Neues Smartphone mit Android

Samsung zeigt Galaxy S 4

19.03.2013 von Moritz Jäger
Der koreanische Hersteller Samsung hat mit dem Galaxy S 4 sein neues High-End-Modell vorgestellt. Dieses bietet eine Reihe neuer Funktionen, ein Analyst glaubt aber nicht, dass Nutzer diese auch verwenden werden.
Das neue Samsung Galaxy S 4.
Foto: Samsung

Der koreanische Hersteller Samsung hat das Galaxy S 4 vorgestellt, der jüngste Spross der Android-basierten Smartphone-Familie von Samsung. Die vierte Generation wiegt mit Akku 130 Gramm und ist 7,9 mm dick. Highlight ist eindeutig der Bildschirm. Dieser besitzt eine Diagonale von 5 Zoll, Samsung, setzt auf die von den Vorgängern bekannte Super AMOLED-Technik. Besonders beindrucken dürfte aber die Auflösung: Das Galaxy S 4 zeigt Inhalte in einer Full-HD-Auflösung, was zu einem sehr guten Wert von 441 Pixel-pro-Inch (ppi) führt. Auch die verwendete Kamera dürfte sich von der Konkurrenz absetzen: Samsung protzt beim Galaxy S 4 mit 13 Megapixeln für die Hauptkamera – wobei mehr Megapixel nicht unbedingt bessere Bilder bedeuten.

Neu ist allerdings, dass das Galaxy S4 Bilder gleichzeitig von Front- und Rückkamera aufnehmen kann. Das klappt auch bei Videogesprächen, so dass der Nutzer am Smartphone neben der Umgebung auch das eigene Gesicht einblenden kann.

Der mobile Zugriff aufs Web erfolgt per HSPA+ 42 Mbps und 4G LTE. Das Galaxy S 4 unterstützt sechs Frequenzbänder bei LTE, damit ist laut Samsung der globale Zugriff auf LTE möglich (immer vorausgesetzt, der Datenfunk ist im jeweiligen Land und dem jeweiligen Provider verfügbar.) Darüber hinaus sind natürlich Standards wie Bluetooth und WLAN mit an Bord.

Samsung will sich zudem durch eignen Apps und Anpassungen des Android-Betriebssystems von der Konkurrenz absetzen. So erkennt das Galaxy S 4 beispielsweise, wenn die Augen eines Nutzer nicht mehr auf ein abgespieltes Video gerichtet sind und pausiert die Wiedergabe automatisch. Und auch beim Lesen von Texten will das Handy den Nutzer unterstützten: Laut Samsung erkennt das Gerät an den Augen und an Bewegungen des Handgelenkes die aktuelle Position in einem Dokument und kann automatisch weiterblättern. Es bleibt abzuwarten ob sich diese Smart Pause und Smart Scroll genannten Funktionen in der Praxis bewähren. Ähnlich wie das HTC One lässt sich das Galaxy S 4 in eine Multi-Infrarot-Fernbedienung für Fernseher, DVD-Player und ähnliche Geräte verwandeln.

Das Galaxy S 4 ist ab Ende April in den Black und White Frost verfügbar.

Analystenmeinung: Ovum denkt, dass Nutzer die Funktionen nicht finden

Wie immer nach der Bekanntgabe eines neuen Smartphones melden sich Analysten um ihre Einschätzung abzugeben. Das Galaxy S 4 wurde bereits von Jan Dawson, dem Chief Telecom Analyst bei Ovum, untersucht:

„Wie anzunehmen war, bringt das Gerät einen etwas größeren Bildschirm, eine überarbeitete Kamera und eine verbesserte Leistung beim Prozessor“, so Herr Dawson. „Samsung hat außerdem seine bekannten Funktionen, darunter das Eye-Tracking weiter ausgebaut.“

Dawson sieht das Galaxy S 4 als würdigen Nachfolger, der sich zweifelsohne gut verkaufen wird. Allerdings sieht er Samsung auch ein einem Dilemma: „Ähnlich wie Apple steht Samsung auf einem der oberen Plätze im Smartphone Markt. Hier stellen sich zwei Fragen: Wie kann Samsung neue Innovationen liefern, wenn die Geräte bereits zu den Top-Produkten der Industrie zählen? Zweitens, welche Funktionen unterscheiden Samsung von Mitbewerbern, die ebenfalls auf Android als Betriebssystem setzen?“ Vor allem weil Konkurrenten wie Sony oder HTC ihre Geräte weiter optimieren, muss Samsung, zumindest nach Einschätzung von Dawson, weiter in Dienste und Software investieren.

„Aktuell sieht es so aus, als wolle Samsung die Konkurrenz vor allem durch die schiere Mengen an Funktionen erdrücken“, urteilt Dawson. „Viele davon sind ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings ist auch beim Galaxy S 4 keine Funktion dabei, die ein wirklicher Game Changer ist.“

„Das Galaxy S 4 bietet zweifelsohne eine ganze Reihe von Funktionen, allerdings zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, dass die meiste Nutzer diese schlicht nicht finden werden“, so Dawson.