Die Excel-Tabelle hat ausgedient

Mehrwert für IT und Unternehmen

28.09.2005 von Dorothea Friedrich
CIOs sollten ihre IT- Projekte danach ausrichten, welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bringen. Nur dann sind Return on Investment (RoI) und Total Costs of Ownership (TCO) nicht länger die einzigen Parameter, nach denen eine Firmen-IT gemessen wird. Doch noch fehlt es den IT-Abteilungen häufig an entsprechenden Tools und Methoden, wie das Beratungsunternehmen Butler Group herausgefunden hat.

Nur rund acht Prozent ihres Budgets geben IT-Manager durchschnittlich für Projekte aus, die dem Unternehmen Mehrwert bringen. Zu wenig, wie die Analysten der Butler Group meinen. Denn nach ihren Berechnungen investiert eine Firma im Durchschnitt vier Prozent ihrer Einnahmen in die IT.

Doch deren Ansehen ist gering. "Die IT bleibt isoliert, missverstanden und wird vom gehobenen Management schlicht als Kostenstelle angesehen", heißt es im Report der Butler Group.

Der CIO als Buchhalter

Daran sind die CIOs allerdings nicht ganz unschuldig. Sie verbringen einen unverhältnismäßig hohen Teil ihrer Arbeitszeit damit, Kosten zu erfassen, abzurechnen und zu kontrollieren, anstatt sich auf Projekte zu konzentrieren, die ihrem Unternehmen Gewinn versprechen. Abrechnungen sind, so die Butler Group, natürlich auch leichter zu bewerkstelligen, als die IT auf die Firma auszurichten. Dabei hat eine zukunftsorientierte IT ganz andere Aufgaben.

Sie muss über Messinstrumente verfügen, die immaterielle Güter, wie etwa den Markennamen, die Firmenkultur, die Kundenbindung, Innovationen, Wissens-Management oder der Wert des gesamten Mitarbeiterfachwissens bewerten.

Das setzt voraus, dass das IT-Management sich von seiner angestammten Rolle als Hüter der Technologie verabschiedet und sich künftig mehr auf Investitionsplanung, Budgetierung, Governance, Servicequalität und Risiko-Management konzentriert.

Zudem wird die IT künftig verstärkt ihre Leistungen an den Firmenzielen orientieren müssen. Doch dafür mangelt es den CIOs nach wie vor am Verständnis für und an Kenntnissen über die Hauptwertreiber eines Unternehmens. Ohne diese können sie jedoch keine IT-Strategie entwerfen, die den Firmenbedürfnissen entspricht.

Andererseits haben viele Manager keinen Einblick in die IT. Auch das muss sich nach Meinung der Butler Group ändern. So können beispielsweise wachsende Compliance-Anforderungen und regulatorische Vorschriften nur mit entsprechenden IT-Projekten umgesetzt werden.

Transparenz und eine gewisse Berechenbarkeit sind also "auf beiden Seiten" notwendig. Kein IT-Projekt sollte isoliert gesehen werden, sondern als ein Element, um die Effektivität eines Unternehmens zu steigern.

IT-Verantwortliche sollten auf Enterprise Architecture, Business Cases und Balanced Scorecards setzen, rät die Butler Group. Entsprechende IT-Infrastrukturen und –prozesse, sowie Automatisierung können die IT jenseits ihres buchhalterischen Werts messbar machen.

Auswertungen per Hand oder Excel-Tabellen sind dagegen nicht mehr angebracht, zumal die Datenqualitiät für eine genaues und umfassendes IT-Reporting entscheidend ist.

Der Report der Butler Group "Measuring IT Costs and Value – Maximising the Effectiveness of IT Investment" zeigt unter anderem Investitonsstrategien für IT-Manager auf.