Kein automatischer Mitarbeiterübergang

MAN schließt Outsourcing-Vertrag mit IBM und T-Systems

01.07.2009 von Thomas Pelkmann
Vom 1. Juli an übernehmen die Dienstleister T-Systems und IBM die IT- und TK-Infrastruktur des Münchner Nutzfahrzeugeherstellers MAN SE. Auf der Strecke bleibt die hauseigene IT-Tochter.
Lagert die IT- und TK-Dienstleistungen für sieben Jahre an IBM und T-Systems aus: Nutzfahrzeughersteller MAN SE aus München.

Die Serviceverträge mit IBM und T-Systems, mit denen MAN SE seine IT- und TK-Wartung auslagert, hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Der Outsourcing-Deal ist Teil eines 500-Millionen-Euro-Sparpakets, das sich der Münchner Lastwagen- und Bushersteller für dieses Jahr verordnet hat.

IBM wird künftig die Ausstattung und Wartung aller Arbeitsplatzrechner, die Telekommunikation, die dezentralen IT-Netzwerke, die E-Mail-Infrastruktur sowie weitere zentrale Dienste übernehmen. T-Systems betreibt dann die Rechenzentren der MAN Gruppe und das Unternehmensnetzwerk und konsolidiert die IT-Infrastruktur.

Die rund 320 betroffenen Arbeitnehmer in Deutschland und Österreich können zwischen dem Verbleib bei MAN und einem Wechsel zu den neuen Partnern wählen. Einen automatischen Mitarbeiterübergang werde es aber nicht geben.

"Die Unternehmensprozesse und die IT-Anwendungen bleiben auch weiterhin in der Verantwortung von MAN", sagt Joachim Dürr, Senior Vice President Corporate Development der MAN AG. "Die Infrastrukturdienstleistungen gehören aber nicht zu unserem Kerngeschäft." Diese Services ließen sich industrialisiert, in hoher Qualität und günstiger am Markt einkaufen.

Die Dienstleister würden künftig auch die erforderlichen Investitionen tätigen und könnten dies effizienter und zielgerichteter tun als MAN selbst. So könne man im Unternehmen die ITK-Kapazitäten künftig flexibel an den Geschäftsverlauf anpassen und erwarte von der Auslagerung deutlich geringere Betriebskosten bei gleichzeitiger Minimierung seiner Betriebsrisiken.

T-Systems baut Rechenzentren in München

T-Systems soll die IT-Infrastruktur der MAN-Gruppe - deren WAN 400 Standorte in 23 Ländern verbindet - konsolidieren. Die Telekom-Sparte will dazu alle Services in zwei eigene Hochsicherheits-Rechenzentren in München überführen. "Wichtig war, dass wir am Standort München zwei moderne Rechenzentren haben, in denen die ehemaligen Mitarbeiter der MAN IT-Services weiterarbeiten können", kommentiert T-Systems-Chef Reinhard Clemens. Mit diesem Auftrag untermauere seine Firma ihre Position im Automobil- und Nutzfahrzeugsektor.

Teilen sich die IT- und TK-Dienstleistungen für MAN SE: IBM und T-Systems.

Die IBM kümmert sich bei MAN zunächst in 17 Ländern um Ausstattung und Wartung aller Arbeitsplatzrechner plus Peripherie und Software, die Telekommunikation, dezentrale IT-Netze, die E-Mail-Infrastruktur sowie weitere zentrale Dienste. Dafür nutzt der Dienstleister einen mehrsprachigen IT-Helpdesk mit Sitz in Erfurt. "Für MAN bedeutet dies eine Beschleunigung der Unternehmensprozesse bei gleichzeitiger Kostenreduzierung; für die IT-Experten, die im Rahmen des Outsourcing-Vertrags zu IBM wechseln, gute Karrierechancen bei IBM", verspricht Michael Diemer, Geschäftsführer IBM Deutschland GmbH und General Manager IBM Global Technology Services Deutschland.