Quishing verhindern

QR-Codes werden zum CISO-Albtraum

12.01.2024 von Matthew Tyson
Diverse Studien verzeichnen einen dramatischen Anstieg bei Phishing-Scams, die mit QR-Codes arbeiten. Höchste Zeit für Sicherheitsentscheider, Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegen Quishing zu schützen.
Bösartige QR Codes werden als Phishing-Köder zunehmend beliebter.
Foto: gibustudio - shutterstock.com

Angesichts der Fortschritte im Kampf gegen Phishing im Allgemeinen und der zunehmenden Verbreitung von Zero Trust und Multifaktor-Authentifizierung suchen Cybercrime-Akteure stets nach neuen Wegen, die Abwehrmaßnahmen von Unternehmen zu umgehen. Dabei entwickeln sich QR-Codes für Cyberkriminelle zu einem nützlichen Tool, das immer häufiger im Rahmen von Angriffen zum Einsatz kommt.

Diverse aktuelle Studien respektive Untersuchungen aus dem Cybersecurity-Umfeld - unter anderem von Perception Point, Check Point und AT&T - berichten von einem sprunghaften Anstieg der Phishing-Kampagnen, die sich solche QR-Codes zunutze machen (auch als Quishing) bekannt.

Obwohl es sich bei Quishing technisch gesehen lediglich um eine kosmetisch optimierte Variante des traditionellen Phishing-Modells handelt, weist diese mehrere Merkmale auf, die die Beachtung von CISOs und Sicherheitsentscheidern verdienen. Darüber hinaus können Cybersicherheitsteams auch wirksame Maßnahmen ergreifen, um diesen wachsenden Angriffsvektor zu entschärfen. Welche das sind, lesen Sie in diesem Artikel.

So funktioniert Quishing

Beim Quishing werden Informationen, häufig in Form eines bösartigen Links, in das QR-Code-Format überführt. Die harmlos anmutenden Codes stellen insbesondere auch eine Gefahr für Mitarbeiter in Unternehmen dar. Denn sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Scammern auf den Leim zu gehen. Für die Angreifer bringen QR-Codes zu Phishing-Zwecken eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich (die teils auch von seriösen Unternehmen geschätzt werden):

Olesia Klevchuk, Director of Email Protection beim Sicherheitsanbieter Barracuda, warnt: "URL-Scan- und URL-Rewrite-Technologien sind gegen QR-Code-Angriffe unwirksam, weil es keinen Link zu scannen gibt. Die Benutzer müssen die Codes mit ihren Telefonen scannen. So werden die Angriffe im Grunde auf ein völlig neues Device verlagert - auf das die Unternehmens-Security oft keinen Zugriff hat."

QR-Code-Phishing verhindern

Aus der Sicht der Verteidiger manifestieren sich die Gefahren bösartiger QR-Codes deshalb sowohl in der menschlichen als auch der maschinellen Komponente. Um dieses Problem bewältigen zu können, sind mehrere unterschiedliche Ansätze erforderlich:

Die Aufklärung der Mitarbeiter sollte in diesem Zusammenhang mit verstärkten, technischen Sicherheitsmaßnahmen einhergehen. Was letzteres angeht, sollte nach Meinung von Security-Expertin Klevchuk auch künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle spielen: "Sie können sicher sein, dass die Angreifer KI einsetzen, um überzeugende Quishing-E-Mails zu erstellen. In diesem Fall sollten Sie Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Einsatz von KI und Bilderkennungstechnologie kann dabei unterstützen, Quishing-Angriffe zu erkennen. Denn KI-basierte Detection-Tools suchen auch nach anderen Signalen, die auf bösartige Inhalte hindeuten können."

In der Vergangenheit waren viele Quishing-Kampagnen vor allem auf Verbraucher ausgerichtet. Das dürfte sich künftig ändern, wie unter anderem ein kürzlich erfolgter, großangelegter Cyberangriff mit maliziösen QR-Codes auf einen US-Energieversorger vermuten lässt. (fm)

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Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CSO Online.