Networking-Ziele stecken

In 6 Schritten zur Wunschkarriere

15.03.2017 von Andrea König
Wer sich jährlich mit der eigenen Laufbahn auseinandersetzt, kann gezielt nächste Schritte planen. Manager können auf diese Weise auch Mitarbeiter fördern.
Einmal jährlich sollte man sich Gedanken über die nächsten Karriereschritte machen.
Foto: red mango - shutterstock.com

Bei vielen Angestellten stehen aktuell die Jahresgespräche an. Spätestens bei der Vorbereitung auf diese Termine reflektiert man seinen persönlichen Weg und denkt über Wünsche, Ziele und mögliche Veränderungen nach. "Wie geht es für mich weiter?" fragt man dann nicht nur sich selbst sondern vielleicht auch den Vorgesetzten.

Viele Chefs, findet Mary K. Pratt von unserer amerikanischen Schwesterpublikation Computerworld, können diese Frage nur unzureichend beantworten. Weil sie sich zu wenig mit dem Mitarbeiter beschäftigt haben, die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen nicht ausreichend kennen oder sogar beides.

Karriereexperten empfehlen die Aufstellung einer sogenannten Career Map, eines Karriereplans. Manager unterstützt dieser Plan dabei, gemeinsam mit ihrem Angestellten die nächsten sinnvollen Schritte zu planen. Mitarbeiter selbst, so der Expertenrat, sollten sogar noch weiter denken. Mindestens einmal jährlich sollten sie ihren ganz persönlichen Karriereplan zusammenstellen, mit dem sie über die Anstellung beim aktuellen Arbeitgeber hinausdenken.

Mary K. Pratt hat dazu mit Ginny Clarke gesprochen, die das Buch Career Mapping: Charting Your Course in the New World of Work geschrieben hat. Clarke beobachtet, dass viele Unternehmen eine solche Karriereplanung bereits in Ansätzen verfolgen. Sie dokumentieren, welche Jobs es gibt und welche Fähigkeiten Angestellte dafür mitbringen müssen und archivieren die Lebensläufe ihrer Angestellten. Eine Kombination dieser Initiativen vermisst Clarke jedoch oft.

Karrierekiller Tattoos? - 10 Regeln für den Job
Was tun mit Tätowierungen im Job?
Die Expertinnen von der Agentur korrekt! Haben zehn Tipps parat:
1. Bedecken Sie Tattoos ...
... soweit es geht.
2. Kleben Sie eventuell ein Pflaster auf ...
... wenn es ein kleines Ankle-Tattoo ist und Sie im Kundentermin unbedingt im Rock auftreten wollen.
3. Vermeiden Sie das "Freilegen" von Tattoos ...
... im Business-Umfeld, z. B. auf firmeninternen Sportveranstaltungen.
4. Wer sich für große Tattoos entscheidet ...
... sollte sie so platzieren, dass sie sich niemals im Job als Nachteil erweisen können.
5. Für Herren lässt die "Anzuggrenze" ...
... viel Raum für Farbe unter dem Business-Outfit, bei Damen gilt die T-Shirt-Zone.
6. "Think before you ink!"
Partner-Tattoos können sich überdauern! Das ist definitiv ein No-Go.
7. Achtung Fehlerteufel ...
... bei fremdsprachiger Orthografie.
8. Vorsicht bei fremdsprachigen Schriftzeichen!
Sprach-und Kulturmissverständnisse können schnell passieren, etwa wenn Sie sich auf Japanisch das Wort "Liebe" stechen lassen, dieses aber „Hühnersuppe“ bedeutet, wenn das Schriftzeichen schräg verzogen ist.
9. Auch wenn der Körper zur Erinnerungstafel mutiert ...
... vor allem für familienbezogene Ereignisse, das Geburtsdatum der Kinder, das Hochzeitsdatum der Eltern oder die Erinnerung an verstorbene Großeltern und Haustiere - auch diese Gefühle können sich ändern.
10. Körperzonen altern und dehnen sich.
Damit müssen Sie rechnen. Der Oberarm mag bei Frauen unter 40 im Etuikleid straff sein, spätestens ab 50 empfehlen wir das Tragen von Blusen mit Ärmel. Haben Sie dort auch noch ein Tattoo platziert, kann sich beim Erklimmen der Karriereleiter dies als Kletterbremse herausstellen.
Benimm ist in!
Christina Tabernig (l.) und Katrin Sachs von der Agentur korrekt! kennen sich aus in Sachen Business-Etikette und bieten entsprechende Trainings an.

Für die Aufstellung eines persönlichen Karriereplans empfiehlt Clarke die folgenden sechs Schritte:

1. Chronologische Auflistung: In einem ersten Schritt listet man wie im Lebenslauf auf, welche Tätigkeiten man in seinem Berufsleben bislang ausgeübt hat. Dazu notiert man, welche Fähigkeiten man für die jeweilige Position benötigt hat.

Karriere gezielt planen

2. Wunschliste: Anschließend überlegt man sich, wo man gerne hinmöchte. Dabei kann es hilfreich sein, zuerst die Wunschbranche zu notieren, dann die Wunschfunktion, um sich so schließlich der Wunschrolle zu nähern.

3. Fehlende Fähigkeiten: Nun stellt man gegenüber, welche Fähigkeiten man bereits mitbringt und welche man für die Wunschposition benötigt.

4. Plan für den Erwerb neuer Fähigkeiten: Wer weiß, woran es fehlt, kann handeln und diese Lücke schließen. Clarke empfiehlt, sich in Schritt vier des Karriereplans zu überlegen, mit welchen Projekten, Kursen oder Weiterbildungen man fehlende Fähigkeiten erwerben kann.

5. Zielfirmen auflisten: Als nächstes überlegt man sich, für welche Arbeitgeber man gern arbeiten würde oder über wen man zumindest gern mehr erfahren möchte. Solche Gedankenspiele empfiehlt Clarke auch denjenigen, für die gegenwärtig ein Wechsel in ein anderes Unternehmen überhaupt nicht in Frage kommt. Denn wer mehr über Wettbewerber wisse, verstehe schließlich auch besser, was den eigenen Arbeitgeber wettbewerbsfähiger mache.

6. Networking-Ziele: Auch beim Networking empfiehlt Clarke gezieltes Planen. Dafür überlegt man sich, wen man gern treffen oder näher kennenlernen würde und setzt sich dafür alle drei Monate ein konkretes Ziel. Vor dem Kontakt sollte man darüber nachdenken, warum man auf diese Person zugeht. Zum Beispiel, weil man einen Mentor sucht, mehr über ein bestimmtes Unternehmen erfahren möchte oder sich für eine ganz bestimmte Stelle interessiert.

Was Manager von der Planung haben

Möchten Manager eine Karriereplanung gemeinsam mit ihren Mitarbeitern angehen, reicht der Input des Angestellten allein nicht aus. Darüber hinaus müssen Anforderungen und Fähigkeiten für mögliche Stellen formuliert werden, um sich einen Überblick über Entwicklungsmöglichkeiten zu verschaffen.

Setzen Führungskräfte die Karriereplanung bei Mitarbeitern ein, profitieren sie zweifach: Sie lernen nicht nur etwas über die Ziele ihrer Angestellten sondern können gleichzeitig besser abschätzen, ob sich bestimmte Stellen intern besetzen lassen. Manager müssen sich allerdings bewusst sein, dass die Karriereplanung Angestellte unter Umständen auf die Idee bringt, den Arbeitgeber zu wechseln. Pratt nennt dabei das Beispiel eines IT-Experten, der sich im Zuge der Planung dazu entschloss, eine neue Herausforderung bei einem anderen Unternehmen anzunehmen.

Gehalts- und Karrierestudie der GPM (Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement) 2015
Gehalt und Karriere
Die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) legt ihre Gehalts- und Karrierestudie für 2015 vor. Sie basiert auf Angaben von mehr als 1.000 Projektmanagern. Die Zahlen beziehen sich auf Deutschland und Österreich.
Einstieg
Berufseinsteiger erhalten demnach im Schnitt 60.000 Euro.
Projektsteuerung
Wer die Projektsteuerung übernimmt, bezieht im Schnitt ein Jahresgehalt von 105.000 Euro. Das ist die höchstdotierte Position in der GPM-Studie.
Berater/Trainer
Berater und Trainer im Projektmanagement verdienen durchschnittlich 95.400 Euro.
Pharma und Chemie
Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass Pharma und Chemie am meisten zahlen: 90.500 Euro.
Handel
Als Projektmanager im Handel bekommt man dagegen im Schnitt nur 59.200 Euro.
Forschung
Noch weniger als der Handel zahlt die Forschung. Hier erhalten Projektmanager durchschnittlich 58.700 Euro Jahresgehalt.
Der deutsche Projektmanager
Der durchschnittliche deutsche Projektmanager ist ein 40-jähriger Akademiker mit Auslandserfahrung. Er verdient (über alle Positionen im PM hinweg) durchschnittlich 79.000 Euro pro Jahr.
Frauen im Nachteil
Die Kollegin des deutschen Projektmanagers erhält im Schnitt 24 Prozent weniger Grundgehalt. Bei den variablen Gehaltsanteilen sind es sogar 47 Prozent weniger.
Österreich
In Österreich verdienen Projektmanager im Schnitt dreizehn Prozent weniger als ihre deutschen Kollegen.