BearingPoint-Agenda 2015

Nachholbedarf bei IT-Compliance

12.01.2011 von Andrea König
Jedes dritte Unternehmen attestiert sich in der IT selbst Nachholbedarf beim Compliance Management. Das belegt eine Umfrage von BearingPoint.
Insgesamt 65 Prozent der Firmen rechnen mit Mehrausgaben im Bereich Compliance.

Bis 2015 sollen Aufwand und Anstrengungen weiter zunehmen, um Compliance-Anforderungen in Unternehmen gerecht zu werden. Dies gilt sowohl für aktuell bereits stark regulierte Branchen als auch für Branchen, die mit künftig stärkeren Regulierungen rechnen müssen. 65 Prozent der Firmen rechnen im Bereich Compliance mit steigenden bis stark steigenden Kosten, so das Ergebnis einer Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint.

Das steigert das Interesse an Compliance Management, um die Vorschriften einzuhalten. Um das zu erreichen, müssen Unternehmen ihr Augenmerk auf Effizienz, Kosten und die Transparenz-, Dokumentations- und Reportingpflichten lenken. "Die Umsetzung erfolgt dabei unter angemessener Berücksichtigung von Prozessen, IT und Personal", so BearingPoint.

Compliance in der IT: "Erfolgskritisch" und "erweiterungsfähig"

Insbesondere Bereiche wie Marketing, Vertrieb, Kunden, Risikomanagement, Treasury und IT identifizieren die Studienautoren als "erfolgskritisch" oder "erweiterungsfähig" für künftige Compliance-Aktivitäten - sprich: Hier müssen Firmen noch mehr tun. Die klassischen Compliance-Felder scheinen den Anforderungen bereits zu entsprechen: Funktionen wie interne Revision, Kreditmanagement, Mahnwesen, Recht, Finanzbuchhaltung und Steuern werden als zufriedenstellend beziehungsweise hinreichend effektiv bezeichnet.

Um Rechtskonformität zu erreichen, ist es für größere Unternehmen wichtig, eine IT-unterstützte Automatisierung von Compliance-Prozessen und Kontrollmechanismen zu etablieren beziehungsweise auszubauen, heißt es in der Studie. Die bestätigt, dass ein Großteil der Unternehmen, die bereits eine technische Lösung nutzen, mit der Reporting-Funktionalität ihres Compliance-Systems zufrieden ist. Den Bereich IT sieht im Zusammenhang mit Compliance Management jeder dritte Umfrageteilnehmer als erweiterungsfähig an.

Von den befragten Unternehmen haben die meisten innerhalb der letzten ein bis fünf Jahre einen organisatorisch eigenständigen Compliance-Bereich etabliert. Dass Compliance-Themen einen hohen Stellenwert haben, lässt sich auch an den Berichtswegen im Unternehmen ablesen.

Compliance-Reporting häufig an den CEO

Das Reporting der Compliance-Aktivitäten an die Geschäftsleitung erfolgt mit großer Mehrheit unmittelbar (81 Prozent). In den meisten Fällen informiert der Compliance-Zuständige direkt die Geschäftsführung beziehungsweise den CEO (41 Prozent) oder CFO (26 Prozent). Dies begründen die Studienautoren mit der Verantwortlichkeit beziehungsweise Haftbarkeit des Top Managements im Falle von Compliance-Verstößen.

Die Management- und Technologieberatung BearingPoint hat den Report unter dem Titel "Agenda 2015: Compliance Management als stetig wachsende Herausforderung" veröffentlicht.