Phishing, Viren & Co.

Mäßige bis mangelhafte Sicherheitskenntnisse

11.03.2011 von Andrea König
Laut einer BSI-Studie kennen zwar die meisten Bürger die Gefahren im Internet, doch nicht jeder ergreift deshalb Schutzmaßnahmen. Fast jeder Dritte etwa hat noch nie ein Sicherheitsupdate auf dem PC eingespielt.

Eine BSI-Umfrage zeigt, dass das Thema Internetsicherheit keineswegs an der Bevölkerung vorbeigeht. 90 Prozent der 1.000 Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass ihnen die Sicherheit von Dienstleistungen im Internet wichtig oder sehr wichtig ist.

Versperren Sie IT-Spionen den Weg.
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Am häufigsten fühlen Befragte sich selbst für die Sicherheit im Internet zuständig (86 Prozent). Viele sehen auch Webseiten-Betreiber (76 Prozent), Provider (72 Prozent) und Hard- und Software-Hersteller (67 Prozent) in der Pflicht. 56 beziehungsweise 52 Prozent der Bürger sehen die Verantwortlichkeit bei Regierung und Polizei/Staatsanwaltschaft.

Hoch ist auch die Bekanntheit verschiedener Risiken und Gefährdungen im Internet, etwa von Viren, Trojanern, Identitätsdiebstahl, Abo-Fallen, Phishing oder Spyware. Sie liegt zwischen 61 Prozent (Spyware und Abo-Fallen) und 95 Prozent (Viren und Würmer). Mehr als drei Viertel der Befragten waren in der Vergangenheit auch schon selbst von mindestens einer dieser Gefährdungen betroffen.

Wer bis hier mitgelesen hat, könnte den Schluss ziehen, dass die Befragten dem Thema IT-Sicherheit eine hohe Bedeutung zumessen, sich informieren und Schutzmaßnahmen ergreifen. "Das Gegenteil ist jedoch der Fall", schreibt der BSI und spricht von einem wenig ausgeprägten Bewusstsein für die Relevanz von IT-Sicherheit. 53 Prozent der Befragten glauben, dass sie das Thema IT-Sicherheit eher gering bis überhaupt nicht betrifft. Auf der anderen Seite sind aber auch 46 Prozent der Umfrageteilnehmer der Meinung, vom Thema stark beziehungsweise sehr stark betroffen zu sein.

Viele Befragte schätzen ihre eigenen Kenntnisse im Bereich IT-Sicherheit als mäßig bis mangelhaft ein. 78 Prozent geben ihren IT-Sicherheitskenntnissen Schulnoten zwischen drei und sechs. Sie sehen zudem auch bei der Implementierung und Umsetzung von grundlegenden Schutzmaßnahmen noch Nachholbedarf.

Vorsicht bei Administrator-Rechten

Zwar benutzen 87 Prozent der Umfrageteilnehmer einen Virenscanner, allerdings waren es 2008 noch 92 Prozent. Mit einer Personal Firewall arbeiten 60 Prozent der Befragten. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) von ihnen hat noch nie ein Sicherheitsupdate für das Betriebssystem oder die genutzten Anwenderprogramme eingespielt, ermittelte der BSI. Immerhin 57 Prozent der Befragten installiert Patches.

63 Prozent der Teilnehmer sind während des Internetsurfens mit Administratorrechten an ihrem PC angemeldet. Häufig wissen sie wahrscheinlich überhaupt nicht, dass die damit verbundenen erhöhten Bearbeitungsrechte eine gefährliche Kehrseite haben. "Bei Infektionen über das Internet - beispielsweise mit Viren und Würmern - können diese dann genauso umfassend auf das Gerät zugreifen und schwere Schäden anrichten" schreibt der BSI.

An der Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Thema IT- und Internet-Sicherheit nahmen 1.000 Personen teil.