Tools der neuen Generation schürfen tiefer denn je

Mit Ausdauer und gutem Material zum BI-Erfolg

24.02.2010 von Werner Kurzlechner
Die Software-Angebote von Business Intelligence (BI) sind besser denn je. Die Anwender genießen also gute Voraussetzungen für erfolgreiche Projekte, wenn sie mit der nötigen Beharrlichkeit an der richtigen Strategie arbeiten.
Wie bei Olympia: Neues Tool-Material kann Anwender weit voran bringen.
Foto: MEV Verlag

„Schneller, höher, weiter“ lautet das Motto der Olympischen Spiele. Ganz ähnlich lässt sich die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt für Business Intelligence (BI) zusammenfassen: „billiger, schneller, besser“. Den Anwendern in den Unternehmen geht es somit ein bisschen wie den Athleten in Vancouver. Das Material stimmt. Es kommt darauf, was sie daraus machen.

CIO.com hat kürzlich mehrere Verantwortliche zu ihren BI-Strategien befragt. „Neuerdings sind die Tools reif genug, um die Kosten zu senken, die Geschwindigkeit zu erhöhen und die Tiefe der Analyse zu verbessern“, konstatiert dort Jeff Liedel, CIO bei der GM-Tochter OnStar. Die Ski sind also bestens gewachst. Aber wer vorne ankommen will, muss sich das Rennen klug und richtig einteilen. Zumal im BI-Wettlauf dank der Angebote der Software-Anbieter jeder gutes Material haben kann und das Teilnehmerfeld riesig ist.

Wie die Marktforscher von Aberdeen herausfanden, gilt BI als die einflussreichste IT-Technologie für die nächsten zwei bis fünf Jahre. Laut einer aktuellen Umfrage von Kognitio und Baseline Consulting plant ein Drittel der Firmen, neue BI-Tools in ihren Mix zu mischen. Das Ziel ist vor allem, den Einsatz der intelligenten Software bei den Anwendern zu vertiefen. „Unternehmen, die es richtig machen und genug Ausdauer haben, können im Vergleich zur Konkurrenz einen strategischen Vorteil erringen“, so Steve Anthony vom Beratungshaus Charles River Associates (CRA).

Im Wintersport werden die Sieger im sommerlichen Grundlagentraining gemacht. Eine vergleichbare Geduld ist beim Aufbau eines innovativen BI-Systems nötig: „Wir haben sechs Monate gearbeitet, bevor wir überhaupt mit der Entwicklung begannen“, berichtet CRA-CIO Anthony. In dieser Phase ging es vor allem darum, Informationen zu sammeln – Antworten auf die Kernfragen: Welche Key Performance-Metriken brauchen wir, um als Unternehmen zu funktionieren? Welche Daten-Quellen sind vorhanden? Was wollen wir erreichen? Wie passt das alles in unsere Strategie?

Nach der systematischen Suche nach Antworten auf diese Fragen folgte bei CRA als weitere Etappe eine groß angelegte Überprüfung der Daten. Herausgekommen ist ein allumfassendes und neuartiges BI-System mit Dashboards und Datenabfragen im Google-Stil. Alle leitenden Mitarbeiter der Consulting-Firma sollen die Möglichkeit haben, die für sie relevanten Daten in maßgeschneiderten Ansichten betrachten zu können. Verfügbar sind Informationen aus dem Human Resources-Bereich ebenso wie Finanzdaten. Abrufbar sind auch Reihen über die Fähigkeiten und Leistungen der Mitarbeiter, mögliche Business-Konflikte oder Social Media-Informationen.

Erfolgsfaktoren: Belastbare Daten, Mitarbeiter, Business Alignment

Drei Dinge hält Steve Anthony bei BI-Projekten für entscheidend: Erstens gilt es sicherzustellen, das die Daten richtig und belastbar sind. Zweitens ist zu bestimmen, wie die Mitarbeiter die Daten nutzen. Drittens muss die Anbindung an die gültige Business-Strategie garantiert sein.

Einig sind sich die von www.cio.com befragten IT-Chefs darin, dass insbesondere die größere Anwenderfreundlichkeit der neuen BI-Lösungen eine enorme Chance für den geschäftlichen Erfolg von Business Intelligence mit sich bringt. „BI muss einfach und intuitiv sein sowie die Möglichkeit bieten, tief in den Daten zu bohren“, sagt Anthony. Gerade die ersten Schichten müssten übersichtlich sein, um den Anwendern den Einstieg zu vereinfachen.

Bill Swislow, CIO bei Cars.com, sieht darin die Basis für einen Schneeball-Effekt innerhalb der Nutzer-Community. Wenn die Mitarbeiter genauso selbstverständlich mit BI arbeiten wie bislang mit Excel, führt das seiner Ansicht nach unweigerlich zu besseren Geschäftsergebnissen. Jeff Liedel von OnStar sieht auch in den fallenden Kosten für BI und den Fortschritten in der vorausschauenden Daten-Analyse großes Potenzial.

Die derzeitige Vision von BI ist eine unternehmensweite, auf valide Daten gestützte Zusammenarbeit aller Akteure. Die Chancen für einen Erfolg sind derzeit gut. Wenn sich die gewünschten Resultate einstellen, wird das Feilen an der BI aber nicht vorbei sein. Wieder ist es ein bisschen wie im Sport. Egal ob Olympiasieger oder nicht – die meisten Athleten werden schon bald für neue Erfolge trainieren.