Online-Verhalten gefährdet Unternehmen

Sicherheitsrisiko mobiler Mitarbeiter

21.09.2007 von Alexander Galdy
Mobile Anwender zeigen eine hohe Risikobereitschaft bei Internet-Anwendungen und gefährden so die Unternehmenssicherheit. Je mobiler ein Endanwender ist, desto wahrscheinlicher wird er vertrauliche Informationen über potenziell unsichere Instant Messaging- oder Web-Mail-Services versenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie von Trend Micro.

Japanische Nutzer von mobilen Geräten sind der Studie zufolge am ehesten bereit, vertrauliche Informationen über Instant Messaging- oder Web-Mail an Kollegen und Geschäftspartner zu verschicken. Dies gilt gleichermaßen für Anwender von Desktop PCs und mobilen Geräten.

Bei den US-amerikanischen Studienteilnehmer, die außerhalb des Unternehmensnetzwerkes mit einem geschäftlich genutzten Laptop auf das Internet zugreifen, gaben 58 Prozent an, vertrauliche Informationen per Web-Mail zu versenden. Bei Anwendern, die ausschließlich über das Firmennetzwerk surfen, zeigten sich 42 Prozent zum Versand per Web-Mail bereit.

Nutzer von mobilen Geräten sind außerdem eher als Desktop-Nutzer zu riskantem Online-Verhalten bereit, wie zum Beispiel dem Besuch von Social-Networking-Sites oder dem Download von Filmen. So gaben 54 Prozent der deutschen Laptop-Nutzer an, schon einmal ausführbare Dateien über das Unternehmensnetzwerk heruntergeladen zu haben. Bei Desktop-Nutzern waren es im Vergleich nur 41 Prozent.

Der mobile User las Ziel von Spam und Phishing-Angriffen

Im Rahmen der Studie konnte noch eine interessante Beobachtung gemacht werden: Je mobiler ein Anwender desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Spam und Phishing-Angriffen. 80 Prozent der mobilen Anwender in Deutschland erhielten in den vergangenen drei Monaten Spam am Arbeitsplatz. Bei Desktop-Nutzern waren es 70 Prozent. In Großbritannien, Japan und den USA zeigte sich ein ähnliches Bild.

Laut Trend Micro gibt es Hinweise dafür, dass mobile Anwender in der Regel über ein größeres technisches Verständnis verfügen und sich auch mit komplexeren Angriffsmethoden wie Pharming oder Phishing auskennen. In den USA waren beispielsweise 61 Prozent der Befragten mit Web Threats vertraut, aber nur 49 Prozent der Desktop-User.

Der Trend zu größerer Risikobereitschaft ist besorgniserregend, heißt es in der Studie, denn Web Threats sind die am schnellsten wachsende Bedrohung. Sie kombinieren multiple Komponenten und nutzen das Web, um mit Malware-Autoren zu kommunizieren, gestohlene Informationen zu versenden und sich zu aktualisieren oder zu verstecken.

Herausforderung für IT-Administratoren

IT-Administratoren und Sicherheitsspezialisten werden durch das risikofreudige Verhalten der Mitarbeiter vor wachsende Herausforderungen gestellt, heißt es bei Trend Micro. Oftmals sei mobilen Anwendern aber gar nicht bewusst, dass ihr Tun ein Risiko für die gesamte Firmensicherheit darstellt.

Die Web-Nutzung ist heute allgegenwärtig. Gleichzeitig erfordert die Abwehr von Internet-Attacken komplexe Gegenmaßnahmen. Aus der Kombination dieser beiden Faktoren entsteht für die Security von Unternehmen die wahrscheinlich größte Herausforderung der vergangenen zehn Jahre, so die Einschätzung von Trend Micro.

Für die Studie "Gefährdet Mobilität die Unternehmenssicherheit?" wurden die Antworten von rund 1.600 Anwendern in Unternehmen aus Deutschland, Großbritannien, Japan und den USA ausgewertet.