Automatisierung

KfW Bank führt neues Lizenz-Management-Tool ein

05.09.2011 von Christiane Pütter
6500 PCs in knapp 60 Ländern weltweit - die KfW-Bankengruppe bezeichnet ihr Lizenz-Management als "Mammutaufgabe".

Die KfW-Bankengruppe mit Sitz in Frankfurt/M. betreibt drei Niederlassungen in Deutschland und mehr als 60 Büros weltweit. Dementsprechend sieht ihr technisches Netzwerk aus: weltweit sind 6500 PCs im Einsatz. Einer der Knackpunkte ist für die KfW das Lizenz-Management.

Eine der drei Deutschland-Niederlassungen: Das Gebäude der KfW in Berlin-Mitte.
Foto: KfW

Seit 2009 setzt die Bank Software zur Automatisierung des Lizenz-Managements ein. Die KfW entschied sich für den "Lan-Inspector" des Anbieters VisLogic aus Elmshorn. Ab September soll das Tool zusätzlich über ein Modul zur Vereinfachung von Software Asset Management-Selbstauskünften verfügen.

Ein anderes Modul, den sogenannten E-Mail-Agenten, nutzt die KfW seit Einführung der Software. Es soll sicherstellen, dass Außendienst-Notebooks erfasst werden. Sobald ein Internet-Zugang bereitsteht, senden die Laptops in definierten Intervallen per Mail ihre Inventarisierungs- und Software-Berichte an die Bank. Diese Berichte werden ausgewertet und die Daten vollautomatisch in die Software-Nutzungsdatenbank integriert.

Die Software inventarisiert regulär vernetzte Arbeitsplatz-Rechner automatisch durch regelmäßige Scans. Außerdem können Clients nach Anmeldung eines Nutzers gescannt werden.

Darüber hinaus wollte die Bank Bestandsdaten mit gekauften Nutzungsrechten und Lizenzverträgen abgleichen. Dazu Oliver Müller, technischer Projektleiter Lizenz-Management bei der KfW: "Wir konnten sämtliche Lizenzen aus dem SAP-System direkt in den Lizenzpool des Lan-Inspectors integrieren." Dabei wird das Problem unbekannter Software-Einträge aus Fremdsystemen durch spezifische Matching-Algorithmen und ein eigenes Wörterbuch gelöst.

Ganz ohne manuelle Eingriffe geht es nicht

Edeltraud Leibrock wird Anfang Oktober neue CIO/COO der KfW-Bankengruppe.
Foto: Kfw Bankengruppe

Ganz ohne Handarbeit geht das jedoch nicht. Unbekannte Einträge können manuell zugeordnet und permanent im Wörterbuch abgespeichert werden.

Ein weiteres Modul beinhaltet eine Archiv-Funktion. Diese soll einen genauen Überblick auf jeden Tag der vergangenen zehn Jahre ermöglichen.

Müller zeigt sich mit der Bedienerfreundlichkeit der Software zufrieden: "Eines der entscheidenden Features bestand für uns in der Möglichkeit, die eigene Unternehmensstruktur Eins zu Eins im System abzubilden", sagt er.

Neue CIO bei der KfW

Im Herbst wird es bei der Frankfurter Bankengruppe erhebliche Veränderungen geben. Die KfW richtet ihre IT neu aus und hat dafür erstmals die Position einer CIO/COO im Vorstand geschaffen. Diese Aufgabe wird Edeltraud Leibrock, derzeit CIO der BayernLB in München, Anfang Oktober übernehmen.

Die KfW wurde 1948 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet und gehört der Bundesrepublik Deutschland (80 Prozent) sowie den Bundesländern (20 Prozent). Nach eigenen Angaben ist sie mit einer Bilanzsumme von über 400 Milliarden Euro eine der fünf größten Banken Deutschlands. Als Bank ohne Filialen und Kundeneinlagen refinanziert die KfW ihr Fördergeschäft fast ausschließlich über die internationalen Kapitalmärkte. Im Jahr 2010 waren das mehr als 76 Milliarden Euro.

KfW in der Finanzkrise

Die Bank geriet im Herbst 2008 mitten in der Finanzkrise in die Schlagzeilen, als sie noch am 15. September einen Betrag von etwa 350 Millionen Euro an die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers überwies. Zu dem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Lehman pleite war.