SAF SuperStore und SuperWarehouse

Mit Retail-Software gegen Kannibalisierungseffekte

17.02.2009 von Hartmut  Wiehr
Die Software-Produkte des Schweizer Herstellers SAF bilden Preisentwicklungen bei den Lieferanten ebenso wie Kannibalisierungseffekte durch Werbeaktionen ab. Dies schützt vor unerwarteten Verlusten an anderer Stelle: Die Händler können abschätzen, inwieweit die Promotion für ein Produkt die Nachfrage bei anderen Artikeln negativ beeinflusst.

"Das Sonderangebot für Bio-Rindfleisch kann den Bedarf nach Putenschnitzel reduzieren, die Nachfrage nach Barbecue-Soße aber steigern. Für Händler ist es schwierig, diese Kannibalisierungseffekte einzuschätzen", erläutert Andreas von Beringe, CEO und Gründer der SAF. "Mit den erweiterten Funktionalitäten unserer neuen Version 5.0.0 können Händler diese und andere wichtige Effekte in ihren Bestellungen berücksichtigen. Durch die Einbeziehung zusätzlicher Einflussfaktoren wird die Prognosequalität weiter verbessert."

Andreas von Beringe, CEO und Gründer der SAF.

Das Schweizer Unternehmen hat sich mit SuperStore und SuperWarehouse auf die digital gesteuerte Nachbestellung in Zweigstellen und Lagern konzentriert und dafür auch die Anerkennung von SAP gewonnen. Die weltweit operierende SAF AG vertreibt nach eigenen Angaben ihre Software-Produkte über zwei Vertriebskanäle: Zum einen über eine enge OEM-Partnerschaft mit SAP. Der Weltmarktführer für betriebswirtschaftliche Standard-Software hat demnach die SAF-Technologie in seine Software "mySAP Forecasting & Replenishment" integriert.

Zum anderen geht SAF über das Direktkundengeschäft an die Anwender heran. SAF hat Handelskonzerne wie Metro, dm-drogerie markt und Deutsche Woolworth sowie Spartan Stores und Hannaford (beide USA) als Kunden. Das starke Wachstum in den USA führte sogar dazu, dass SAF eine Niederlassung in Texas eröffnete. In den letzten Jahren konnte man sehr stark in Osteuropa expandieren. Das Direktgeschäft erstreckt sich über den Verkauf von Software-Lizenzen, die Implementierung der Anwendungen sowie Wartung und Beratung.

Die beiden Software-Produkte SAF SuperStore und SuperWarehouse wurden dieses Jahr um die Funktion Investment Buying erweitert, die bei der Waren-Nachschubplanung die Preisentwicklung seitens der Lieferanten berücksichtigt. Das System verschiebt laut Hersteller beispielsweise Bestellungen in andere Perioden, um günstigere Konditionen des Herstellers zu nutzen.

Zusätzlich wird die Prognose jetzt so aufgeschlüsselt, dass die Anteile der verschiedenen Einflussfaktoren auf die weitere Entwicklung erkennbar sind. Dies sei wichtig für das Verständnis der Prognosen und weitere Analysen. Der Händler erkenne so, wie sich ein Sonderangebot auf den Abverkauf eines Produktes ausgewirkt hat. Er sieht auch, wie hoch der Abverkauf ohne das Sonderangebot gewesen wäre, wenn gleichzeitig zusätzliche Einflussfaktoren wie Feiertage wirken.

Auf der Retail-Messe EuroCIS in Düsseldorf teilte das Unternehmen mit: "Die SAF-Software zeigt jeden Zwischenschritt bei der Berechnung der Bestelloptimierung. Anwender erkennen aufgrund des verbesserten Reportings, warum das System Bestellungen ändert. Sie gewinnen mehr Vertrauen in das System und die Qualität der Ergebnisse und verzichten auf überflüssige manuelle Eingriffe in die Bestellungen."

Darüber hinaus habe das SAF-Prognosemodul seinen Funktionsumfang dahingehend erweitert, dass metrische Einflussfaktoren transformiert werden könnten. So könne die Software durch Transformation aus der Preishistorie eines Artikels die jeweilige Preisänderung errechnen. Diese kann das Abverkaufsverhalten des Artikels besser erklären, wodurch Prognosegüte und Umsatzzahlen steigen können. In Krisenzeiten keine unwichtigen Eigenschaften der Software.