Leadership Excellence Program (LEP)

IT-Manager führen kooperativ

27.11.2019 von Julia Lamml
Reflexionen über Steve Jobs, ein Unternehmensbesuch bei L’Oréal und Vorfreude auf Tel Aviv: Das Leadership Excellence Program (LEP) startet in das achte Jahr.
Der aktuelle Jahrgang des LEP besuchte in Düsseldorf auch L'Oréal.
Foto: WHU/Silke Rogge

Steve Jobs, Mitgründer und langjähriger CEO von Apple, war einer der bekanntesten Unternehmer und Innovatoren, nicht nur in der IT-Branche. "Ich hatte im Seminar schon zwei Teilnehmer, die direkt mit ihm gearbeitet haben", erzählt Martin Högl, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität, dem 8. Jahrgang des Leadership Excellence Programms (LEP) in Düsseldorf. Menschlich, so hätten ihm die Teilnehmer das damals mitgeteilt, sei die Zusammenarbeit mit dem Apple-Gründer alles andere als angenehm gewesen. Erfolg hatte Jobs dennoch - doch nacheifern müsse man ihm deswegen nicht.

Transparenz und "People over processes"

Was also heißt es für IT-Manager heute, vor allem in Zeiten der digitalen Transformation, eine gute Führungspersönlichkeit zu sein? Die Antwort auf diese Frage lautet für jeden anders. Auf die Suche danach begeben sich Teilnehmer im LEP-Programm des CIO-Magazins und von DXC Technology in Zusammenarbeit mit der WHU - Otto Beisheim School of Management mittlerweile im achten Jahr. Gestartet wurde mit einem einwöchigen Modul zum Thema "Leadership in der Digitalisierung" in Düsseldorf. Neben aktuellen Forschungsergebnissen und Übungen von führenden Wissenschaftlern stehen auch Besuche von Unternehmen vor Ort auf der Agenda.

L'Oréal-CIO Frank Hoe stellt der LEP-Gruppe seine IT-Strategie vor.
Foto: WHU/Silke Rogge

"Wenn Sie Mitarbeiter einstellen, machen Sie klar, was möglich ist, und was nicht", lautet der Rat von Nicole Bard, Corporate Digital Director von L'Oréal. Zusammen mit Frank Hoe, CIO für Deutschland, Österreich und die Schweiz von L'Oréal stellte sie den LEP-Teilnehmern das Unternehmen vor. Anschließend führte der CIO selbst durch den IT-Sitz des Unternehmens, wo offene Co-Working Plätze, eine Clean-Desk-Policy und ein Innovation Lab den Arbeitstag der Mitarbeiter prägen. "People over processes" lautet die Devise der selbst erklärten Beauty Tech Company. Das Gebäude sei Teil des Transformationsprozesses.

L'Oréal investiert in Trainings

Vor fünf Jahren habe die Digitalisierung im Unternehmen richtig begonnen, erklärt Bard. Die Firma investiere besonders in das digitale Marketing: Websites und Apps werden mithilfe von Big Data und Künstlicher Intelligenz auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten. Ein Beispiel ist die Augmented-Reality-Anwendung ModiFace, die Kunden Make-Up oder Haarfarben live am eigenen Gesicht in der Kamera vorführt. Bisher bilden heute 80.000 Influencer das erweiterte Marketing-Team von L'Oréal, 47 Prozent des Marketings finden in den digitalen Medien statt, insgesamt verzeichne man eine Growth-Rate von 50 Prozent.

Dafür habe man die gesamte Organisation in unabhängig agierende Einheiten umstrukturiert. Mitarbeiter werden in fünftägigen Trainings unter anderem in den relevanten KPIs der Marketing Tools Domo oder Google360 sowie Programmatic Advertising im Allgemeinen ausgebildet. Sogenannte Fuck-Up-Nights an denen Mitarbeiter über die eigenen Fehler berichten, sollen den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer unterstützen. Auch auf der höchsten Führungsebene sei Zusammenarbeit die entscheidende Komponente. "Ob der CDO oder der CIO für die Digitalisierung zuständig ist, spielt keine Rolle", antwortet Hoe auf die Frage eines LEP-Teilnehmers. "Was es braucht, ist einfach eine gute Partnerschaft."

Learnings aus dem Silicon Valley
Wetten auf die Zukunft ...
... darum geht es den Tech-Firmen im Silicon Valley und darin finanzieren Venture Capitalists, wie die 22 IT- und Business-Manager herausfanden. Sie waren im März 2019 eine Woche mit dem Leadership Excellence Program (LEP) von CIO-Magazin, WHU und dem damaligen Sponsor DXC im Silicon Valley.
Mit dem Bus ...
... ging es von San Francisco, nach Sunnyvale, Redwood City, Menlo Park, Palo Alto und und und. Immer gut gelaut dabei: Prof. Serden Ozcan (WHU, links), der akademische Leiter des Programms, und Markus Maas (damals L'Oréal, heute CIO und CDO bei BNP Realestate Deutschland).
Bei Plug and Play in Sunnyvale ...
... erfuhren die Manager, wie ein Inkubator Startups aufbaut und mit Kapitalgebern sowie etablierten Markt-Playern zusammenbringt.
Auch ein Learning ...
... im Großraum-Tummelplatz der Startups bei Plug and Play.
Eine Session fand bei Salesforce ...
... in San Francisco statt ...
... wo die Delegation sehr individuell ...
... auch über optische Mittel willkommen geheißen wurden.
Im Co-Working Space ...
... "we work" trafen die Manager ...
... den Gründer von Cognigy ...
... Sascha Poggemann, der erzählte, warum er neben Düsseldorf ein zweites Standbein in San Francisco eröffnete und wie er Venture Capital für sein Startup bekam.
Stefano Lindt von C3 ...
... erklärte der CIO-Delegation, was der AI-Spezialist seinen Kunden zu bieten hat.
Die Campus-Führung bei Facebook ...
... war eines der Highlights. Die Manager lernten viel darüber, womit sich der Social-Media-Riese beschäftigt und wie wichtig Employee Empowerment ist.
Entdeckung auf der Fahrt zurück in die Stadt ...
... Flixbus in den USA - das wussten viele nicht.
Auch kulturelle Aspekte kamen nicht zu kurz ...
... von Baseball im Oracle Park ...
... mit dem Trainingsspiel ...
... der San Francisco Giants gegen die Oakland Athletes ...
... über einen Abstecher ...
... ins Napa Valley ...
... bis zum Segeln ...
... in der San Francisco Bay ...
... stets herrschte beste Stimmung.
Eine Reise, die sich gelohnt hat, finden die Teilnehmer ...
Christian Ammer, CIO und Head of Digital Transformation, Noerr
Er hat viele Learnings aus dem Silicon Valley mitgenommen, darunter: Culture beats everything / Nobody cares about profit, it's all about growth / Open Innovation is not a buzzword / AI, AI, AI! / Visionary Leadership is KEY.
Michael Sonne, damals CIO von PlanetHome, heute CIO der Software AG:
"Die Reise hat mir sehr gut gefallen. Das LEP-Programm bietet einen tollen Überblick und Einblick in die Startup-Szene im Silicon Valley: von Startup-Inkubatoren (Plug and Play) über Startup-Investoren bis hin zum direkten Kontakt zu ausgewählten und hochspannenden Startups. Als Alumnus ist es vor allem toll zu sehen, wie sich das Programm über die Jahre weiter entwickelt hat und immer up to date gehalten wird. Eine mehrfache Teilnahme zumindest an den Auslandsprogrammteilen ist daher uneingeschränkt zu empfehlen und eine tolle Erfahrung."
Max Ruhwinkel, damals Director Customer IT, Vaillant Group, heute VP und Director Central IT & Head of Process Management bei DMG Mori:
"Was mich begeistert hat, ist die Kombination aus Unternehmertum, technischen Innovationen und dem kontinuierlichen positiven Antrieb, sich zu verbessern und zu hinterfragen – sowohl bei den Teilnehmern als auch bei den besuchten Unternehmen. Das LEP California Modul war die perfekte Kombination aus Theorie, Praxis und Networking gepaart mit der Offenheit der Teilnehmer. Es bot zudem einen eindrucksvollen Blick in die Zukunft", sagt der promovierte Betriebswirt.
Markus Maas, damals Director Business Solutions & Digital bei L’Oréal, heute CIO und CDO bei BNP Realestate Deutschland:
"Das San Francisco Modul des CIO Leadership Excellence Program 2019 war eine gut organisierte Veranstaltung mit Kollegen aus den verschiedensten Branchen. Das hat uns einen sehr interessanten und regen Austausch zu den aktuellen Herausforderungen des sich schnell wandelnden Marktes ermöglicht. Durch den Besuch von etablierten Technologieanbietern wie Salesforce, verschiedenen Investoren und von diversen Startups wurde uns ein spannender Einblick in die Ideenschmiede Silicon Valley gegeben."
Matthias Mehrtens, zuletzt CIO bei Kärcher, heute Dozent an der Hochschule Niederrhein und Berater:
"Für mich war einer der Leitsätze der Reise: The future started yesterday, and we are already late. Wir haben die besten Unternehmen der Region San Francisco besucht, mit einer prima ausgewählten Mischung an CIOs aus unterschiedlichen Branchen und haben viel über die Leadership-Erfolgsrezepte des Silicon Valley gelernt. Für meine Zukunft habe ich mitgenommen: ‚Any useful Statement about the future should at first seem ridiculous’. In diesem Sinne war die Reise wirklich wertvoll und einfach klasse."

Nächste Station im Mai 2020: Tel Aviv in Israel

Doch gute Führung kann im internationalen Kontext schon wieder ganz anders aussehen. Wie zum Beispiel die israelischen Kollegen an die Sache herangehen, erfahren LEP-Teilnehmer im Mai, wenn sie das Auslandsmodul nach Tel Aviv führt. Ganz nebenbei knüpfen IT-Manager dabei nicht nur untereinander wertvolle Kontakte, sondern auch mit den IT-Chefs vor Ort.

"Das CIO Leadership Excellence Program hat mir durch die hochklassigen Dozenten und Inhalte viele wertvolle Anregungen gegeben, über meine Führungsrolle und -aufgaben nachzudenken", sagt Torsten Gaul, Ressortleiter IT bei der Leifheit AG. "Ich kann das Programm jedem empfehlen, der sich abseits von Standardführungstrainings wirklich weiterentwickeln möchte. Toller Nebeneffekt ist das Alumni-Netzwerk."

Möchten auch Sie sich tiefer im CIO-Netzwerk verankern? Ist es Ihnen gleichzeitig ein Bedürfnis, Ihre Management-Fähigkeiten dem Zeitgeist anzupassen? Dann bewerben Sie sich doch einfach für das Auslandsmodul des Leadership Excellence Program im Mai 2020 in Tel Aviv.