Daten und Informationssicherheit ist Trumpf

IT-Sicherheit gewinnt im Mittelstand an Bedeutung

17.05.2006 von Andreas Schaffry
Kleine mittelständische Unternehmen haben die hohe Bedeutung der IT-Sicherheit erkannt. In einzelnen Branchen wird das Thema jedoch unterschiedlich gewichtet. Für kleine Finanzdienstleister haben IT-Sicherheitsmaßnahmen eine hohe Priorität, Industrie und Handel messen dem Thema IT-Security dagegen noch eine geringere Bedeutung bei. Das geht aus einer Untersuchung hervor, mit der Microsoft Deutschland das Marktforschungsinstitut Techconsult beauftragte.

Laut Untersuchung räumen 80 Prozent der Befragten ein, ihr Budget für Sicherung ihrer IT-Infrastruktur und Unternehmensanwendungen zumindest auf dem Vorjahresniveau zu belassen. Für 51 Prozent der kleinen Firmen ist IT-Security "sehr wichtig", weitere 34 Prozent erachten sie als "wichtig".

Höchste Priorität hat die IT-Sicherheit für Finanzdienstleister (Finanz- und Versicherungsagenturen). In diesem Segment halten 92 Prozent der Befragten IT-Sicherheit für "sehr wichtig" oder "wichtig". Eine geringere Bedeutung kommt der IT-Sicherheit derzeit noch in kleinen Industrie- und Handelsbetrieben zu. Hier gaben 32 beziehungsweise 17 Prozent an, dass sie die IT-Sicherheit für "weniger wichtig" halten.

Gut geschützt gegen Angriffe

Bei zwei Drittel der kleinen Unternehmen traten im letzten Jahr keine Rechnerausfälle auf, die durch Viren, Spam-Mails, Trojanische Pferde und ähnliche Attacken verursacht wurden. Daraus schlussfolgert die Untersuchung, dass kleine Unternehmen ihre Systeme inzwischen gegen derartige Angriffe gut geschützt haben.

Um die von Viren, Trojanern, Spam-Mails und anderen Attacken ausgehenden Gefahren zu bannen, wollen insgesamt 18 Prozent der befragten Unternehmen ihre Ausgaben für IT-Sicherheit im Jahr 2006 erhöhen. Vor allem kleine Finanzdienstleister wollen mehr Geld in Sicherheitsmaßnahmen investieren. Das gaben 34 Prozent der Befragten an. Auch was die Sicherung der IT-Infrastruktur angeht, sind die Finanz- und Versicherungsagenturen Vorreiter, von denen 89 Prozent keine Rechnerausfälle zu beklagen haben.

Die übrigen elf Prozent haben etwa ein bis zwei Ausfälle im Jahr. Dagegen verzeichnen unter den Befragten zehn Prozent der kleinen Industriebetriebe und sechs Prozent der kleinen Handelsunternehmen immerhin drei bis fünf Rechnerausfälle pro Jahr. Hier besteht laut Untersuchung durchaus noch Handlungsbedarf in punkto IT-Sicherheit.

Auf neue Bedrohungen vorbereitet sein

Jedes zweite befragte Unternehmen will 2006 Geld für Anti-Virenlösungen ausgeben, 42 Prozent dagegen für Firewalls und Anti-Spamlösungen. Gegen neue Gefahrenpotenziale wie Phishing und Spyware-Attacken, die in wachsendem Ausmaß auf die Unternehmen zukommen, reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus.

Um IT-basierte Geschäftsprozesse und Daten möglichst umfassend abzusichern, investieren viele kleinere Firmen inzwischen in Software-Lösungen, die ein- und ausgehende Daten und Informationen (Content Security) sichern sollen. 17 Prozent der Befragten wollen in diesem Jahr in diesen Bereich investieren und fünf Prozent wollen Geld für Software Appliances in die Hand nehmen.

Mit dem "Trendbarometer für kleine Unternehmen" erhebt das Marktforschungsinstitut Techconsult monatlich Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage. Diese basieren auf Interviews mit 200 kleinen Unternehmen und Organisationen mit zwei bis 49 Mitarbeitern aus den Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation.