IT-Service-Management

SOAs flexibel und erfolgreich managen

22.08.2006 von Andreas Schaffry
Die Einführung von Anwendungen, die auf service-orientierten Architekturen basieren, ist komplex. Unternehmen die ihre SOA-Einführung mit einem modernen und flexiblen IT-Service-Management (ITSM) koppeln, erreichen IT- und Geschäftsziele eher als Unternehmen, die auf traditionelles IT-Management setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Ovum.

Laut Ovum klaffen die Ansichten von Anwender-Unternehmen, inwieweit sie mit SOA-basierten Anwendungen ihre Geschäfts- und IT-Ziele erreichen, weit auseinander. Der erfolgreiche Betrieb einer SOA hänge meist davon ab, wie gut Anwender ihre SOA-basierten Applikationen verwalten und von einer Entwicklungs- und Testumgebung in den Echtbetrieb überführen können.

Erfolgreiche und zufriedene SOA-Anwender haben dabei in durchgängige und bewährte Methoden für das IT-Service-Management (ITSM) investiert. Hinzu kommen modernste Software-Werkzeuge, um das IT-Management zu automatisieren und zu virtualisieren. Unternehmen, die traditionelle IT-Management-Prozesse und Software-Werkzeuge verwenden, sind für eine effektive SOA-Implementierung jedoch nur ungenügend vorbereitet. So können etwa Service Level Agreements nicht eingehalten werden, was sich wiederum negativ auf die Geschäftstätigkeit auswirkt.

Geschäfts- und IT-Ziele erreichen

Laut Umfrage kann die Integration einzelner Unternehmensbereiche sowie die Verfügbarkeit, Leistungsfähigkeit und Sicherheit von IT-Services nur mit modernen Werkzeugen für die Modellierung und Abbildung von Prozessen sowie für das IT-Management sichergestellt werden. Dazu gehören effiziente Leistungsmessungen, der Zugang und die Vergabe von Betriebsmitteln für Rechnersysteme (workload balancing) ebenso wie ein verbessertes IT-Veränderungs-Management.

Die Marktforscher von Ovum schlussfolgern daher wenig überraschend, dass zufriedene SOA-Anwender einen engen Zusammenhang zwischen einer erfolgreichen SOA-Einführung und einem flexiblen IT-Management erkannt haben.

SOA-Projekte komplexer als erwartet

Viele Unternehmen haben den Marktforschern zufolge Schwierigkeiten abzuschätzen, welchen Einfluss SOA auf die Ausgaben für die IT-Infrastruktur haben und ob mit Service-basierten Anwendungen Geschäfts- und IT-Ziele gleichermaßen umsetzbar sind. Nur zehn Prozent der Großunternehmen und sieben Prozent der Mittelständler gehen davon aus, mit SOA ihre Geschäfts- und IT-Ziele vollständig zu erreichen.

36 Prozent bzw. 33 Prozent glauben, dass sie entweder IT-Ziele oder Geschäftsziele erreichen. Zehn bzw. acht Prozent gaben an, die Projekte seien komplexer geworden als erwartet. 13 Prozent erwarten, dass sich die Einführung einer SOA nicht positiv auf operative Prozesse auswirkt, immerhin zwölf Prozent gehen davon aus, mit SOA Kosten für den Betrieb der Infrastruktur senken zu können.

54 Prozent der Großunternehmen und 38 Prozent der mittleren Unternehmen (bis 999 Beschäftigte) teilten mit, dass sie derzeit Web Services in einigen Bereichen operativ einsetzen. 27 Prozent der Großunternehmen und 17 Prozent der mittelgroßen Firmen haben derzeit Anwendungen auf SOA-Basis im Einsatz. Bis 2009 werden - so Ovum - rund die Hälfte der befragten Unternehmen und weniger als ein Drittel der mittelgroßen Firmen SOA-basierte Lösungen einsetzen. 15 Prozent gehen davon aus, mit SOA-basierten IT-Strukturen mehr für Hardware und IT-Management auszugeben. Was die Infrastruktur angeht, so vertrauen 72 Prozent der Studienteilnehmer bei SOA-Projekten auf Windows-Server. 52 Prozent verwenden Mainframes und 45 Prozent Unix-Server.

Im Rahmen der Untersuchung befragte Ovum mehr als 330 IT- und Geschäftsentscheider aus Nordamerika. Die Befragten kamen aus der Fertigungsindustrie, dem Finanzsektor sowie der Kommunikations- und IT-Branche. 90 Prozent davon gaben an, dass wichtige IT-Entscheidungen in Nordamerika getroffen werden.