Kosten sparen mit automatisierten Geschäftsprozessen

Neue IT-Lösungen für Banken

21.02.2007 von Tanja Wolff
Verschärfter Wettbewerb, zunehmende Regulierung und abnehmende Kundentreue gehören zu den großen Herausforderungen der deutschen Banken. Dadurch bietet sich IT-Anbietern eine große Chance. Sie können den Finanzinstituten Lösungsansätze und Hilfsmittel zur Bewältigung dieser Probleme zur Verfügung stellen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Marktforscher von IDC.

Laut der Analyse ist die deutsche Bankenlandschaft mit ihren mehr als 2.000 zugelassenen Banken durch das "3-Säulen-System" geprägt. Zu einem Viertel besteht es aus den öffentlich-rechtlichen Sparkassen. Daneben bilden die privat-rechtlich geführten Kreditbanken eine weitere Säule des deutschen Bankensystems. Zu ihnen zählen beispielsweise die fünf deutschen Großbanken. Die größte Gruppe stellen die rund 1.300 genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken dar.

Die Bankenlandschaft befindet sich zurzeit in einem strukturellen Umbruch, da sich in den vergangenen Jahren eine Reihe von Rahmenbedingungen geändert haben. So steigt beispielsweise durch Direktbanken der Wettbewerbsdruck. Zudem drängen verstärkt ausländische Banken auf den deutschen Markt. Folgen dieser geänderten Rahmenbedingungen sind ein steigender Konsolidierungsdruck, rückläufige Erträge und steigende Kosten.

Um weiterhin im Markt bestehen zu können, wird es für Banken entscheidend sein, wie sie sich diesen Herausforderungen stellen, so die Untersuchung. Insbesondere bei den operationalen Lösungsansätzen kann der Einsatz von IT wesentlich dazu beitragen die Hürden zu nehmen. So kann beispielsweise die konsequente Automatisierung der Geschäftsprozesse zu einer deutlichen Effizienzsteigerung und damit zur Kosteneinsparung beitragen.

Die im Rahmen der Studie durchgeführte Befragung kommt zu dem Ergebnis, dass die Fertigungstiefe der deutschen Banken nach wie vor sehr hoch ist. Von etwa 70 Prozent vor zwei Jahren wird sich die Fertigungstiefe der befragten Banken auf voraussichtlich 57 Prozent in fünf Jahren reduzieren. Das veranschaulicht, dass sich viele Banken in Zukunft stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren werden. Das Ziel wird dabei sein die Effizienz zu steigern und so die Ertragslage zu verbessern. Bei den strategischen Lösungsansätzen spielt daher das Aufbrechen der Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle.

Laut der Studie ist die IT-Abteilung in 84 Prozent der befragten Banken als Cost Center ohne externe Kunden in das Gesamtunternehmen eingebunden. Im Zuge des strukturellen Wandels der Bankenlandschaft dürfte sich jedoch auch die Organisation der IT-Abteilungen innerhalb der Banken in Zukunft zunehmend ändern. Aus Sicht der befragten IT-Verantwortlichen wird eine eher organisatorische und koordinative Rolle erwartet. Darunter fällt unter anderem das Management der IT-Partner und Lieferanten.

Chancen für IT-Anbieter

Das Ergebnis zeigt, dass die Bankenbranche für IT-Anbieter auch weiterhin lukrativ bleibt. Zudem können in Zukunft Konsolidierungstendenzen gezielt genutzt werden. Insbesondere Anbieter von IT-Dienstleistungen mit dem erforderlichen Branchen- und Prozess-know-how können im Hinblick auf die veränderten Rahmenbedingungen der deutschen Banken weitere Marktpotenziale erschließen.

Die in der Branchenanalyse verwendeten Marktdaten stammen in erster Linie von der Deutschen Bundesbank. Im Rahmen der Marktbefragung wurden 50 Banken mit mehr als 200 Mitarbeitern interviewt.