Kreditkarten, Kreditwürdigkeit, Fotos

Sorge wegen Datenmissbrauch

07.03.2011 von Johannes Klostermeier
In einer Studie von Nokia Siemens Networks sagen 85 Prozent der Befragten in Europa, Datenschutz sei ein sehr wichtiges Thema. Fast die Hälfte ist dennoch bereit, für Dienste mit Mehrwert persönliche Angaben zu machen.
Foto: Yuri Arcurs - Fotolia

Eine Datenschutzstudie zeigt in den meisten europäischen Ländern eine zunehmende Sensibilität der Verbraucher in Bezug auf persönliche Daten. Laut der Studie, die von Nokia Siemens Networks in Auftrag gegeben wurde und bei der noch im vergangenen Jahr 5.000 Personen in fünf europäischen Ländern befragt wurden, sind das Bewusstsein für die Nutzung und den Missbrauch persönlicher Daten durch Dritte in vielen Bereichen gestiegen.

Im Gegensatz zu unseren Nachbarn seien die Deutschen zwar nach wie vor vorsichtig, aber nicht generell kritischer geworden, so die Autoren der Studie. Der Studie zufolge gelten persönliche Daten wie Namen, Fotos und Beruf zunehmend als sehr sensibel und daher schutzwürdig. Zur gleichen Zeit ist geben mehr als ein Drittel der Befragten an, dass sie bereit seien, für gezielte personalisierte Dienste persönliche Angaben zu machen.

Generell halten der Studie zufolge 80 Prozent der Befragten in Deutschland das Thema Datenschutz für sehr wichtig. Im Vergleich zu den Nachbarländern (Frankreich, Spanien und England) sind damit die deutschen Verbraucher am wenigsten kritisch.

Fast zwei Drittel der Befragten sind besorgt über Datenschutzverstöße (63 Prozent) und 74 Prozent sind bei der Angabe ihrer Daten sehr vorsichtig. Am sensibelsten betrachten die Deutschen die Daten zu ihren Kreditkartennummern (94 Prozent), ihrer Kreditwürdigkeit (90 Prozent) und persönliche Fotos (88 Prozent). Weniger heikel empfinden die Endverbraucher das Mitteilen ihres Berufes (67 Prozent), wobei hier ein starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist (41 Prozent).

Ähnliches gilt auch für Auskünfte zum Familienstand: 2009 empfanden 30 Prozent der Befragten diese Auskunft als sensibel, 2010 waren es 57 Prozent. Dieser Trend lässt sich den Autoren zufolge auch in den anderen Ländern beobachten.

Bürger vertrauen Banken und TK-Anbietern am meisten

Die Auftraggeber aus der TK-Industrie ziehen aus der Studie weiterhin den Schluss, dass trotz des starken Sicherheitsbedürfnisses das Vertrauen in die Telekommunikationsunternehmen insgesamt gewachsen sei. Der Studie zufolge halten Anwender nämlich die TK-Anbieter nach den Banken für die seriösesten Anbieter, wenn es um den Schutz und Unterstützung bei der Verwaltung ihrer persönlichen Daten geht.

Dadurch erhoffen sich die TK-Anbieter Wachstumspotenziale, wenn sie ihren Kunden auf der Basis von persönlichen Daten gezieltere Leistungen anbieten können. Denn: In Deutschland hat sich die Zahl der Anwender, die bereit sind, im Gegenzug für personalisierte Leistungen ihre persönlichen Daten anzugeben, seit 2009 mehr als verdoppelt.

Quelle: CIO.de