Von Öko bis Firmenwachstum

Sechs Kriterien für die Wahl des richtigen Servers

24.01.2008 von Christiane Pütter
Tower im Rechenzentrum sind nicht totzukriegen und Virtualisierung liegt im Trend. Ein Widerspruch? Nicht für die Burton Group. Die Analysten haben sich angesehen, welche Server welche Bedürfnisse am Besten erfüllen und außerdem eine Liste der Kriterien für künftige Entscheidungen aufgestellt. Die reicht von der Energie-Effizienz des Servers bis zu den individuellen Wachstumsperspektiven des jeweiligen Unternehmens.
Der Serverkauf muss gut überlegt sein, spielen doch viele verschiedene Faktoren eine Rolle.
Foto: Aid Box

Server-Kauf - nicht die leichteste Übung für einen CIO. Nach den Daten der Burton Group ist zum Beispiel eine x86-Server-Plattform im Schnitt drei bis fünf Jahre im Einsatz. Angesichts der heutigen Fluktuation ist es daher ziemlich wahrscheinlich, dass der amtierende IT-Entscheider die Überlegungen und Kriterien seines Vorgängers nicht kennt und nicht mehr nachvollziehen kann.

Nach den Worten der Analysten sollten unabhängig von persönlichen Vorlieben anhand folgender sechs Faktoren entschieden werden: Der Software Support, die Storage-Optionen, die Konsolidierungsfähigkeit und die Energie-Effizienz des Servers. Neben diesen technischen Kriterien geht es auch um zwei Punkte, die eher als Business-Aufgaben gelten können: Server Management und die Einschätzung der Wachstumsperspektiven des Unternehmens.

Konkret: Der CIO muss beim Server Management entscheiden, ob er auf Best of breed setzen und damit zum "Vendor hopper" werden oder sich an einen Anbieter binden will. Burton gibt zu Bedenken, dass "Vendor hopping" im Fall von Störungen und Schwierigkeiten heißen kann, dass viele verschiedene Anbieter zu kontaktieren sind. Außerdem ist es mit dem Verzicht auf ein einheitliches Management Interface verbunden. Andererseits bedeutet Best of breed eben, sich überall die Rosinen herauszupicken und weniger Kompromisse einzugehen.

Die Frage des Unternehmenswachstum ist insofern relevant, als mehr Kunden, mehr Services oder mehr Partner ein größeres Datenzentrum erfordern. Der Entscheider muss diesen Punkt einschätzen können, um eine realistische Wahl zu treffen.

Alternativen im Überblick

Die Burton Group hat sich die verschiedenen Alternativen näher angesehen und gibt folgende Einschätzungen ab:

1. Tower:

Bei einem Blick in das durchschnittliche Rechenzentrum ragen an der einen oder anderen Stelle immer noch die Türme auf, so die Analysten. Und das ist auch kein Wunder, stellen sie doch die kostengünstige Variante dar. Nichtsdestoweniger sind sie urprünglich nicht für den standardisierten Massen-Einsatz entwickelt worden. Außerhalb des Daten-Centers leisten sie aber nach wie vor gute Dienste.

2. Rack-Mounted Servers:

Eben weil Tower Server keinen leichten Zugang bieten, bilden Rack-Mounted Server heute in den meisten Rechenzentren die Basis der Infrastruktur. Die "Pizza-Boxen" (wegen ihrer Optik) sind die logische Weiterentwicklung.

3. Blade Servers:

Der nächste Schritt in der Evolution sind Blades. Sie hielten Ende der 1990-er Jahre Einzug, als der Bedarf an High Density stieg. Für die Burton Group sind sie die Antwort auf die Frage, warum Server überhaupt Chassis brauchen und warum jeder über die gleichen Komponenten verfügen soll, wenn die Technologie zentralisiert und gemeinsam genutzt werden kann.

4. Virtualisierung:

Virtualisierung kann als "hottest technology" gelten, vor allem auch in Bezug auf die Energie-Effizienz. Das häufigste Motiv für die Virtualisierung ist der Wunsch, viele verschiedene Anwendungen auf einem physischen Server zu konsolidieren.

Nicht zuletzt ist die Wahl des Servers immer auch von den Kenntnissen und Fähigkeiten der Mitarbeiter abhängig. Außerdem setzen Energieversorgungs- und Kühlungsbedingungen manch kühnem Plan handfeste Grenzen.

Darüberhinaus hat die Burton Group hat einen Blick in die Zukunft geworfen und Trends identifiziert, die bei der Wahl des Servers eine Rolle spielen werden. Neben der schon erwähnten Energie-Effizienz zwecks Budget- und Ressourcen-Schonung (Stichwort Green IT) geht es dabei auch um das Thema On Demand.

On-demand-Konzept auf dem Siegeszug

Die Analysten vergleichen die Situation mit "Haus zu Vermieten"-Schildern an den Fenstern leerstehender Gebäude. "Wenn es möglich wäre, durch das Internet zu fahren, könnten Sie ‚Computer Power zu vermieten’-Schilder sehen", schreiben sie. Vergleichbar mit dem Trend zu Software as a Service werde es sich immer stärker durchsetzen, CPU-Leistung per Grid Computing oder Virtualisierung zu mieten.

Bei aller Begeisterung darf nicht übersehen werden, dass damit Sicherheits-Probleme oder Fragen des geistigen Eigentums berührt sein können, so die Analysten.

Die Burton Group führt die Tipps im Report "Selecting the correct server plattform" genauer aus.