5 Gartner-Ratschläge

Social-Collaboration-Projekte scheitern

18.04.2013 von Christiane Pütter
Bei Collaboration-Projekten muss erkennbar sein, welchen Nutzen Mitarbeiter und Unternehmen davon haben. Doch Ziele werden fast nie definiert.
Anthony Bradley, Group Vice President beim US-Marktforscher Gartner, erklärt, dass Social Collaboration-Projekte nicht von alleine laufen.
Foto: Gartner

Beten hilft nichts. "Provide and pray" nennt es der US-Marktforscher Gartner, wenn Unternehmen Social Collaboration-Initiativen starten und auf Aktivitäten der Mitarbeiter hoffen. 90 Prozent solcher Ansätze bleiben wirkungslos, erklären die Analysten. Sie stützen das auf Studien unter insgesamt rund 1000 Firmen.

Gartner schätzt, dass sieben von zehn Unternehmen mittlerweile irgendeine Form von Collaboration-Projekt - sei es ein Firmenblog oder ein internes Wiki - aufgesetzt haben. Oft jedoch scheitern solche Vorhaben schlicht daran, dass keine Ziele für sie definiert werden.

Anthony Bradley, Group Vice President bei Gartner, sieht IT-Architekten in der Pflicht. Sie müssen mögliche Zielgruppen für Social Collaboration identifizieren und entscheiden, welche Form von Zusammenarbeit gewählt wird. Letztlich müssen sie erkennen, wo das Unternehmen konkreten Nutzen erzielen kann.

5 Ratschläge

Gartner führt dabei folgende fünf Punkte ins Feld:

1. "Was habe ich davon?" Der einzelne Mitarbeiter sollte auf den ersten Blick von selbst erkennen, welchen Nutzen er aus dem Collaboration-Projekt ziehen kann. Muss das Unternehmen künstliche Anreize schaffen, funktioniert die Initiative meist nicht.

2. Die Kraft der Vielen: Social Collaboration-Projekte sollen möglichst viele Nutzer aktvieren. Das setzt ein Ziel voraus, das nicht nur einige wenige interessiert.

3. Nutzen messen: Nicht nur für den einzelnen Mitarbeiter, sondern auch für das Unternehmen als Ganzen müssen sich Collaboration-Initiativen rechnen. Entscheider brauchen Indizes, um das zu überprüfen.

4. Der Blick von oben: Unternehmen sollten die einzelnen Ziele der verschiedenen Collaboration-Projekte im Zusammenhang betrachten. Es geht darum, Wechselwirkungen festzustellen.

5. Risiken klassifizieren: Insbesondere Social-Collaboration-Anfänger sollten Risiken vermeiden.

4 Risiken bei Social-Collaboration-Projekten

Gartner spricht von vier unterschiedlichen Risiko-Typen:

Kulturelle Risiken beziehen sich darauf, dass Collaboration möglicherweise nicht zur Firmenkultur passt,

Adaptions-Risiken treten ein, wenn die Mitarbeiter das Projekt weniger gut annehmen, als erwartet,

Datenschutz-Risiken ergeben sich, wenn sensible Informationen nach draußen gelangen und mit

Ergebnis-Risiken umschreibt Gartner die Gefahr, dass die Initiativen im Sande verlaufen.