fujitsu/Fujitsu Siemens 5,9.

In Europa liegt HP vor IBM

In EMEA dagegen nimmt HP den Spitzenplatz ein. Der Konzern hält einen Marktanteil von 35,9 Prozent, während Konkurrent IBM 29 Prozent erreicht. Auch die Ränge drei und vier sind vertauscht: In EMEA kommt Sun auf 11,3 Prozent und Dell auf 9,6. Fujitsu/Fujitsu Siemens liegt bei 6,6 Prozent.

Gartner dokumentiert die Zahlen in dem Papier "Gartner says worldwide server revenue and shipments posted historically low declines in first quarter of 2009".

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