Künstliche Intelligenz

Personalchefs nutzen KI spärlich

23.10.2019
Die deutsche Wirtschaft klagt über Fachkräftemangel - aber Personalchefs nutzen die heutigen Möglichkeiten datengestützter Personalsuche nach einer Studie des ifo-Instituts sehr wenig.
Personalverantwortliche nutzen kaum datengesteuerte Rekrutierungsmethoden.
Foto: Prostock-studio - shutterstock.com

Nur 3,9 Prozent der Unternehmen in Deutschland setzten digitale Werkzeuge bei der Personalsuche ein, obwohl viele dies für sinnvoll hielten. "26 Prozent räumten mangelndes Wissen über die Techniken ein", erklärte das Institut.

Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit könnten 50 Prozent der Tätigkeiten eines Personalreferenten von Maschinen oder Computern übernommen werden. Von automatischen Filtern für Bewerbungsunterlagen über Online-Spiele zum Test von Fähigkeiten bis zu Sprachanalysetools für Telefoninterviews reiche der Instrumentenkasten, erklärten die ifo-Forscher.

Tipps für erfolgreiches Recruiting in der Personalsuche
Tipps für erfolgreiches Recruiting in der Personalsuche
Auch in der IT-Branche müssen Firmen enorme Anstrengungen unternehmem, um die besten Kandidaten in Zeiten des Fachkräftemangels für sich zu gewinnen. Die Unternehmen forcieren deshalb ihre Recruiting-Maßnahmen mit Nachdruck. Agnes Koller von Best Recruiters gibt einige Tipps für die Personalsuche sowie erfolgreiche Rekrutierung von neuen Mitarbeitern.
Es muss nicht teuer sein
Oft zeigen kleine Maßnahmen, die auch mit schmalem Budget umgesetzt werden können, eine große Wirkung.
Persönliche Beziehungen sind Trumpf
Ein persönliches Gespräch sagt mehr als tausend Seiten Text. Geben Sie Talenten daher schon auf Karriereseite und in der Stellenanzeige die Chance, Sie zu kontaktieren.
Kurze Kommunikationswege im Social Web
Verpacken Sie Ihre freien Stellen und Arbeitgeberinfos in interessante Geschichten. Haben Sie dabei stets auch ein Auge auf eingehende Fragen per Direct Messages und beantworten Sie diese zeitnah.
Straffes Anforderungsprofil
Die eierlegende Wollmilchsau war gestern. Überlegen Sie sich für Ihre Stellenanzeigen genau, was der neue Mitarbeiter tatsächlich können muss. Ein zu "episches" Anforderungsprofil - wie es gerade im IT-Umfeld besonders oft der Fall ist - wirkt leicht abschreckend.
Stellenanzeigen als Personalmarketing-Tool nutzen
Achten Sie beim Text auf ein ausgewogenes Verhältnis von Anforderungen und Anreizen und eine passende visuelle Gestaltung.
Kandidaten finden viele Kanäle
Während Kommunikationsprozesse für Bewerbungen vielerorts automatisiert ablaufen, rutschen Anfragen abseits dieser Trampelpfade gerne durch. Beobachten Sie, auf welchen Wegen Bewerber mit Ihnen Kontakt aufnehmen, und definieren Sie auch hierfür entsprechende Prozesse.

Doch nur 37 der 951 befragten Unternehmen verwendeten eine datengesteuerte Rekrutierungsmethode - obwohl fast die Hälfte der befragten Personalchefs sie als sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Verfahren einstufe. Als Hauptgrund nannten die Befragten fehlendes technisches Wissen. Auch zu hoher Aufwand, mangelnde Kenntnis von Angeboten und zu hohe Kosten wurden genannt.

Das ifo-Institut befragt im Auftrag des Personalvermittlers Randstad viermal im Jahr etwa 1.000 Personalchefs in Deutschland. An der Umfrage im ersten Quartal 2019 hatten 951 Unternehmen teilgenommen. (dpa/rs)

Zum Video: Personalchefs nutzen KI spärlich