Die wichtigsten Freiberufler-Vermittler

Personaldienstleister wachsen erneut dank Digitalisierungsprojekten

07.09.2017 von Hans Königes
Nachdem die großen Personaldienstleister 2015 im Durchschnitt zweistellige Umsatzzuwächse schafften, steigerten sie im Vorjahr ihre Umsätze um über 15 Prozent, so das Ergebnis der aktuellen Lünendonk-Marktsegmentstudie.
Die digitale Transformation sorgt für einen ungebrochen steigenden Wachstumsmarkt.
Foto: www.BillionPhotos.com - shutterstock.com

Die Digitalisierung der Wirtschaft sorgt für steigende Projektbudgets. "Diese Nachricht ist wichtiger als die rechtlichen Aspekte der Scheinselbständigkeit", kommentierte Jörn Bäumer, Contracting-Chef bei Hays das Ergebnis. "Obwohl mit den steigenden Compliance-Anforderungen der Beratungsaufwand für die Projektbesetzung stark zunahm, konnten die führenden Anbieter ihr Wachstum dynamisch steigern", sekundiert Hartmut Lüerßen, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder.

Insgesamt erzielten die zehn größten Vermittleragenturen einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro in Deutschland. Damit erhöhten sie ihren Marktanteil am Honorarvolumen der IT-Freelancer auf 20,2 Prozent. 62 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die zehn großen Vermittler mit Unternehmen ab 5000 Mitarbeitern.

Digitalisierung als Wachstumstreiber

Die digitale Transformation bewerten die Personaldienstleister vor Cyber Security, Cloud und Big Data als wichtigsten Wachstumstreiber. Dazu passen die Qualifikationen, mit denen Freiberufler in Anwenderunternehmen punkten können: Gefragt sind in erster Linie Security-Exper­ten, gefolgt von Business-Analytics/Big-Data-Profis und Projekt-Manager. Ebenfalls begehrt sind Freiberufler, die sich mit Web Services und Cloud auskennen.

Für Anwenderunternehmen bleibt die Lieferfähigkeit des Dienstleisters wichtigstes Auswahlkriterium. Es folgen die Qualität der Zusammenarbeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Weniger wichtig sind Lieferanten-Management-Tools und auch die internationale Ausrichtung eines Dienstleisters. Und das obwohl sich viele Vermittler angesichts des Fachkräftemangels auch auf dem europäischen Arbeitsmarkt schlau machen und nach qualifiziertem Personal Ausschau halten.

Wie auch die vergangenen Jahre führt 2016 Hays die Umsatzliste der auf IT-Freelancer spezialisierten Personaldienstleister an. Die Mannheimer erwirtschafteten 2016 allein mit der Vermittlung von Freiberuflern einen Umsatz von 985,3 Millionen Euro, der Gesamtumsatz lag bei 1,8 Milliarden Euro. Mit deutlichem Abstand folgen Gulp Information Services (356,2 Millionen) und Allgeier Experts (120,9 Millionen). Die Studie ist unter www.luenendonk-shop.de zum Preis von 1.750 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer verfügbar.

Lünendonk: Die wichtigsten Freiberufler-Vermittler 2017
Die zehn größten Freiberufler-Vermittler ...
... hat Lünendonk in der Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" im Jahr 2017 ermittelt - gemessen an ihren Umsätzen.
Platz 10: Questax GmbH…
… hat 2016 mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern einen Umsatz von 64,6 Millionen Euro erzielt und hält damit Platz 10 des Rankings. Der Gesamtumsatz des Unternehmens betrug 77 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter konnte gegenüber 2015 von 97 auf 104 Angestellte gesteigert werden.
Platz 9: top itservices AG
Über einen Umsatz von 65 Millionen Euro kann sich Vorstandsvorsitzender Hubert Staudt freuen. Der Gesamtumsatz konnte von 94,5 Millionen im Jahr 2015 auf 100 Millionen Euro im Jahr 2016 gesteigert werden. Zudem erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 824 auf 850 Angestellte.
Platz 8: Westhouse Group GmbH…
… ist unter anderem auf die Vermittlung von SAP-Freiberuflern spezialisiert. 2016 erwirtschaftete Westhouse mit der Freiberuflervermittlung 77,4 Millionen Euro (2015: 61,1 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz betrug 128,5 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl wuchs von 215 auf 235.
Platz 7: 1st Solution Consulting GmbH
Einen Umsatz von 77,7 Millionen Euro kann Frank Shams, Geschäftsführer von 1st Solutions, durch die Freiberuflervermittlung im Jahr 2016 nachweisen. Der Gesamtumsatz liegt bei 115 Millionen Euro (2015: 120 Millionen) und auch die Mitarbeiterzahl wurde von 116 im Jahr 2015 auf 110 im Jahr 2016 etwas reduziert.
Platz 6: Solcom GmbH
Die Solcom Unternehmensberatung hat mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern 90,8 Millionen Euro und damit knapp vier Millionen Euro mehr umgesetzt als im Vorjahr. Auch die Zahl der Angestellten ist von 130 auf 155 angewachsen.
Platz 5: Etengo
Etengo-Vorstandschef Nikolaus Reuter kann sich über 96,4 Millionen Euro Gesamtumsatz und damit gut 23 Millionen mehr als 2015 freuen. Die Mitarbeiterzahl der Mannheimer wuchs von 84 im Jahr 2015 auf 125 im Jahr 2016.
Platz 4: SThree
Im Vorjahr war die Freiberufler-Vermittlung SThree noch auf Platz sechs: Der Umsatz mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern weist mit 108 Millionen Euro ein Plus von 22 Millionen gegenüber dem Vorjahr aus. Der Gesamtumsatz stieg ebenfalls stark von 179 auf 225 Millionen Euro.
Platz 3: Allgeier Experts SE
Bronze geht wie im Vorjahr an Allgeier Experts: Das Unternehmen erzielte mit der Vermittlung von Freiberuflern 120,9 Millionen Euro Umsatz, 2015 waren es noch 121,7 Millionen. Der Gesamtumsatz des Unternehmens steigerte sich von 245,8 Millionen auf 258,5 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 1.819.
Platz 2: Gulp Information Services GmbH
Die Top Drei der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleiben dieses Jahr unter sich: Auch die Randstad-Tochter Gulp macht da mit Silber keine Ausnahme und untermauert die "Vizemeisterschaft" mit 239 Beschäftigten, einem Vermittlungsumsatz von 356,2 Millionen Euro (2015: 299,8 Millionen Euro) sowie der Steigerung des Gesamtumsatzes von 323,3 Millionen Euro auf 390,1 Millionen Euro.
Platz 1: Hays
Unangefochten an der Spitze der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleibt Hays: Das Unternehmen setzte 2016 mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern sagenhafte 985,3 Millionen Euro um, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 137,4 Millionen bedeutet. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 1.800. Der Gesamtumsatz wurde von 1,5 auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert.