Projekt-Management

IT-Projekte dauern zu lange

08.09.2009 von Thomas Pelkmann
Die Herausforderungen an IT-Veränderungsprozesse sind massiv gestiegen. Gleichzeitig verschlingen Transformationsprojekte zu viel Zeit. Standard-Software zur Automatisierung soll helfen.

Die zunehmende Globalisierung, betriebliche Umorganisationen sowie Fusionen und Übernahmen sorgen dafür, dass die Herausforderungen an die IT-Transformationen stark gestiegen sind.

Das ist eins der Ergebnisse einer Infas-Umfrage von April und Mai dieses Jahres. Im Auftrag des Heidelberger IT-Dienstleisters SNP AG waren IT-Leiter und Spitzenmanager aus rund 60 international tätigen Konzernen in Deutschland befragt worden.

Fast jedes dieser Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern (94 Prozent) zeigte sich überzeugt, dass IT-Veränderungsprojekten auch künftig eine bedeutende Rolle zufallen wird.

Drei von vier Unternehmen wünschen sich für den Transformations-Prozess die Unterstützung durch eine Standard-Software, die nur noch an die individuellen Wünsche angepasst werden muss.

Dabei sprachen sich (Mehrfachnennungen möglich) 81 Prozent der Befragten für solche Hilfen auf der Projektmanagement-Ebene aus. 71 Prozent sind dafür, Software-Hilfen direkt bei der Umsetzung einzusetzen, 59 Prozent plädieren für Beistand bei der Compliance. Für Hilfen auf strategischer Ebene plädieren derweil nur 34 Prozent.

Von einer Software versprechen sich die meisten eine Standardisierung der Vorgehensweisen und erhöhte Prozess-Sicherheit.

Konkret nach dem Beitrag einer solchen Software gefragt, erwarten jeweils deutliche Mehrheiten von 63 Prozent eine Standardisierung der Vorgehensweisen sowie erhöhte Prozess-Sicherheit und Transparenz.

Kostenoptimierung, Verkürzung von Projektlaufzeiten oder eine Optimierung der eigenen Personalressourcen steht auf der Anforderungsliste an die Automatisierungssoftware dagegen auf den hinteren Plätzen.

Standardsoftware bietet Potenzial für IT-Transformationen

"Die Studie zeigt, dass die Unternehmen bei der Veränderung ihrer IT-Systeme zum Teil erheblichen Optimierungsbedarf haben", kommentiert Andreas Schneider-Neureither, CEO der auf SAP-Change-Management spezialisierten SNP AG, die Ergebnisse der infas-Managementbefragung. "In Zeiten ständigen Wandels erkennen immer mehr Unternehmen das große Potenzial, das Standardsoftware für IT-Transformationen bietet."

In den allermeisten Fällen war die Harmonisierung der IT-Landschaft der konkrete Anlass für durchgeführte Veränderungsprojekte (90 Prozent, Mehrfachnennungen möglich).

Harmonisierung und Konsolidierung der IT-Landschaften sind ein wichtiger Treiber für IT-Transformationen.

Fast ebenso wichtig (86 Prozent) waren die Konsolidierung der Systemlandschaft sowie Restrukturierungsmaßnahmen und Organisationsanpassungen (80 Prozent). Mergers & Acqusitions spielten in 53 Prozent der Fälle eine zentrale Rolle.

Der Stellenwert von IT-Veränderungsprozessen im Unternehmen wächst mit der Betriebsgröße: Ist er in Betrieben bis zu 5.000 Beschäftigten in der Mehrheit "eher hoch" (88 Prozent), steigt der Wert in Unternehmen mit mehr als 20.000 Beschäftigten auf "sehr hoch" (83 Prozent).

Transformationsprojekte dauern zu lange

Kritik haben die Spitzenmanager vor allem an der Dauer der Projekte und der großen zeitlichen Inanspruchnahme der Mitarbeiter. Auch die interne Vor- und Nachbereitung sowie die Leistungen externer Partner werden eher kritisch betrachtet.

Dennoch überwiegt bei der Mehrheit der Befragten (65 Prozent) die Zufriedenheit mit den IT-Veränderungsprojekten. Mehrheitlich wohlwollend betrachten die Manager vor allem die Ergebnisse für den Endanwender, die Flexibilität bei auftauchenden Problemen sowie die Ergebnissicherheit.