In zehn Jahren werden Business-Prozesse viel IT-intensiver

Jobkiller Utility Computing

27.12.2004 von Michael Kallus
Immer mehr Unternehmen interessieren sich für Utility und On Demand Computing. Das wird in den nächsten zehn Jahre noch viel mehr Arbeitsplätze in der IT-Branche kosten als Offshore Outsourcing. Diese Prognose hat Gartner in einer Studie veröffentlicht.

Es wird die Mitarbeiter interner IT-Abteilungen genauso treffen wie die von externen-Service Providern. Die Analysten von Gartner rechnen damit, dass durch die Automatisierung von IT-Infrastruktur-Services und von Business-Prozessen mehr IT-Jobs verloren gehen als durch Offshoring.

"Je mehr die hoch automatisierten Infrastrukturen zunehmen, desto weniger notwendig werden manuelle Abläufe und direkte Eingriffe von Fachpersonal," so ein Analyst von Gartner.

IT-Infrastruktur-Services werden in Zukunft automatisch bezogen

Unternehmen erwärmen sich laut Gartner immer mehr für die Idee, technische Infrastrukturen einfach abrufen zu können – statt sie zu besitzen. Das Management bereitet sich darauf vor, große Teile der hoch angepassten internen Bereiche aufzugeben, um mit abrufbaren Techniken flexibler zu werden.

Firmen wie IBM und HP investieren stark in den Bereich der automatischen Lieferung von IT-Services. Das umfasst beispielsweise Rapid-Development-Tools und -Software-Komponenten sowie Tools, die Systeme und Services automatisch managen.

"Durch die Kostenersparnis durch Massenproduktion, durch technische Erweiterungen und die anpassungsfähige Preisbildung können Unternehmen die Werkzeuge für ihre IT-Infrastruktur in Zukunft mit weniger internen Ressourcen erhalten," so ein Analyst von Gartner. Viele Firmen würden daher ihre IT-Abteilung reduzieren.

Business-Prozesse automatisch ausführen

In den kommenden fünf bis zehn Jahren werden hochwertige Business-Prozesse viel IT-intensiver sein und sich weniger auf Menschen und Papier verlassen, prophezeit Gartner. IT wird der Schlüssel, um Entscheidungen rascher treffen zu können, um schnell auf Marktveränderungen antworten zu können und um die Unternehmenswerte effektiv zu nutzen.

Viele IT-Verantwortliche haben das schon erkannt: In der jährlichen, weltweiten Umfrage von Gartner haben 43 Prozent der CIOs angegeben, dass es die größte Herausforderung für IT-Abteilungen sein wird, ihre Business-Prozesse zu verbessern. Gleichzeitig wird die Entwicklung rasch in Richtung Automatisierung gehen: "Wenn die Real-Time-Infrastruktur eines Tages erhältlich sein wird, hat sie das Potential, die Business-Prozess-Automatisierung wesentlich voranzutreiben."

Bildung und Visionen als Perspektive

Gartner empfiehlt IT-Mitarbeitern, ihre Business- und IT-Fähigkeiten auszubauen, besonders was das Business-Modell und die -Prozesse des eigenen Unternehmens betrifft. Wichtige Bereiche sind künftig IT-Architekturen, Kenntnisse über Informationsflüsse sowie Business-Prozess-, Daten- und Beziehungs-Management.

CIOs empfiehlt Gartner, eine klare Vision für die Entwicklung der IT und der Business-Prozesse zu entwickeln. Ein- oder Zwei-Jahres-Pläne reichen hier nicht mehr aus, eine Strategie für die nächsten fünf Jahre ist gefragt.

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