Gartner-Prognose

IT-Ausgaben in Europa wachsen 2024 um 9 Prozent

14.11.2023 von Wolfgang Herrmann
Rund 1,1 Billionen Dollar werden 2024 europaweit für IT ausgegeben, prognostiziert Gartner. Das entspräche einem Anstieg von 9,3 Prozent gegenüber 2023.
Gartner bezeichnet die IT-Ausgaben in Europa als "weiterhin rezessionssicher".
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"Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage sind die IT-Ausgaben in Europa weiterhin rezessionssicher", sagt John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei Gartner. Für europäische CIOs habe mehr als ein Jahrzehnt das Motto "Wachstum um jeden Preis" gegolten. Nun aber konzentrierten sich die IT-Chefs eher auf Kostenkontrolle, Effizienz und Automatisierung. IT-Vorhaben, die sich erst nach einer längeren Zeit rentieren, würden eingeschränkt.

Künstliche Intelligenz (KI) sei für CIOs zwar in diesem wie auch im kommenden Jahr eine Priorität. Das gelte aber noch nicht für die geplanten Ausgaben. Diese würden von anderen Faktoren wie Umsatzgenerierung, Rentabilität und Sicherheit angetrieben. Lovelock: "Die Aufrechterhaltung einer gesunden Gewinnspanne ist für europäische Unternehmen von zentraler Bedeutung geworden, was eine neue Welle des Pragmatismus eingeleitet hat."

Cloud-Ausgaben wachsen besonders kräftig

Zweistellige Wachstumsraten sieht Gartner für 2024 vor allem in den Bereichen Software und IT-Services. So sollen die Ausgaben für Software um 14,5 Prozent zulegen, im Service-Segment um fast 12 Prozent. Insbesondere in Cloud-Dienste einschließlich Infrastructure as a Service (IaaS) würden europäische Organisationen im kommenden Jahr 27 Prozent mehr investieren, so die Marktforscher. Das allgegenwärtige Thema KI führe auch zu einem gestiegenen Bewusstsein für damit verbundene Sicherheitsrisiken. Die Ausgaben für Security und Risk Management sollen dementsprechend um 16 Prozent auf 56 Milliarden Dollar steigen.

Die hohen Wachstumsraten bei IT-Services führt Gartner zum Teil auch auf den Fachkräftemangel zurück. Hinzu komme, dass etliche IT-Experten mittlerweile eher bei Technologieanbietern und IT-Service-Providern anheuerten, statt bei klassischen Anwenderunternehmen. "CIOs haben weder die Mitarbeitenden noch die Talente, um alle Aufgaben in Eigenregie zu bewältigen", erläutert Lovelock. "Um die Lücken zu füllen, wenden sie sich an IT-Dienstleister."