Studie bescheinigt Service-orientierten Architekturen Reife

SOA, dann klappt's auch mit der Integration

02.04.2008 von Christiane Pütter
Die Zeit des SOA-Hypes ist vorbei, jetzt kommen die Resultate. Das behaupten zumindest die Analysten von Amberpoint in einer Studie. SOA-Projekte werden demnach meist aufgesetzt, um Integrations-Probleme zu lösen - und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Dennoch scheitert SOA nicht selten an mangelnder Expertise und an internen Widerständen.
Rund ein Viertel der CIOs bindet externe Partner und Kunden in die SOA ein.

Sechs von zehn CIOs, die eine Service-orientierte Architektur (SOA) implementiert haben, geben an, "die meisten" ihrer Projekt-Ziele erreicht zu haben. 38 Prozent konnten sogar alle Ziele erfüllen. Demgegenüber äußern sich nur anderthalb Prozent enttäuscht und erklären die Implementierung für gescheitert.

In der Mehrheit von 53 Prozent dieser Unternehmen erstreckt sich das SOA-Projekt über mehrere Abteilungen. Rund jeder vierte CIO (26 Prozent) bindet sogar Kunden und externe Partner mit ein. Etwa ein Fünftel der Entscheider (21 Prozent) dagegen belässt die Implementierung lediglich in einer Abteilung.

Service-orientierte Architekturen enthalten auch "Non-SOA"-Elemente.

Gut sieben von zehn CIOs (72 Prozent) verfügen über eine SOA-Umgebung, die Server, Enterprise Services Buses und andere Komponenten von verschiedenen Anbietern umfasst. Und fast alle Systeme beinhalten auch "Non-SOA"-Bestandteile wie etwa SAP-Anwendungen (68 Prozent), Messaging Tools wie MQ oder RMI (59 Prozent) oder Mainframes (47 Prozent).

Fazit der Analysten: SOA ist mehr als ein Web-Service.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Knapp die Hälfte der Teilnehmer, die über eine SOA verfügen, arbeitet mit einer Architektur, die aus 26 oder mehr Komponenten besteht. Bei 18 Prozent sind es mehr als hundert und bei zehn Prozent sogar mehr als 250 Teile.

Wer sich an eine SOA wagt, will damit meist unflexible, schwer integrierbare Systeme angehen.

Wer sich an eine Service-orientierte Architektur heranwagt, den treiben meist unflexible, schwer integrierbare Systeme (75 Prozent der Nennungen). Knapp jeder Zweite (48 Prozent) will den Informationsfluss ins Laufen bringen. Fast ebenso viele (46 Prozent) stören sich an zu langen Anwendungsentwicklungs-Zeiten. Jeder Dritte schließlich will Kosten senken.

Die meisten Unternehmen sind in Sachen SOA noch in der Experimentier-Phase

Diese Zahlen sollen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Unternehmen noch nicht soweit sind. So geben denn auch 36 Prozent aller Befragten an, dass sie sich in Bezug auf SOA noch in der Experimentier-Phase sehen. 22 Prozent sind dabei, ein entsprechendes Projekt zu entwickeln.

Das ist nicht überraschend, denn noch fehlen nicht nur praktische Erfahrungen, sondern auch theoretisches Wissen. 68 Prozent der Studienteilnehmer sehen einen Mangel an Expertise als größten Hinderungsgrund für ein erfolgreiches SOA-Projekt. Außerdem scheint es eine Scheu zu geben, sich auf ein solches Unterfangen einzulassen: 59 Prozent der Befragten berichten von Widerwillen innerhalb ihres Unternehmens.

52 Prozent nennen Sicherheitsfragen als Hindernis und knapp jeder Zweite (49 Prozent) schreckt schlicht und einfach davor zurück, SOA-Systeme zu managen.

Das hält die Autoren der Studie nicht davon ab, SOA auf der Siegerstraße zu sehen - wobei selbst Gordon Loudon, Vice President of Customer Experience bei Amberpoint, zugibt: "SOA isn’t easy."

Am "State of SOA adoption report" von Amberpoint haben 330 CIOs teilgenommen.