Tipps, Apps, Praxis

Ratgeber: Das iPad im professionellen Einsatz

23.09.2011 von Thomas Joos
Stehen Sie auch vor der Herausforderung, das Apple iPad erfolgreich ins Unternehmensnetz zu integrieren? Dieser Praxisratgeber fasst Tipps und Apps zusammen.

Mittlerweile gehören iPads in vielen Unternehmen zu den ständigen Begleitern professioneller Anwender. Daher stellt sich für Administratoren meist die Aufgabe, diese Anwender beziehungsweise deren Tablets so gut wie möglich einzubeziehen.

Meist wurden vor den iPads ja bereits iPhones im Unternehmen eingesetzt. Das ist insofern hilfreich, als beispielsweise in puncto Anbindung an Exchange und SharePoint die gleichen Regeln für iPad/iPad 2 und iPhone gelten. In Sachen Exchange-ActiveSync-Richtlinien bieten beide Gerätetypen die identischen Möglichkeiten, unterliegen aber auch den gleichen Einschränkungen. Die Anwendungen zur Verwaltung von E-Mails, Terminen und Kontakten sind identisch, nur die Ansicht ist größer.

Bildergalerie:
iPad im Unternehmen einsetzen
iPhone-Apps lassen sich auf dem iPad betreiben.
iPad im Unternehmen einsetzen
Der persönliche Hotspot muss aktiviert sein, damit andere Geräte die Internetverbindung nutzen können.
iPad im Unternehmen einsetzen
So verbinden Sie das iPad per WLAN mit dem iPhone.
iPad im Unternehmen einsetzen
Über Outlook Web App können Sie Exchange-Optionen auf dem iPad konfigurieren.
iPad im Unternehmen einsetzen
Die E-Mail-Ansicht liefert auf der linken Seite Absender, Betreff, Zeitpunkt und die ersten zwei Zeilen der Mail übersichtlich zusammengefasst.
iPad im Unternehmen einsetzen
Die E-Mail-Funktionen des iPads lassen sich über Apps erweitern.
iPad im Unternehmen einsetzen
Per App bekommen Sie auch einen Jahreskalender aufs iPad.
iPad im Unternehmen einsetzen
Über Apps können Sie auch Aufgaben und Notizen synchronisieren.
iPad im Unternehmen einsetzen
Der Zugriff auf Office 365 ist einfach per Browser möglich.
iPad im Unternehmen einsetzen
Der Zugriff auf SharePoint kann auch per App erfolgen.
iPad im Unternehmen einsetzen
Per Teamviewer HD kann man vom iPad auf einen Windows-PC zugreifen.
iPad im Unternehmen einsetzen
Admins können sich per App mal eben die Geräte im Netzwerk anzeigen lassen.
iPad im Unternehmen einsetzen
Sie können sich die letzten Backups der angeschlossenen Geräte anzeigen lassen.

Das iPhone-Konfigurationsprogramm, das Sie zur Automatisierung der Konfiguration von iPhones verwenden, können Sie zusammen mit dem iPad 2 nicht einsetzen. Erstellte Konfigurationsprofile und Einstellungen lassen sich auf diesem Weg nicht übertragen.

iPhone-Apps auf dem iPad nutzen

Unternehmensanwender, die iPhone-Apps auf dem iPad nutzen wollen, stellen schnell fest, dass die meisten Apps nicht angepasst sind. Das äußert sich darin, dass die App in einem kleinen iPhone-Fenster dargestellt wird. Angepasste Apps für das iPad nutzen den ganzen Bildschirm. Sie können zwar das Fenster vergrößern, allerdings leidet darunter die Darstellung, sodass ein vernünftiges Arbeiten oft nicht möglich ist.

Darstellungsfragen: iPhone-Apps lassen sich auf dem iPad betreiben.

Sie können problemlos an dem Rechner, mit dem Sie ein iPhone verwalten, auch Ihr iPad anschließen. iTunes speichert den Status der verschiedenen Geräte, und Sie können für iPhone und iPad getrennt festlegen, welche Apps auf welchem Gerät zur Verfügung stehen sollen. Ist eine App nicht mit dem iPad kompatibel, überprüfen Sie, ob Sie kostenlos noch die iPad-Variante der App herunterladen können. In manchen Fällen bieten Entwickler auch optimierte Erweiterungen mit der Endung "HD" an.

iPad-Internetzugang per iPhone

Generell spricht nichts dagegen, dass Anwender iPhones und parallel das iPad nutzen. Die Bedienung der beiden Geräte ist weitgehend identisch, wobei die tägliche Arbeit mit dem iPad natürlich wesentlich angenehmer ist. Die Anbindung an Exchange und SharePoint erfolgt entweder über Apps oder direkt über den Safari Browser.

Voraussetzung: Der persönliche Hotspot muss aktiviert sein, damit andere Geräte die Internetverbindung nutzen können.

Besitzt ein Anwender ein iPhone mit aktiviertem persönlichem Hotspot, kann er mit seinem iPad über die UMTS-Verbindung des iPhones im Internet surfen oder E-Mails abrufen. Die Verbindung dazu steuern Sie am besten über WLAN. Diese als Tethering bezeichnete Technologie ermöglicht es, dass mehrere externe Geräte das iPhone und dessen Internetzugang nutzen können. Mit der neuen Technologie in iOS werden auch Anwender mit Notebooks oder iPads in die Lage versetzt, ohne Internetzugang zu surfen, indem sie sich mit dem iPhone verbinden. Bei der Anbindung über WLAN können drei Clients von außerhalb die Internetverbindung nutzen

Fragen Sie vorher bei Ihrem Provider nach, ob Ihr Vertrag für Tethering freigeschaltet ist. Bei aktuellen Verträgen, die ab Oktober 2010 abgeschlossen wurden, ist das meistens der Fall, bei älteren Verträgen müssen Sie unter Umständen die Tethering-Funktion nachbuchen. Damit sich Computer oder andere Geräte an das iPhone anbinden können, ist diese Funktion erst in den Einstellungen zu aktivieren. Rufen Sie dazu auf dem iPhone Einstellungen\Persönlicher Hotspot auf. Sehen Sie den Menüpunkt nicht, muss unter Umständen diese Funktion auch noch aktiviert werden. Rufen Sie dazu Einstellungen\Allgemein\Netzwerk auf. Aktivieren Sie die Option Mobile Daten.

Als Geschwindigkeit nutzt das iPhone 54 Mbit/s auf 2,4 GHz und WPA2 oder WPA als Sicherheitsprotokoll. Die SSID lässt sich nicht anpassen, hier verwendet das iPhone den Gerätenamen. Diesen können Sie nur in iTunes ändern, nicht im Gerät selbst.

Kontaktaufnahme: So verbinden Sie das iPad per WLAN mit dem iPhone.

Wollen Sie ein iPad mit dem iPhone über WLAN verbinden, um die schnelle Leitung des iPhone zu nutzen, sollten die iOS-Versionsstände der Geräte identisch sein (beispielsweise iOS 4.3.5). Setzen Sie verschiedene Versionen ein, gelingt die Verbindung nicht oder läuft nur sehr instabil. Aktualisieren Sie daher über iTunes möglichst immer beide Geräte auf einmal.

Haben Sie den persönlichen Hotspot aktiviert, können Sie auf dem iPad über Einstellungen\Wi-Fi nach dem neuen Netzwerk des iPhones suchen lassen und sich verbinden. Sie müssen noch das Kennwort für die Verbindung eingeben, das Sie auf dem iPhone konfiguriert haben. Anschließend verbindet sich das iPad und kann den Zugang des iPhones nutzen. Benötigen Sie die Verbindung nicht mehr, sollten Sie diese aus Sicherheitsgründen deaktivieren. Verbundene Geräte zeigt das iPhone auf dem Home- und dem Sperrbildschirm an.

iPad/iPad 2 und Exchange

Die Anbindung an Exchange über ActiveSync ist mit dem iPad genauso möglich wie die Anbindung von iPhones. Das bedeutet: Sie können iPads mit Exchange synchronisieren, ohne den Umweg über IMAP, POP3 oder Produkte von Drittherstellern gehen zu müssen. Mit Exchange ActiveSync (EAS) können Anwender ihr Postfach mit E-Mails, Kontakten und Kalendereinträgen über das Telefonnetz oder WLAN synchronisieren, E-Mails empfangen und E-Mails senden.

Auf dem iPad sind folgende Schritte notwendig, um eine Anbindung an Exchange durchzuführen:

1. Rufen Sie Einstellungen auf.

2. Wählen Sie in den Einstellungen die Option Mail, Kontakte, Kalender. Wollen Sie später Einstellungen ändern, nehmen Sie das in diesem Bereich wieder vor.

3. Wählen Sie im neuen Fenster Account hinzufügen. Einmal angebundene Accounts sind künftig hier zu sehen.

4. Hier sehen Sie alle Anbieter, die das iPad unterstützt.

5. Im neuen Fenster tragen Sie die Daten des Exchange-Kontos ein:

E-Mail - Hier tragen Sie die E-Mail-Adresse ein, die Sie im IPhone einbinden wollen.

Domain - Hier tragen Sie den Namen der Windows-Domäne ein, an der Sie sich authentifizieren wollen. Bei Anbindung an ein 1&1-Exchange-Postfach ist das zum Beispiel die Domäne exchange. In vielen Fällen müssen Sie hier nichts eintragen, da die Authentifizierung über die E-Mail-Adresse erfolgt, zum Beispiel bei der Anbindung an Office 365. Hier reicht die Eingabe der E-Mail-Adresse des Anwenders im Feld Benutzername.

Benutzername - Hier geben Sie den Namen ein, mit dem Sie sich an der Domäne anmelden, zum Beispiel auch am lokalen Computer. Bei der Anbindung eines 1&1-Postfaches verwenden Sie hier den gleichen Namen wie in Outlook. Bei der Anbindung an Office 365 tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Kennwort - Kennwort des Benutzerkontos.

Beschreibung - Hier tragen Sie ein, was das iPad anzeigen soll, wenn Sie in die E-Mail-App gehen, um das E-Mail-Konto abzurufen.

6. Klicken Sie anschließend auf Weiter.

7. Im nächsten Schritt blendet das iPad das Feld Server ein, wenn keine automatische Anbindung möglich ist. Hier tragen Sie den Namen des Servers ein, mit dem Ihr Exchange-Server an das Internet angebunden ist. Beim Einsatz von 1&1 ist das zum Beispiel profimailer.de, bei Office 365 ein Server in der Domäne outlook.com. Diesen trägt die E-Mail-App aber automatisch ein, sobald Sie Ihre Office-365-E-Mail-Adresse und das Kennwort eingetragen haben. Eine Eingabe des Servernamens ist nicht notwendig.

8. Haben Sie den Namen eingegeben, klicken Sie wieder auf Weiter, um die Anbindung abzuschließen. Erhalten Sie eine Meldung, dass das iPad den Server nicht verifizieren kann, bestätigen Sie diese einfach. Das kann dann passieren, wenn das Sicherheitszertifikat nicht ordnungsgemäß funktioniert.

9. Im nächsten Schritt konfigurieren Sie noch einige Synchronisierungseinstellungen und klicken anschließend auf Sichern, um die Konfiguration zu speichern.

10. Erhalten Sie Meldungen, dass das iPad das Konto nicht überprüfen kann, bestätigen Sie diese und fahren mit dem Einrichten fort. In den meisten Fällen liegt es am Zertifikat des Servers, dessen Zertifizierungsstelle das iPad nicht vertraut. Sie können sich über Details das Zertifikat anzeigen lassen und es akzeptieren; im Fall von Office 365 ist es bereits hinterlegt.

Outlook Web App per Browser

Per Safari auf dem iPad ist natürlich auch ein Zugriff auf Outlook Web App möglich. Allerdings können Sie dann nur die eingeschränkte Light-Version von OWA nutzen. Über die Optionen in OWA ändern Sie zum Beispiel die Einstellungen für Ihr Exchange-Postfach, was in den E-Mail-Einstellungen des iPads nicht möglich ist. Auf diese Weise aktivieren Sie zum Beispiel den globalen Abwesenheitsassistenten für Ihr Postfach.

In der Queransicht zeigt das iPad an der linken Seite den Posteingang mit Absender, Zeitpunkt, Betreff und den ersten zwei Zeilen ein. Auf der rechten Seite finden Sie den Text der E-Mail.

Bildergalerie:
E-Mail auf dem iPad
Über Outlook Web App können Sie Exchange-Optionen auf dem iPad konfigurieren.
E-Mail auf dem iPad
Die E-Mail-Ansicht liefert auf der linken Seite Absender, Betreff, Zeitpunkt und die ersten zwei Zeilen der Mail übersichtlich zusammengefasst.
E-Mail auf dem iPad
Die E-Mail-Funktionen des iPads lassen sich über Apps erweitern.

Reichen Ihnen die internen Möglichkeiten im iPad nicht aus, können Sie auch zusätzliche Apps installieren Die App Mailer kann erweiterte E-Mails an Gruppen und Rundmails an mehrere Anwender erstellen. Die kostenlose Lite-Version hängt am Ende der E-Mail noch die Signatur "Mailer" an. Mit der App lassen sich E-Mails effizienter schreiben, wenn Sie auf dem iPad mehrere E-Mail-Konten einsetzen und Mails an zahlreiche Anwender versenden, auch mit Anhängen.

Sie müssen in Mailer aber einen eigenen E-Mail-Server eintragen; die App kann nicht die Konten verwenden, die Sie in der iPad-E-Mail-App eingetragen haben.

Apps für Terminverwaltung und Kalender

Im App-Store sind reichlich Apps verfügbar, die das Verwalten von Terminen erleichtern. Falls Sie bei der Terminplanung vor allem auf den Google-Kalender setzen, sollten Sie sich zum Beispiel die kostenpflichtige App CalenGoo ansehen. Sie lässt sich offline nutzen und synchronisiert sich automatisch bei der nächsten Internetverbindung. Sie können verschiedene Ansichten aktivieren und Farbeinstellungen anpassen. Die App kostet 5,49 Euro.

Übersichtlich: Per App bekommen Sie auch einen Jahreskalender aufs iPad.

Wer eine schnelle Übersicht über ein ganzes Jahr erhalten will, ist mit der kostenlosen App PocketCal gut beraten. Es ist auch möglich, zum aktuellen Datum zu springen und mit einem einfachen Antippen des Monitors das Jahr zu wechseln. Die App kann aber keine Termine verwalten oder diese anzeigen, sondern dient nur der Übersicht über den Kalender. Die Ansicht lässt sich so anpassen, dass die App auch weniger Monate auf einer Seite darstellt

Eine weitere App zur Terminverwaltung ist miCal HD. Sie erweitert die Funktionen des Standardkalenders. Sie können mit der App auch Ansichten wechseln und den Kalender in Quer-Ansicht betrachten. Mit dem Dashboard haben Sie alle Termine des Tages in der Übersicht. Die App unterstützt alle Kalender, die Sie mit dem iPhone synchronisieren können, also unter anderem Outlook, Exchange, Google und Facebook.

Geht doch: Über Apps können Sie auch Aufgaben und Notizen synchronisieren.

Leider unterstützt das iPad keine Synchronisierung von Exchange-Aufgaben oder Notizen. Hier bietet es sich aber an, die App iMExchange 2 zu installieren - entweder als kostenlose Testversion oder als Vollversion im App-Store für knapp 6 Euro. Mit ihr können Sie Aufgaben und Notizen mit Exchange synchronisieren, auch über Exchange ActiveSync. Führen Sie einige Synchronisierungen kostenlos durch und entscheiden dann, ob Sie die App kaufen wollen. Für das iPad gibt es eine eigene Version, die den breiteren Bildschirm unterstützt. Verwenden Sie die App in der Queransicht, sehen Sie links die Aufgaben und rechts den Text zur Aufgabe.

iPad und SharePoint 2010

Mit dem iPad kann auch auf Daten von SharePoint 2010-Servern zugegriffen werden.

Simpel: Der Zugriff auf Office 365 ist einfach per Browser möglich.

Dazu verwenden Sie entweder den integrierten Browser oder Apps. Über den Browser ist auch ein Zugriff auf Office 365 möglich. Als Adresse für SharePoint geben Sie die URL ein, mit der Sie auch über den Browser zugreifen. Arbeiten Sie mit Office 365, ist die Syntax http:<Domänennamen>.sharepoint.com/teamsite.

Es gibt mehrere Apps, die SharePoint unterstützen, zum Beispiel Moshare, eine kostenlose App für das iPhone, die auch die Anbindung an SharePoint 2010 problemlos unterstützt, oder Filamente SharePoint Client, eine App für SharePoint mit dem iPad. Sie kostet 10,49 Euro, es gibt aber auch eine kostenlose Version.

Wahlweise: Der Zugriff auf SharePoint kann auch per App erfolgen.

Ebenfalls kostenlos steht die App MoPrise SharePoint Documents for iPad zur Verfügung. SharePlus Office Mobile Clien kostet 11,99 Euro, eine kostenlose Testversion steht ebenfalls zur Verfügung. Die iPhone App SharePlus Lite Office Mobile Client und die kostenpflichtige Variante unterstütent sowohl das iPhone als auch das iPad. Nach der Anmeldung an SharePoint und dem Hinterlegen der Authentifizierung können Sie mit SharePoint und den Dokumenten arbeiten.

Apps für Admins

Administratoren, die im Netzwerk Windows-Server einsetzen, erhalten mit dem iPad umfangreiche Möglichkeiten, das Netzwerk auch von unterwegs aus im Auge zu behalten und einzelne Aufgaben durchzuführen. Mit der kostenlosen App Teamviewer HD können sich Admins mit dem iPad mit Windows-Rechnern verbinden.

Hilfreich: Per Teamviewer HD kann man vom iPad auf einen Windows-PC zugreifen.

Die Freeware Teamviewer gibt es auch für Windows. Damit eine Fernwartung möglich ist, muss der Anwender auf dem Gast-PC die Freeware Teamviewer herunterladen und starten. Eine Installation der Software ist möglich, aber keine Voraussetzung für eine Fernwartung. Admins, die Teamviewer regelmäßig nutzen wollen, sollten sich die Pro-App kaufen.

Administratoren in Windows-Netzwerken benötigen für die Fernwartung in den meisten Fällen das RDP-Protokoll. Hierfür sind ebenfalls zahlreiche Apps verfügbar.

Informativ: Admins können sich per App mal eben die Geräte im Netzwerk anzeigen lassen.

Eine der bekanntesten ist iTAP RDP für 9,99 Euro. Sie können mit der App per RDP auf Rechner mit Windows XP/Vista und Windows 7 zugreifen und natürlich auch auf Server mit Windows Server 2000/2003/2008/2008 R2. Die App Remote Desktop Lite von Mocha ist kostenlos und funktioniert in den meisten Fällen ebenso problemlos.

Eine sehr wertvolle und kostenlose App ist auch der IP Network Scanner Lite. Dazu scannt die App das Netzwerk. Sie können den Geräten nach dem Scanvorgang ein Icon und eine Funktion zuweisen, sodass diese beim nächsten Scanvorgang berücksichtigt werden. Die kostenlose Lite-Version der Apps ist auf fünf Geräte limitiert. Für 3,99 Euro bekommen Sie die Vollversion, die keine Einschränkungen aufweist.

Datensicherung und Wiederherstellung

Das zentrale Instrument zur Datensicherung und Wiederherstellung von iPads und iPhones ist iTunes. Das Programm erstellt automatisch bei jeder Synchronisierung eine Datensicherung des Gerätes. Sie können auch mit Zusatz-Tools auf die Sicherungen zugreifen, manuell Sicherungen erstellen oder Sicherungen wiederherstellen, und auch die Mediathek kann gesichert werden.

Was bisher geschah: Sie können sich die letzten Backups der angeschlossenen Geräte anzeigen lassen.

Sobald Sie ein iPad mit dem PC verbinden, auf dem Sie iTunes installiert und mit dem entsprechenden Endgerät verbunden haben, startet automatisch eine Synchronisierung, bei der iTunes auch eine Datensicherung des Geräts anlegt, die immer zuerst startet, also bevor die eigentliche Synchronisierung beginnt. Den Stand des jeweils letzten Backups sehen Sie über Bearbeiten\Einstellungen auf der Registerkarte Geräte. iTunes sichert immer nur ein Backup für jedes Gerät. Das heißt, Sie sollten den Speicherort der iTunes-Sicherung in die Backup-Strategie Ihrer Daten einbinden. Geht das iPad verloren und ist die Datensicherung auf dem iTunes-PC nicht verfügbar, sind alle Daten weg.

Die Datensicherung des iPhones enthält vor allem die Daten, die Sie bei der Wiederherstellung der Werkseinstellungen wieder auf das iPhone übertragen können. Während der Datensicherung berücksichtigt iTunes folgende Daten auf dem iPhone/iPad:

• Adressbuch

• Daten für Programme aus dem App Store

• Programmeinstellungen

• Daten für das automatische Ausfüllen von Webseiten

• CalDAV und Kalenderabonnements

• Kalender-Accounts

• Kalenderereignisse

• Anrufverlauf

• Fotos, Screenshots, Bilder und Videos

• Kennwörter für E-Mail-Accounts und Wi-Fi-Kennwörter

• Liste der externen Synchronisierungsquellen (MobileMe, Exchange ActiveSync)

• Mail-Accounts und Microsoft-Exchange-Account-Konfigurationen

• Netzwerkeinstellungen

• Notizen

• Gekoppelte Bluetooth-Geräte

• Lesezeichen, Cookies, Verlauf, Offline-Daten und aktuell geöffnete Seiten in Safari

• SMS- und MMS-Nachrichten (Bilder und Videos)

• Hintergrundbilder

Datensicherung verschlüsseln

Sie haben die Möglichkeit, die Datensicherung von iPhones zu verschlüsseln, sodass sichergestellt ist, dass nur Sie diese Sicherungen verwenden können und kein unbefugter Benutzer an Ihre Daten kommt.

Klicken Sie dazu auf das Gerät, dessen Sicherungen Sie verschlüsseln wollen, und wählen Sie dann im oberen Bereich Übersicht aus. Aktivieren Sie im Bereich Optionen die Option iPad-Backup verschlüsseln. Anschließend müssen Sie ein Kennwort für diese Sicherung eingeben. Das Kennwort speichert iTunes, sodass Sie es nicht immer wieder neu eingeben müssen.

iTunes legt die Datensicherung des iPads auf dem lokalen PC ab. Der Speicherort unterscheidet sich je nach Betriebssystemen. Ein Backup besteht aus einem Ordner und zahlreichen Dateien, die sich standardmäßig nicht öffnen lassen.

Sie sollten mit der Datensicherung Ihres Computers auch regelmäßig die folgenden Ordner - je nachdem, welches Betriebssystem Sie einsetzen - mitsichern:

• Mac: ~/Library/Application Support/MobileSync/Backup/

• Windows XP: \Dokumente und Einstellungen\<Benutzername>\Anwendungsdaten\Apple Computer\MobileSync\Backup\

• Windows Vista und Windows 7: \Users\<Benutzername>\AppData\Roaming\Apple Computer\MobileSync\Backup\

Sie sehen die Ordner unter Windows erst, wenn Sie die versteckten Ordner im Windows-Explorer einblenden lassen. (mje)