Outsourcing bietet sich als Lösung an, sofern es strategisch betrieben wird

Indirekte Beschaffung: CIOs kapitulieren vor Menge an Zulieferern

15.02.2007 von Christiane Pütter
Das Thema indirekte Beschaffung ist noch nicht ausgereift. So überschauen viele Unternehmen ihre Menge an Zulieferern nicht oder haben mit zu vielen Schnittstellen zu kämpfen. Outsourcing bietet nur dann eine Alternative, wenn es einer Strategie folgt, so der Marktforscher Nelson Hall in einer neuen Studie.

Die Hauptursache für die Unzufriedenheit mit der indirekten Beschaffung sehen die Analysten bei den Firmen selbst: Der Level an Zentralisierung sei zu niedrig, die Kosten würden nicht kontrolliert.

Als wesentlicher Knackpunkt gilt die Menge an Zulieferern. Den Unternehmen fehlen schlicht Erfahrung und Wissen, um damit klar zu kommen. Zu viele Systeme, Prozesse und Schnittstellen lassen das Management der indirekten Beschaffung - nach den Worten von mehr als jedem zweiten Befragten - schwer beherrschbar werden.

Handel, Transport und Logistik sowie Banken haben dieses Thema am besten im Griff. Die Studienteilnehmer aus öffentlicher Verwaltung, Versicherungen und Versorgungsunternehmen äußern die häufigsten Klagen. Im Vergleich mit der direkten Beschaffung schneidet die durchweg besser ab.

CIOs stehen vor hausgemachten Problemen

Die Schwierigkeiten mögen daran liegen, dass der Großteil der Entscheider der indirekten Beschaffung wenig Bedeutung beimisst. Nur jeder Vierte gibt an, es sei ein wichtiger Punkt.

Die Analysten wollten genauer wissen, wo Verbesserungsbedarf besteht. Demnach lassen Service-Qualität und der Informationsaustausch mit dem Management zu wünschen übrig. Viele IT-Entscheider monieren außerdem, es sei schwierig, die nötigen Veränderungen im Unternehmen durchzusetzen - nicht erstaunlich, wenn dem Thema so wenig Aufmerksamkeit zukommt.

Da bietet es sich an, Prozesse auszulagern. Die Analysten warnen jedoch vor punktuellem Outsourcing. In ihrer Studie schreiben sie, dass das Thema Compliance in den meisten Unternehmen bisher keine Rolle spiele - es sei aber ein Trugschluss, darüber hinweg gehen zu können. "Das isolierte Auslagern einzelner Bereiche wird weder das Anbieter-Management noch die internen Vorgaben optimieren können", so Research Director Rachael Stormonth. Zulieferer-Management und Compliance sollten zeitgleich angegangen werden, nicht separat.

Anbietern, die vor diesem Hintergrund Erfolg haben wollen, empfiehlt die Analystin

Nelson Hall hat für die Studie "Indirect Procurement Outsourcing: Customer Requirements" weltweit mit 320 Firmen gesprochen.