Fachkräftemangel ist wieder ein Thema

ITK-Firmen blicken optimistisch in die Zukunft

11.04.2006 von Tanja Wolff
76 Prozent der deutschen ITK-Firmen rechnen in diesem Jahr mit steigenden Umsätzen. Weitere 13 Prozent erwarten ein stabiles Geschäft und nur elf Prozent ein Umsatzminus. Im Zuge dessen wollen die Unternehmen auch wieder mehr Mitarbeiter beschäftigen. Das ist das Ergebnis des Branchenbarometers vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM).

Bereits im vierten Quartal 2005 hatte sich ein Aufwärtstrend abgezeichnet. In den ersten drei Monaten von 2006 hat sich dieser positive Trend bestätigt, so die Umfrage. Demnach rechnet jedes achte Unternehmen der IT- und Telekommunikations (TK)-Branche in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent. Jedes Dritte erwartet ein Plus von fünf Prozent.

"Hier macht sich der Erfolg der CeBIT voll bemerkbar. Die ITK-Branche hat auf der CeBIT Schwung geholt für das ganze Jahr", sagt Bitkom-Präsident Willi Berchtold. Der Bitkom-Index sei nach der Messe von 33 auf 46 Punkte gestiegen. Die Branche wachse mit rund 1,5 Prozent wieder einmal schneller als die Gesamtwirtschaft und erweise sich damit erneut als Konjunkturlokomotive.

Laut der Analyse rechnen besonders die Software-Anbieter in diesem Jahr mit höheren Umsätzen. 80 Prozent schauen optimistisch in die Zukunft. Ihre Geschäfte drehen sich zurzeit hauptsächlich um Speicherlösungen, Sicherheit und Kunden-Management. Selbst bei den Hardware-Herstellern, die in den vergangenen Jahren einem harten Preiswettkampf ausgesetzt waren, stehen die Zeichen auf Wachstum. So steigt besonders die Nachfrage nach Notebooks.

Auch die Erwartungen der IT-Dienstleister haben sich weiter verbessert. Mehr als zwei Drittel rechnen mit einem Umsatzplus. Sie profitieren von dem anhaltenden Trend zum Outsourcing von IT-Ausgaben.

Zahl der Beschäftigten bleibt stabil

Die gute Geschäftsentwicklung wirkt sich auch auf die Personalplanung aus. So will jedes zweite Unternehmen bis zum Jahresende mehr Mitarbeiter einstellen. Bei 36 Prozent der Befragten soll die Belegschaft stabil bleiben, bei 15 Prozent wird sie voraussichtlich sinken. Vor allem stellen mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister ein.

Dem Zuwachs steht jedoch ein Abbau bei einigen Großunternehmen gegenüber. Der Bitkom-Schätzung zufolge wird die Zahl der Beschäftigten nicht über den aktuellen Stand von 749.000 steigen.

Laut der Studie fehlen dennoch Fachkräfte. Mehr als jeder dritte der Befragten hat Schwierigkeiten, Experten zu finden. Der Anteil der Firmen, die dringend Fachkräfte suchen, hat sich innerhalb eines halben Jahres von 18 auf 36 verdoppelt. Der Fachkräftemangel führt zu einer Hemmung des Marktes.

Der Verband befürchtet, dass es ab 2008 wieder einen signifikanten Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften in den technischen Bereichen geben wird.

Für das aktuelle Branchenbarometer wurden 136 Unternehmen aus der ITK-Branche in Deutschland befragt.