Tipps von IDC

Mit "3D Leadership" durch die digitale Transformation

14.04.2016 von Lynn Kristin Thorenz  
Im Zuge des Digital Enterprise sind zahlreiche neue Theorien und Frameworks entstanden, die sich mit Führungsansätzen in diesem Szenario befassen. Dabei geht es primär um die Frage, wie sich Methoden verändern müssen, um in einem von vielen Menschen als neues Business-Paradigma betrachteten Umfeld erfolgreich sein zu können.

Zu Zeiten der sogenannten zweiten Plattform versuchten viele Unternehmen, die Effizienz durch eine Aufteilung der Teams entlang des Client-Server-Modells zu steigern. Diese einseitige Fokussierung erzeugte wie wir heute natürlich wissen Silos und erschwerte es, die IT mit dem Business zu verbinden. Daraus resultierend wurde der kundenzentrische Ansatz zur Top-Priorität der IT. Hier mussten sich die CIOs immer mehr auch mit der geschäftlichen Seite des Unternehmens befassen, um in den frühen 2000er-Jahren bestehen zu können.

Der Kunde gerät immer mehr in den Fokus der Unternehmen.
Foto: Jirsak - shutterstock.com

Dieser mittlerweile obsolete Ansatz der zweiten Plattform birgt in Zeiten der dritten Plattform sogar noch größere Risiken. Die Unternehmen ändern sich mit zuehmender Geschwindigkeit, die Ressourcen sind kostbar. Damit wird die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten von der Kür zur Pflicht. Die CIOs müssen sich auch heute an den Business-Innovationen ausrichten. Gleichzeitig sollen sie die IT effektiv verwalten. Um auch bei der digitalen Transformation erfolgreich führen zu können, muss allerdings eine weitere Disziplin beherrscht werden, die mindestens so wichtig wie die beiden anderen ist: die Fähigkeit, den fortlaufenden Übergang von alt nach neu zu managen - und das in immer schnellerem Tempo. Getrieben wird diese Entwicklung von der Evolution des externen Business-Ökosystems.

Dreidimensionales Führen

Der IDC-Ansatz "Leading in 3D" fokussiert sich auf folgende Dimensionen:

  1. Innovation innerhalb einer cross-funktionalen Partnerschaft zur Schaffung digitaler Neuerungen;

  2. Integration neuer Technologie-Plattformen in stabile Business-Services;

  3. Einbindung neuer Skills, Techniken und Kulturen in die Struktur der IT-Abteilung.

Wir gehen davon aus, dass erfolgreiche CIOs künftig an ihrer Fähigkeit gemessen werden, wie sie alle drei dieser miteinander verbundenen Disziplinen fortwährend handhaben. Gleichzeitig müssen sie die kommenden Umwälzungen im Ökosystem antizipieren, die die digitale Transformation des Unternehmens weiter vorantreiben. Die Führerschaft in der IT wird die nachhaltige Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern erfordern, um die Transformation in Schwung zu halten – von alt zu neu, von instabil zu stabil und von experimentell zu produktiv. Konkret bleibt Folgendes festzuhalten:

Was heißt das für CIOs?

Die wichtigste Anforderung an die IT-Führung in den kommenden drei Jahren wird die Fähigkeit sein, alle drei Phasen der digitalen Transformation konsequent zu managen. Bis 2018 werden zwei Drittel der CIOs Leading in 3D umgesetzt haben. Das erfordert, dass sie simultan erneuern, integrieren und einbinden.

Eine der zentralen Herausforderungen für CIOs wird sein, die jeweiligen Erfordernisse zum Management der spezifischen Phasen zu erkennen und organisatorische Kompetenzen zu entwickeln, um Menschen, Prozesse und Strategien dauerhaft zu verbinden.

Die digitale Revolution der Unternehmen ist im Gang. Viele Branchen beginnen erst, den Einfluss informierter, digital aktiver Kunden auf die Strategien zu erkennen. Die Geschwindigkeit, mit der sich die öffentliche Infrastruktur verändert, nimmt in dem Rahmen zu, in dem das IoT hinsichtlich Anzahl der Geräte in unserem Leben und der erzeugten Informationsmenge über Leben, Gewohnheiten und Wünsche der Menschen wächst.

Zur Rolle des CIO gehört nicht nur, den unternehmensinternen Change etwa im Rahmen neuer digitaler Produkte zu handhaben. Er muss auch antizipieren, wie externe Veränderungen die Business-Innovation antreiben. Und die wiederum die Übergänge zu den neuen Produkten und Dienstleistungen befeuern, die neben dem alten Business-Output bestehen oder diesen ersetzen. Geschäftsmodelle werden durch die IT auf den Kopf gestellt, durch Information und durch die neue Mischung aus Kunden, Unternehmen und Cloud-Diensten. CIOs, die sich anpassen, werden erfolgreich sein. Die anderen - nun ja...

Digitale Transformation im Branchenvergleich
Spitzenreiter Automotive
Die Automobilindustrie verdankt ihren Spitzenplatz unter anderem den sehr guten Werten beim Kundenmanagement.
Verfolger Telekommunikation
Die Telekommunikations- und Medienbranche erreicht laut Studie den zweitbesten Wert. Dass dafür eine einzige echte Stärke bei Strategie und Governance reicht, illustriert das ausbaufähige Niveau der Gesamtheit.
Verfolger Energiewirtschaft
Die Energiewirtschaft verdankt ihre relativ gute Position unter anderem der soliden IT-Abteilung.
Finanzbranche unterdurchschnittlich
Die Finanzdienstleister schneiden im Vergleich mittelprächtig ab und liegen bereits unter dem Gesamtdurchschnittswert. IT und Strategie sind die einzigen Stärken.
Mittelfeld: Konsumgüter
Die Konsumgüterbranche offenbart Nachholbedarf vor allem bei Produkten und Betrieb.
Nachzügler Fertigung
Die IT läuft in der Fertigungsbranche einigermaßen rund. Trotzdem ist man insgesamt bei der digitalen Transformation in einem ohnehin schwachen Feld hinten dran.
Schlusslicht Reise & Transport
Die Branche kommt in keiner der sieben Kategorien auf mehr als drei von zehn möglichen Punkten.

Das sollten Sie besser jetzt als gleich angehen

Daran sollten Sie sich immer halten