Bündnisses "Bahn für Alle"

Krise der Deutschen Bahn großteils hausgemacht

24.03.2021
Die schwierige Finanzlage der Deutschen Bahn hat aus Sicht des Bündnisses "Bahn für Alle" nur zum Teil mit der Corona-Krise zu tun.
Verlangt wird, die Deutsche Bahn öffentlich-rechtlich statt als Aktiengesellschaft zu organisieren.
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"Wir haben vor allem eine hausgemachte Krise", sagte Winfried Wolf, der Mitverfasser eines Alternativen Geschäftsberichts, den das Bündnis am Mittwoch vorlegte. Ihm gehören unter anderem Gewerkschaften, politische Jugendorganisationen und Umweltschutzverbände an.

Der Bericht erkennt zwar den starken Einnahmerückgang durch die Corona-Krise an. Er sieht den Staatskonzern aber in einer langfristigen Schieflage mit einem maroden Schienennetz, kostspieligen Großprojekten, verlustreichen Auslandsgeschäften, wenig ertragreichen Beteiligungen und einer aufgeblähten Verwaltung.

Für 2020 bezifferte der Bericht den Konzernumsatz auf 39,9 Milliarden Euro, das wären 4,5 Milliarden weniger als im Vorjahr. Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust vor Zinsen und Steuern liege bei 5,4 Milliarden Euro. Der Bahn-Vorstand will an diesem Donnerstag den Jahresabschluss für 2020 vorstellen. Die Zahlen standen am Mittwoch auf der Tagesordnung des Aufsichtsrats.

"Wenn die Corona-Krise vorbei ist, kommt die Klima- und Umweltkrise mit voller Wucht zurück", heißt es in einem Aufruf des Bündnisses. "Deswegen brauchen wir eine Bahn, die klimagerecht ausgestaltet und dem Gemeinwohl verpflichtet ist." Verlangt wird, die Bahn öffentlich-rechtlich statt als Aktiengesellschaft zu organisieren. (dpa/rs)