Chipkrise

Mercedes-Pkw-Verkäufe brechen stark ein

06.10.2021
Der Autobauer Daimler hat im abgelaufenen Quartal wegen des Halbleitermangels einen deutlichen Einbruch bei den Pkw-Verkäufen hinnehmen müssen.
Aufgrund Chipmangels kann Mercedes-Benz nicht mehr alle Autos so bauen, wie sie die Kunden bestellt haben. Margenstarke Modelle wie die Mercedes-Benz S-Klasse werden bei der Produktion bevorzugt.
Foto: Daimler AG

So lieferte die Stammmarke Mercedes-Benz von Juli bis Ende September weltweit 428.361 Autos an die Kunden aus - das waren 30,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie Daimler am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.

In vielen Regionen gab es heftige, prozentual zweistellige Rückgänge, so auch in Deutschland und Europa sowie im größten Markt China. Trotz einer weltweit robusten Nachfrage und einem starken Auftragseingang habe der anhaltende Engpass bei Halbleitern die Verkäufe begrenzt, hieß es. Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen und der Kleinwagenserie Smart gab es deutliche Rückgänge. Bei den Top-Modellen wie der S-Klasse und auch bei elektrifizierten Antrieben konnte Mercedes allerdings zulegen.

Im bisherigen Jahresverlauf hat die Marke Mercedes-Benz die Auslieferungen noch um 2,7 Prozent auf 1,59 Millionen Autos steigern können. Der Vorsprung vor dem von den Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr ist nach dem dritten Quartal damit aber deutlich abgeschmolzen. Daimler-Chef Ola Källenius hatte bereits vor einem schwächeren Verkaufsergebnis in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Inklusive der Kleinwagenserie Smart und den kleinen Nutzfahrzeugen steht von Januar bis Ende September noch ein Plus von 3,8 Prozent auf 1,86 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

Derzeit plagen die Autoindustrie verstärkt Lieferschwierigkeiten von elektronischen Halbleitern, weil die Produktion der Chips in Asien in mehreren Ländern infolge von Corona-Lockdowns unterbrochen war oder die Hersteller die Produktion auf Chips für anderen Branchen umgestellt hatten. So stehen bei den deutschen Autokonzernen in Europa und China immer wieder die Bänder still. Weil die Nachfrage das Angebot übersteigt und die Lieferzeiten derzeit lang sind, müssen die Autobauer aber kaum noch Rabatte geben und profitieren daher auf der anderen Seite von anziehenden Preisen bei Neu- und Gebrauchtwagen. (dpa/rs)