Standards senken Einführungskosten

RFID-Markt schrumpft

18.08.2006 von Andreas Schaffry
Dem RFID-Markt werden in der Regel hohe Wachstumsraten vorausgesagt. Das US-Marktforschungsunternehmen Abi Research hat jetzt seine eigenen Prognosen revidiert und deutlich nach unten korrigiert. Verantwortlich für den Rückgang sind unter anderem die Entwicklung von RFID-Standardtechnologien, die zunehmende Erfahrung beim Planen und Durchführen von RFID-Implementierungen sowie die Markt-Konsolidierung bei den Anbietern.

Die Experten von Abi Research gehen davon aus, dass im Jahr 2007 die Umsätze aus RFID-Software- und RFID-Service-Verkäufen um 15 Prozent zurückgehen. Die Umsätze mit RFID sollen dann nur noch 3,1 Milliarden US-Dollar ausmachen.

Nach Auffassung der Marktforscher ist allerdings nicht der Rückgang von RFID-Implementierungen in der Industrie verantwortlich für die nach unten korrigierten Marktzahlen. Durch Markt-Konsolidierung, kollaborative Lösungen, wachsende Verfügbarkeit von kommerziellen und standardisierten RFID-Software-Paketen und deutlich verbesserte Planung und Durchführung von RFID-Projekten, sinken die Kosten für Implementierungen. Besonders bezogen auf Asset Management und bei der Gestaltung der Lieferkette seien diese Punkte zu berücksichtigen.

Durch die Konsolidierungstendenzen bei Anbietern und Service-Providern von RFID würden zukünftig auch Überschneidungen bei RFID-Entwicklungen vermieden. Das reicht von standardisierten und branchenübergreifenden Lösungen und Anwendungen bis hin zu effizienteren Readern.

Ökosystem von Partnern

Ziel von Unternehmen, die RFID-Lösungen einführen, ist deren lückenlose Integration in bestehende Unternehmens-Anwendungen. Zudem müssen RFID-Lösungen an neue bzw. erweiterte Geschäftsprozesse rasch und kostengünstig anpassbar sein. Die Firmen wenden sich zunächst an bekannte Geschäftspartner, um RFID-Software und -Services zu erhalten. Bieten diese keine RFID-Produkte an, entwickeln die Interessenten selbst Lösungen oder kauften diese zu. Zwischen den Firmen entsteht damit ein "Ökosystem der Partner". Jedes Unternehmen steuere einen Teil zu einer gemeinsamen Lösung bei und habe so geringere Entwicklungskosten.

RFID-Technologien werden zunehmend standardisiert, was die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Partnern stärkt und zudem Kosten für Einführung und Betrieb senkt. Viele größere RFID-Anbieter bieten den Experten zufolge bereits Standardpakete an, mit denen sich die Integrationskosten für RFID-Technologien verringern lassen.

Je mehr Erfahrungen die Unternehmen im Umgang mit RFID-Technologien sammeln, umso höher sind ihre Kompetenzen, künftig Projekte effizient zu planen und durchzuführen. Das hält finanzielle Streuverluste gering. Insgesamt führen diese Punkte laut ABI Research zu einem verringerten Wachstum im RFID-Markt.