Forschung für die Anwender

Open Source Jahrbuch berät beim Einkauf

16.03.2004 von Patrick Goltzsch
Das "Open Source Jahrbuch 2004" wendet sich an Verantwortliche in Wirtschaft und Verwaltung, die über den Einkauf und den Einsatz von Software und Systemen entscheiden müssen. Es fasst Forschungsarbeiten aus so unterschiedlichen Fachrichtungen wie Recht, Informatik und Soziologie zusammen.

Trotz des akademisch anmutenden Titels geht es im Jahrbuch um handfeste Projekte. So wird das Migrationsprojekt des Landesrechnungshofs Mecklenburg-Vorpommern im Desktop- und Server-Bereich begutachtet oder die Stärken und Schwächen von freier Software im Unternehmen beleuchtet. Der Initiator des KDE-Desktop-Projekts, Matthias Ettrich, berichtet über Koordination und Kommunikation in Open-Source-Projekten. Damit spricht er ein Thema an, aus dem selbst Microsoft bereits seine Lehren gezogen hat: Der Konzern regt seit einiger Zeit vermehrt den Austausch unter seinen Entwicklungsgruppen an.

Das am Institut für Wirtschaftsinformatik der TU Berlin entstandene Buch widmet sich im letzten Abschnitt auch grundlegenden Themen wie den philosophischen Grundlagen der Open-Source-Entwicklung oder erwägt ihre Bedeutung als soziale Innovation.

Die beiden Herausgeber, Bernd Lutterbeck und Robert Gehring, sind seit einigen im Thema Open Source zu Hause. Sie hatten bereits in einem Gutachten für das Wirtschaftsministerium die Folgen der Patentpolitik auf freie Software abgewogen.

Das Jahrbuch wird auf der CeBIT präsentiert und von den Herausgebern am 22. März bei der Vortragsreihe "Future Talk" vorgestellt. Das Buch steht mit seinen 453 Seiten auch in einer vollständigen PDF-Version zur Verfügung. Alternativ bietet eine HTML-Version des Inhaltsverzeichnisses Zugriff auf einzelne Artikel.

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