Chief Process Innovation Officer statt Landes-CIO

Land Brandenburg zentralisiert die IT

08.04.2009 von Andrea König
Die Brandenburgische Landesverwaltung hat damit begonnen, die IT-Infrastrukturaufgaben an einen zentralen IT-Dienstleister überzuleiten. Außerdem gibt es nun ein Dreiergespann aus dem IT-Dienstleister, einem CPIO und dem RIO-Ausschuss.

Zum Jahresbeginn hat in Brandenburg ein zentraler Dienstleister für die Informationstechnik der Brandenburgischen Landesverwaltung seine Arbeit aufgenommen. Nach und nach werden in den kommenden Jahren alle Ministerien des Landes und die ihnen nachgeordneten Bereiche ihre IT-Infrastrukturaufgaben und die dafür verantwortlichen Mitarbeiter in den IT-Dienstleister überleiten.

Bis zu 400 Beschäftigte werden dann in dem neuen Landesbetrieb mit Hauptsitz in Potsdam arbeiten. An der Spitze des IT-Dienstleisters steht der erste Geschäftsführer Lothar Sattler. Zweiter Geschäftsführer ist Gerhard Reichelt.

Einen Landes-CIO gibt es in Brandenburg nicht. "Jein", widerspricht Cornelius Everding, seit August 2008 Chief Process and Innovation Officer (CPIO) des Bundeslandes. Anders als bei einem CIO, soll mit dieser Bezeichnung die Prozessorientierung betont werden. Er setzt für die IT-Belange des Landes Brandenburg auf einen Dreiklang.

Dieser setzt sich zusammen aus dem CPIO Everding, dem zentralen IT-Dienstleister und dem RIO-Ausschuss, in dem Ressort Information Officer sitzen. Zum IT-Dienstleister sagt Everding: "Er ist für die strategische Steuerung und Koordination zuständig."

RIO ersetzt alte Ausschüsse

Dritter Bestandteil des Dreiklangs ist der RIO-Ausschuss. Er ersetzt die bisher zuständigen Gremien Landesausschuss und interministerieller Ausschuss für Informationstechnik, die mit seiner Gründung aufgelöst wurden. "Im RIO-Ausschuss geht es um die Weiterentwicklung des landesweiten E-Government und der IT. Wir legen beispielsweise die IT-Standards fest", sagt Everding. Mitglieder des Ausschusses sind er, die IT-Verantwortlichen der einzelnen Ressorts (RIOs) und der Geschäftsführer des Zentralen IT-Dienstleisters.

Dieser Dreiklang wird seit Jahresbeginn nun also durch den zentralen IT-Dienstleister ergänzt. In der alten Struktur hatten die einzelnen Ressorts in der Brandenburgischen Landesverwaltung selbstständig über die technische Ausstattung und den Software-Einsatz entschieden und diesen auch verwaltet.

Künftig werden sie diese an den IT-Dienstleister abtreten. Vor allem Querschnittsverfahren gingen an den IT-Dienstleister, weiß Everding. "Nach und nach werden die Aufgaben, die Mitarbeiter und die Ressourcen aus den einzelnen Ressorts in einem Stufenplan an den Dienstleister überführt", erklärt Everding. Ziel ist es, die Informationstechnik der Brandenburgischen Landesverwaltung schnell und einheitlich zu modernisieren.