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Online-Profile verdrängen klassische Lebensläufe

04.04.2013 von Ferdinand Knauß
Arbeitgeber verlassen sich heute längst nicht mehr auf die eingereichten Bewerbungsunterlagen, sondern vergleichen sie mit den Online-Profilen von Kandidaten. Um so wichtiger wird für diese der "digitale Fußabdruck".

Dank Social Media können Unternehmen heute deutlich mehr über Bewerber erfahren als der klassische Lebenslauf verrät. Und diese Möglichkeiten beeinflussen damit auch immer stärker ihre Personalentscheidungen. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der deutschen Personal-Manager spielt das Online-Profil bei der Kandidatenauswahl eine wichtige oder sogar sehr wichtige Rolle. Dies ergab die Studie Workplace Survey des Personaldienstleisters OfficeTeam, einem Geschäftsbereich von Robert Half.

Umso wichtiger ist es für Bewerber, den sogenannten "digitalen Fußabdruck" im Netz sorgfältig zu pflegen: "Social-Media-Profile sollten stets aktuell gehalten werden und ebenso lückenlos aufbereitet sein wie der klassische Lebenslauf", rät Sladjan Petkovic, Director bei Robert Half.

Privates bleibt privat
Streuen Sie über Kontaktnetzwerke wie Xing oder LinkedIn keine persönlichen Details. Vorsicht mit Facebook: Wenn ihre früheren Aktivitäten dort allzu wild waren, sollten Sie sich besser ein neues Profil zulegen.
Aktualität ist wichtig
Halten Sie Ihre öffentlich zugänglichen Profile stets aktuell. Wichtig sind vor allem die Kontaktdaten und berufliche Stationen mit kurzer Beschreibung Ihres Tätigkeitsfeldes.
Digitaler Lebenslauf
Stimmen Sie Ihre Online-Profile und ihre Bewerbungsunterlagen miteinander ab. Es darf da keine Widersprüche geben. Sonst ist Ihre Glaubwürdigkeit dahin.

Ungenutztes Potenzial beim digitalen Recruiting

Der Studie zufolge glauben immer mehr Personalverantwortliche (43 Prozent), dass Online-Profile künftig den traditionellen Lebenslauf verdrängen werden. Allerdings nutzt gerade mal ein Viertel der befragten HR-Manager soziale Netzwerke bei der Suche nach potenziellen neuen Mitarbeitern. "Der Hauptgrund für das ungenutzte Potenzial bei der proaktiven Suche nach Top-Fachkräften über Xing etwa ist das Fehlen interner Ressourcen", weiß Petkovic aus zahlreichen Kundengesprächen. "Daher setzen Unternehmen nach wie vor hauptsächlich auf Anzeigenschaltungen oder beauftragen Personaldienstleister, wenn Personalbedarf besteht."

Zähne zeigen
Dieses Foto wäre perfekt, wenn der Herr Zähne zeigen würde. Denn, so Bewerbungsexpertin Svenja Hofert: "Gute Fotos zeigen Zähne. Diese sind auch im Miniaturformat sichtbar."
Ungünstiger Hintergrund
Hier stimmt gar nichts. Das Foto wirkt zu verspielt und ist sehr unprofessionell. Offenbar liegt die Dame zu Hause auf dem Bett, was vor allem am Hintergrund zu erkennen ist. Wer sein Bild zu Hause macht, sollte darauf achten, dass der Hintergrund neutral ist. Svenja Hofert rät: "Tapeten gehören ins Wohnzimmer, nicht zu Xing. Hintergründe sind neutral, ohne Muster und am besten hell."
Dunkel auf Hell
Apropos Hintergrund: Der sollte also hell sein. Am besten zieht man dazu etwas Dunkles an mit möglichst wenig Muster. Im abgebildeten Foto ist das schon ganz gut. Der Herr sollte jetzt nur noch direkt in die Kamera blicken, dann wäre es perfekt.
Werbeberater
Kleiden Sie sich branchengerecht, wie der Werbeberater auf diesem Foto! Werber sehen nun einmal anders aus als Banker und sollten das auch zeigen.
Ganzkörper-Foto
Ganzkörper-Fotos sind absolut tabu. Ins Internet mit seinen Miniaturbildern gehören nur Porträts vom Gesicht.
Private Fotos
Private Fotos gehören ins Fotoalbum: Xing ist ein Netzwerk für Business-Kontakte.
Fußporträt
Bleiben Sie erkennbar! Nasen- oder Fußporträts sind etwas für StudiVZ oder andere Fun-Plattformen, haben aber im Business-Internet nichts verloren.

(Quelle: Wirtschaftswoche)