CIOs nehmen kaum an SOA-Gremien teil

SOA-Governance wird sträflich vernachlässigt

21.08.2008 von Andrea König
Fast zwei Drittel der Teilnehmer einer Studie haben keine oder nur eine unzureichende SOA-Governance etabliert. Auch bereiten mangelnde Fachkenntnisse, hohe Komplexität und mangelnde Unterstützung durch das Management große Schwierigkeiten.

Die kritische Anfangsphase hat die Einführung service-orientierter Architekturen (SOA) hinter sich. Wie eine Studie der Software AG belegt, betrachten Unternehmen SOA-Governance als entscheidende Komponente einer nachhaltigen SOA-Implementierung.

Bei über 90 Prozent der befragten Firmen wurde zumindest teilweise mit der Planung einer SOA begonnen. Mehr als die Hälfte hat bereits Projekte auf SOA-Basis beziehungsweise eine unternehmensweite SOA implementiert.

Mit den bisherigen Fortschritten sind laut Software AG 54 Prozent der Teilnehmer ausdrücklich zufrieden. Unzufrieden sind knapp zehn Prozent. Die übrigen Teilnehmer halten es für zu früh, SOA zu bewerten.

Theoretisch wichtig, praktisch nicht vorhanden: SOA-Governance

Mehr als 90 Prozent der Unternehmen stufen SOA-Governance als entscheidend beziehungsweise einigermaßen wichtig ein.

Die Studie zeigt, dass die Befragten Governance als wesentliche Komponente einer unternehmensweiten SOA-Implementierung betrachten: Mehr als 90 Prozent stufen sie als entscheidend (54 Prozent) beziehungsweise einigermaßen wichtig (37 Prozent) ein. Theoretische Einschätzung und praktische Umsetzung klaffen hier allerdings auseinander: 65 Prozent der Befragten beschreiben ihre eigene SOA-Governance als nicht vorhanden oder unzureichend.

Am häufigsten versprechen Firmen sich von einer SOA-Einführung mehr Flexibilität.

Unternehmen, die eine SOA-Governance einführen, nennen als häufigstes Motiv die Notwendigkeit, Service-Level Agreements und Performance-Ziele einzuhalten (35 Prozent). Zudem achten Firmen auf die Granularität und die konkrete Anzahl ihrer Dienste. Die wichtigsten Hoffnungen, die Unternehmen mit einer SOA-Einführung verbinden, sind eine höhere Flexibilität für die Firma, eine einfachere Integration sowie die Unterstützung von BPM-Projekten.

Es mangelt an Fachkenntnis

Die häufigsten Schwierigkeiten bei der Implementierung von SOA resultieren aus unzureichenden Fachkenntnissen. Zweithäufigste Hürde ist die Komplexität der bestehenden IT-Landschaften. An dritter Stelle steht mangelnde Unterstützung von Unternehmensseite.

Trotz Schwierigkeiten: Die Firmen bekennen sich zu SOA und steigern ihre Ausgaben für Software und SOA-Dienste. 35 Prozent der Unternehmen werden im laufenden Jahr mehr als 500.000 US-Dollar investieren. 2007 waren es lediglich 27 Prozent.

SOA-Exzellenzzentrum einrichten

Als Best Practice zeichnet sich die Einrichtung eines SOA-Kompetenz- oder Exzellenzzentrums ab, das abteilungsübergreifend für die Unterstützung von SOA-Projekten wirbt. Allerdings macht sich das IT-Management in solchen Gremien noch rar. Der CIO nimmt an weniger als 20 Prozent teil.

Das Darmstädter Unternehmen Software AG hat für die Studie "Best practices for SOA governance user survey" 176 seiner Kunden befragt.