Trotz Spitzenposition im Online-Handel

Schwacher Auftritt der Mode-Branche

16.11.2007 von Alexander Galdy
Viele Mode-Websites sind verbesserungswürdig. Vor allem bei ihrer Auffindbarkeit im Web und der Benutzerfreundlichkeit weisen sie erhebliche Schwächen auf. Die Internetseiten könnten weitaus mediengerechter aufgebaut sein. Das zeigt der Online-Branchenreport "Mode im Web" der Agenturen Metapeople und Netaspect.
Die Website von Spreadshirt kommt im Vergleich zur Konkurrenz noch am besten weg.

Gemessen am Umsatz belegen Textilien die Spitzenstellung des deutschen Onlinehandels. Insgesamt 43 Prozent der Webnutzer informierten sich 2006 zu Modethemen und 26 Prozent kauften Kleidung, Schuhe oder Schmuck im Web. Der aktuelle Online-Branchenreport zeigt allerdings, dass für die Modebranche in Sachen Internet noch ein hoher Nachholbedarf besteht.

Die analysierten Auftritte präsentierten sich in einem Qualitätsspektrum, welches eher solide als gut zu bezeichnen ist, so die Autoren. Zwar lassen sich zu einigen Schlüsselkriterien positive Beispiele finden, im Großen und Ganzen sowie im Vergleich zu anderen Branchen darf man jedoch künftig auch im Web von der Modebranche noch einige Modernisierungen erwarten.

Insgesamt elf deutschsprachige Webauftritte namhafter Modemarken mit Onlineshop sowie der Newcomer für individuell bedruckbare T-Shirts Spreadshirt wurden von den Experten hinsichtlich der Umsetzungs- und der Suchmaschinenmarketing-Qualität untersucht. Dazu zählen beispielsweise Fragen nach der Aktualität der Site, der Konzeptionierung, der Berücksichtigung des Datenschutzes oder den Informationen zu den Produkten.

Das Expertenfazit fiel ernüchternd aus, denn zahlreiche formale, inhaltliche sowie konzeptionelle Schwächen trübten den Besuch der bekanntesten Textilmarken. Verbesserungsbedarf zeigt sich aufgrund unübersichtlicher Seitenstrukturen, mangelhafter rechtlicher Informationen und fehlender Beratungsfunktionen.

Bei der Analyse hinsichtlich der Eignung der Mode-Websites für Suchmaschinen wurde unter anderem die Präsenz und Auffindbarkeit, sowie die Qualität oder auch die Positionierung in gängigen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo untersucht. Das Ergebnis: Über 60 Prozent der untersuchten Websites legen keinen Wert auf Suchmaschinen-Marketing, was sich in einer schlechten Präsenz und Auffindbarkeit zeigt.

Insgesamt erreichte keine der zwölf untersuchten Mode-Websites ein sehr gutes Ergebnis und lediglich eine Website (der Newcomer Spreadshirt) erlangte eine gute Bewertung nach den insgesamt siebzehn Testkriterien. Den besten Gesamteindruck machten noch die Websites von Marc O'Polo, Mexx und s.Oliver, die jedoch alle nur mit zwei von vier möglichen Sternen bewertet wurden.

Obwohl die Umsetzung der Nike Website positiv auffiel, zeigte sich die Marke bezüglich des Suchmaschinenmarketings im Abseits. Selbst der Internetanbieter Spreadshirt, der mit hoher Webqualität punktete, konnte die Experten hinsichtlich Auffindbarkeit und Positionierung in Suchmaschinen nicht überzeugen.