Arbeitgeber müssen handeln

Mitarbeiter ideenlos am Arbeitsplatz

28.05.2010 von Andrea König
Nur 6,4 Prozent der Arbeitnehmer finden ihre besten Ideen am Arbeitsplatz. Die meisten sind in häuslicher Geborgenheit und beim Sport kreativer. Firmen können was dagegen tun.
Beim Sport kommen viele auf neue Ideen. Ausprobieren!
Foto: MEV Verlag

Für eine Studie zur Ideenfindung wurden mehr als 500 Arbeitnehmer befragt, wo sie kreativ sind. Das Ergebnis: Nur 6,4 Prozent der Teilnehmer finden ihre Ideen am Arbeitsplatz.

Wo hatten die Befragten also die besten Ideen? Vielen geben Orte in ihrem Zuhause an, an denen ihnen besonders kreative Einfälle kommen. Bei 13,5 Prozent ist das unter der Dusche oder im Bad, bei 12,1 Prozent im Bett oder auf dem Sofa und bei 9,9 Prozent auf dem WC.

Auch in der Bewegung erleben viele Befragte einen Kreativschub. Ihnen kommen die guten Ideen beim Joggen (7,1 Prozent), spazieren gehen (6,7 Prozent), bei Sport im Allgemeinen (fünf Prozent) oder beim Fahrrad fahren (3,6 Prozent).

Die Interviewer fragten bei den 93,6 Prozent der Befragten nach, warum bei der Arbeit kreativer Kahlschlag herrscht. Die Mehrheit, 36,7 Prozent, macht Stress verantwortlich. An zweiter Stelle stehen Ablenkung durch die Kollegen oder den Chef (23,5 Prozent).

Kreative Umgebungen für Mitarbeiter

Eine hohe Zahl der Befragten (14,2 Prozent) argumentierte zudem, dass ihre Kreativität am Arbeitsplatz unerwünscht und Ideenfindung Chefsache sei. 9,3 Prozent meinten sogar, dass ihre Arbeit schlichtweg keinen Spaß machen würde und sie deshalb nicht einfallsreich wären.

Ein Arbeitsplatz bei Google.

Fasst man diejenigen Orte zusammen, an denen Mitarbeiter kreativ sind, ist es zum einen die heimische Geborgenheit, zum anderen die körperliche Bewegung. "Das positive Gefühl, das wir bei sportlichen halbautomatischen Aktivitäten fühlen, entsteht durch biochemische Prozesse im Körper", schreiben die Studienautoren. Verantwortlich dafür seien vor allem die vier Hormone Dopamin, Serotonin, Endorphin und das ACTH (Adrenocorticotropes Hormon).

Folglich könnten Unternehmen ihre Mitarbeiter kreativer machen, wenn sie wohnliche Rückzugsmöglichkeiten oder Sportangebote anbieten. Als Beispiele werden die Arbeitsräume von Google und das Sportangebot bei Hugo Boss in Metzingen genannt. Angestellte können dort ein Fitnessstudio mit eigenen Trainern sowie einen Fußball- und Beach-Volleyballplatz nutzen.

Für die Studie zur Ideenfindung wurden 534 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Die Akademie für kreatives Wissen IQudo führte die Befragung in Stuttgart durch.