Einsatz beim Kunden erfordern viele Geschäftsreisen

IT-Nachwuchs und IT-Berater müssen öfter Koffer packen

24.07.2008 von Alexander Galdy
Wer sich als Berufseinsteiger in der IT-Branche durchsetzen will, sollte nichts dagegen haben, öfter unterwegs zu sein. Vor allem die Jungen müssen sich auf häufige Geschäftsreisen einstellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beraters PPI.
Vor allem in der IT-Beratung ist Reisebereitschaft eine Voraussetzung.

Demnach wird bei 44 Prozent der offenen IT-Stellen von den Bewerbern verlangt, dass diese den Kunden räumlich flexibel zur Verfügung stehen. Vor allem IT-Berater müssen reisefreudig sein. Aufgeschlüsselt nach Arbeitsbereichen ist der Wunsch nach mobilen Mitarbeitern in der IT-Beratung am größten. Aber auch Experten für IT-Architektur und Projekt-Manager sollten sich auf regelmäßige Einsätze fern des eigenen Unternehmens einstellen.

Die Studie zeigt aber auch, dass das Erfordernis der Reisebereitschaft bei berufserfahrenen Mitarbeitern deutlich zurückgeht. Nur knapp jede vierte Stellenausschreibung beinhaltet, dass von den IT-Veteranen Geschäftsreisen vorausgesetzt werden.

Als Grund für die geforderte Reisebereitschaft in der IT-Beratung nennt PPI die permanenten Einsätze beim Kunden vor Ort. Beratungsprojekte finden fast immer im Haus des Auftraggebers statt und können Monate oder Jahre laufen. Dafür ist eine prinzipielle Bereitschaft zur längeren Abwesenheit von daheim notwendig.

Wer allerdings die Arbeit an ständig wechselnden Einsatzorten scheut, ist in der Hardware-Entwicklung am besten aufgehoben. Kein Personalchef hat sich laut Studie für diesen Aufgabenbereich entschieden, Geschäftsreisen in das Bewerberprofil aufzunehmen.

Ähnlich ortsgebunden arbeiten noch die Qualitäts-Manager. Nur acht Prozent der Stellenangebote sehen mobile Mitarbeiter für den Einsatz beim Kunden vor Ort als notwendig an.

Vergleichsweise gering fällt der Anteil von Ausschreibungen mit erwünschter Reisebereitschaft auch im IT-Vertrieb aus. Nur etwa jede fünfte Stelle soll mit räumlich flexiblen Bewerbern besetzt werden. Der Grund liegt vor allem an den häufig eng gesteckten Einsatzgebieten.

Der IT-Vertriebler ist zwar häufig zu Akquise-Besuchen beim Kunden vor Ort. In der Regel sind die Anfahrtszeiten aber kurz. In der Praxis haben die Vertriebsmitarbeiter immer wieder auch längere Inhouse-Phasen zur Angebotserstellung, Strategiefindung oder für sonstige Arbeiten am eigenen Schreibtisch.

Der IT-Support ist ebenfalls die meiste Zeit im Unternehmen tätig. Kundenbesuche sind nur in Ausnahmefällen erforderlich, etwa um Probleme zu klären, die sich per Ferndiagnose nicht beheben lassen. Etwas anderes gilt nur, wenn der Support beim Kunden vor Ort im Wartungsvertrag vereinbart ist.

Entsprechend gering fällt auch der Wunsch nach der Reisebereitschaft in den Stellenanzeigen aus. Nur knapp jeder siebte Personalchef besteht auf einen reisefreudigen IT-Supportler.

PPI untersuchte für seinen "Jobscout 2008" die Online-Stellenangebote der 100 größten IT-Unternehmen. Dafür wurden 602 Stellenangebote ausgewertet.