SCA Hygiene Products verwaltet Tempo-Taschentücher mit SAP LES

Papierriese räumt Lager auf

19.08.2008 von Riem Sarsam
Der Markenartikler SCA stattet seine weltweit verteilten Lager mit einer Lösung auf Basis von SAP Logistic Execution System (LES) aus. Anstelle eines aufwändigen Rollouts einzelner Systeme in jedem Land entwickelte das Unternehmen eine Musterinstallation, die von Stockholm aus die einzelnen Standorte bedient.

Der schwedische Papierriese SCA Hygiene Products modernisiert seine konzernweite Intralogistik mit Hilfe eines Templates auf Basis von SAP Logistics Execution System (LES). Dafür hat sich das Unternehmen eine Musterinstallation entwickeln lassen, die es erlaubt, Produktionswerke weltweit an einen zentralen SAP-Server anzuschließen.

Das unter dem Namen "Scales" laufende System ist nun auf einem Rechner in Stockholm installiert und wird mit den jeweiligen Standorten über ein Virtual Private Network (VPN) verbunden. Die Mitarbeiter vor Ort arbeiten in eigens entwickelten ergonomischen Web-Dialogen.

Für SCA verbinden sich mit diesem Konzept mehrere Vorteile: Der Konzern kann nun auf ein einheitliches System in sämtlichen Lagern zugreifen. Die Administration findet nur noch an einem Ort statt, die Steuerung der Anlagen ist damit einfacher als bei verteilten Installationen. Hinzu kommt, dass SCA auf homogene Daten zugreift und die Konzernzentrale jederzeit einen Überblick über sämtliche Bestände hat. Nicht zuletzt konnte die Installation vor Ort um einiges beschleunigt werden.

"Mit Scales haben wir eine Lagerlösung, die wir extrem schnell einführen und auf den Standort anpassen können und welche gleichzeitig sofort in unser weltweites Intralogistiknetz integriert ist", fasst Ingo Wolf, Projektleiter bei SCA zusammen. Die erste Einführung fand am Standort Lucca in Italien statt. Dort steuert LES die Lagerverwaltung für 15.000 Palettenstellplätze und die Staplerflotte. In Lucca werden Servietten und Toilettenpapier hergestellt.

Drei Monate für eine komplette Installation

Am deutschen Standort in Neuss ging SCA innerhalb von nur drei Monaten alle Schritte vom Konzept, über die Entwicklung und Tests, bis hin zur Inbetriebnahme. An dem größten Produktionsstandort für "Tempo Taschentücher" werden zwei Lagerhallen mit 20.000 Palettenplätzen verwaltet. Dazu wurde Scales in den Bereichen Kommissionierung, Lageroptimierung und Torverwaltung angepasst.

Im französischen Linselles, wo SCA Windeln (unter anderem Aldi Mamia Mini) und Damanehygieneartikel herstellt, wird ein Warenumschlag von 288.000 Paletten pro Jahr (entspricht einer Milliarde Verbraucherpacks) von LES gemanagt. Ein Highlight war hier die Anbindung der gesamten Fördertechnik an Scales über das Modul S-connect von Salt Solutions. Der Würzburger Dienstleister zeichnet auch verantwortlich für die gesamte Einführung von LES.

Parallel zu Frankreich nahmen die Schweden auch ihr Lager im spanischen Valls in Betrieb. Das Verteilzentrum nahe Barcelona versorgt Spanien, Portugal und Südfrankreich mit Küchenpapier, Servietten, Toilettenpapier, Tischdecken und Taschentüchern. Wie alle anderen Standorte kommuniziert Spanien mit dem am Konzernsitz in Schweden gehosteten NetWeaver-Server.

Die Installation soll die Basis für weitere Rollouts sein: Aktuell läuft die Scales-Einführung in Polen, gefolgt von Schweden als nächstem Projekt.

SCA, das Kürzel steht für Svenska Cellulosa Aktiebolaget, ist ein internationales Papierunternehmen und einer der führenden Lieferanten von Hygieneartikeln, Verpackungsmaterialien und Zeitungspapieren. Das in Stockholm ansässige Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet rund 11,3 Milliarden Euro. SCA ist in mehr als 50 Ländern vertreten und beschäftigt rund 50000 Mitarbeiter.

SCA Hygiene Products / SAP LES

Branche

Konsumgüter

Zeitrahmen

seit Mitte 2006

Produkte

SAP LES, Scales (Musterinstallation)

Dienstleister

Salt Solutions

Umfang

sämtliche SCA-Lager

Internet

www.sca.de