Siemens-Tochter schlägt IBM im Bieterverfahren

SBS übernimmt IT-Tochter von Gerling

04.04.2005 von Thomas Zeller
Der IT-Dienstleister SBS übernimmt die IT-Tochter des Versicheres Gerling. Der Kauf ist mit einem Outsourcing-Vertrag gekoppelt. Danach übernimmt SBS für sieben Jahre die Betreuung der kompletten IT-Infrastruktur von Gerling. Das Gesamtvolumen des Auftrags beträgt rund 300 Millionen Euro.

Wie bereits im Oktober vergangenen Jahres berichtet, hatte sich SBS in der finalen Bieterrunde gegen IBM durchgesetzt. Mit der Gerling Gesellschaft für Informationsmanagement und Organisation mbH (GIM) übernimmt die Siemens-Tochter eine Firma mit einem zweistelligen Millionen-Umsatz und etwa 280 Mitarbeitern. Der größte Teil der Erlöse wird durch Geschäfte mit Gerling erwirtschaftet. Die Umsätze mit externen Kunden sind nach Analysteneinschätzung nicht nennenswert.

Ein Kaufpreis für die GIM wurde nicht genannt. Das Unternehmen soll jedoch künftig als SBI-IS Insurance Services GmbH firmieren. Bisher betreute die GIM die gesamte IT-Infrastruktur von Gerling. Dazu gehören Rechenzentren mit IBM- und Siemens-Mainframes auf den denen Unix- und Windows-Anwendungen laufen, PCs und Laptops, Telefone und Netze für rund 7.000 Anwender. Gerling will durch das Outsourcing seine IT-Kosten deutlich senken.

Für Siemens Business Services ist der Vertrag mit Gerling der erste Großauftrag in der deutschen Versicherungsbranche. Sie galt bislang als vergleichsweise zögerlich bei der Auslagerung ihrer IT. "Der Kostendruck im Versicherungsgeschäft nimmt zu", so Adrian von Hammerstein, Vorstandsvorsitzender von Siemens Business Services. "Die Outsourcing-Partnerschaft mit Gerling könnte Signalwirkung für die Branche haben."

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