Tech-Poll: Klima verbessert sich

IT-Budgets in den USA steigen leicht

02.11.2004 von Detlef Scholz
Die IT-Ausgaben werden in den kommenden zwölf Monaten um 8,7 Prozent steigen. Damit erzielt der Oktober 2004 den höchsten Budget-Wert seit vier Jahren. Die Steigerung gegenüber September beträgt 1,3 Prozent. Das folgt aus einer gemeinsamen Tech-Poll-Umfrage der Deutschen Bank und unserer Schwester-Zeitschrift CIO Magazine.

Der Oktober-Wert bleibt leicht unter den geplanten Budgetzuwächsen im August (8,9 Prozent). Betrachtet man den vorangegangenen Ein-Jahres-Zeitraum, stellt man eine Ausgabensteigerung von 8,2 Prozent fest. Das ist seit zwei Jahren der höchste Wert.

Die geplanten 8,7 Prozent setzen auch einen positiven Trend fort, wenn man das vergangene halbe Jahr als Ganzes nimmt. Hier liegt der Durchschnittswert für das IT-Budget bei 7,8 Prozent. Den Wert für das abgelaufene Vierteljahr beziffern die Autoren auf 8,1 Prozent.

Ein weiteres Indiz für ein sich verbesserndes wirtschaftliches Klima liefert der Vergleich zwischen geplanten und getätigten Ausgaben. Im Oktober vergangenen Jahres beabsichtigten die Verantwortlichen eine Ausgabensteigerung um sechs Prozent bis September 2004. Tatsächlich wurden dann aber 8,2 Prozent mehr ausgegeben. Das ist einer größten "Überschwinger" seit Beginn der Umfragen im August 2000.

36 Prozent der befragten Firmen planen, in den nächsten zwölf Monaten das IT-Budget um ein Zehntel oder mehr anzuheben. Das gilt jedoch nicht für die sehr großen Firmen mit mehr als 5000 Beschäftigten. Sie beabsichtigen eine Ausgabensteigerung des IT-Budgets um lediglich 2,7 Prozent in den kommenden zwölf Monaten.

Ein Viertel nutzt VoIP

Über die Hälfte der befragten Unternehmen will in den kommenden zwölf Monaten mehr Geld für Netzwerkkomponenten und Computer-Hardware ausgeben. Bei der Software für die Sicherheit sind es sogar deutlich über 60 Prozent. Dagegen bleiben die geplanten Ausgaben für Infrastruktur-Software und E-Business-Programme bei den meisten Unternehmen unverändert. Nur etwa ein Drittel der Firmen will den Etat für Outsourcing von IT-Funktionen erhöhen.

Mehr als ein Viertel der Unternehmen wird seine Einkäufe der kommenden zwölf Monate über das Internet tätigen. Dieser Wert wurde bereits im September erzielt. Da es das erste Mal ist, dass er in zwei aufeinander folgenden Monaten erreicht wurde, sehen die Autoren darin ein positives Zeichen für die Anbieter von SCM-Software (Supply Chain Management).

Ein gutes Viertel der Firmen hat bereits Voice-over-IP (Internet-Telefonie) implementiert. Ein weiteres Viertel beabsichtigt das in den kommenden zwölf Monaten zu tun. Knapp die Hälfte hegt derzeit keine VoIP-Absichten.

Jeder zehnte IT-Verantwortliche gibt an, dass IT-Fachkräfte zurzeit schwer zu finden seien. Das ist zwar gegenüber dem Vormonat (11,5 Prozent) eine Abschwächung. Dennoch sehen die Studienautoren einen Aufwärtstrend, der Anfang des Jahres einsetzte: 2005 könnte es erheblich schwieriger werden, geeignetes Personal zu finden.

An der Umfrage beteiligten sich 241 CIOs. Ein gutes Drittel von ihnen ist für die IT-Infrastruktur in global operierenden Unternehmen verantwortlich.

Weitere Meldungen:
Deutlicher Anstieg der IT-Ausgaben
IT-Ausgaben werden nur geringfügig wachsen
Rest-Budget geht zum großen Teil in die Sicherheit